Zwischen Lüge und Liebe: Claudia Winters „Die Wolkenfischerin“

Buchcover des Romans Die Wolkenfischerin

Karriere mit falscher Identität

Die Französin Claire Durant hat beim Berliner Gourmet-Magazin Genusto Karriere gemacht und leitet dort das Ressort Lifestyle. Demnächst soll sie die Leitung eines neuen Lifestyle-Magazins des Verlagshauses Hebbel + Foch übernehmen. Ihr Chef Sebastian Hellwig ahnt nicht, dass Claire weder eine echte Pariserin ist noch Kunstgeschichte studiert hat.

Als sie die Nachricht erhält, dass ihre Mutter einen Fahrradunfall hatte und in der Klinik von Lannion in der Bretagne liegt, wird Claire von ihr genötigt, sich während der nächsten drei Wochen um ihre gehörlose Schwester Maelys zu kümmern – angeblich könne diese nicht allein zurechtkommen. Claire, die eigentlich beruflich zu einer Vernissage nach Paris reisen müsste, fährt stattdessen nach Moguériec, dem kleinen Dorf am Meer, in dem sie aufgewachsen ist.

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Homöopathie unter Verdacht – Ein Kriminalroman mit Tiefgang

Buchcover des Kriminalromans Nichts drin?

Ein brisantes Thema im literarischen Gewand

Der Streit zwischen den Befürwortern und vehementen Gegnern der Homöopathie ist so alt wie die Heilmethode selbst – nämlich über zweihundert Jahre. Auch heute sind viele überzeugt, dass homöopathische Mittel keine Wirkung entfalten können, da bei stark verdünnten Potenzen kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr nachweisbar ist. In ihrem Kriminalroman Nichts drin?* greift Irene Matt dieses heikle Thema auf – nicht ohne zuvor erfahrene Homöopathen zu Rate gezogen zu haben.

Zwei Todesfälle und viele offene Fragen

Hauptkommissarin Alexandra Rau und ihr Assistent Isidor Rogg von der Kripo Waldshut werden zum Scheffelhof gerufen, wo sich die Frau des Bauern Albiez auf dem Speicher erhängt hat.

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Spannung mit Fragezeichen: Alexander Hartungs Thriller „Was verborgen bleiben sollte“

Buchcover des Thrillers Was verborgen bleiben sollte

Ein ruhiger Samstag wird zum Albtraum

Eigentlich hat sich Kripochef Bergmann auf einen ruhigen Samstag gefreut. Doch wegen der Bronchitis seiner Frau muss er in einem Schmuckgeschäft ihre reparierte Kette abholen. Während der Inhaber noch eine Kundin bedient, betrachtet Bergmann einige Schmuckstücke in den Vitrinen – als plötzlich mehrere maskierte, bewaffnete Männer den Laden stürmen. Sie treiben die Kunden, eine Angestellte und den Geschäftsinhaber in einen Nebenraum, der von einem der Täter bewacht wird.

Bergmann gelingt es, heimlich per SMS seinen besten Ermittler, Kommissar Jan Tommen, zu informieren. Eigentlich hätte er das SEK verständigen müssen, doch das Verhalten der Räuber – die sich weder für den Inhalt der Kasse noch für den Schmuck in den Auslagen interessieren – lässt ihn vermuten, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Überfall handelt.

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Das Geld und sein tödlicher Fluch

Eine Rezension zu Beatrix Petrikowskis „Die Aktentasche“

Buchcover Die Aktentasche

Reichtum und Verderben

Geld allein, so lehrt der Volksmund, soll ja nicht glücklich machen, und nach der Lektüre dieses Buches ist man mehr als nur geneigt, dem zuzustimmen. Eine abgewetzte Aktentasche geht eines Tages verloren und alsdann auf Wanderschaft. Ein jeder, dem das alte Lederutensil in die Hände fällt, ist außer sich vor Freude, weil es mit einer Riesenmenge Geld gefüllt ist. Doch die Begeisterung hält jeweils nur kurz an, denn auf der Tasche scheint ein Fluch zu liegen. Alle neuen Besitzer sind ihres Lebens nicht mehr sicher. Ein Reigen aus Mord und Totschlag nimmt seinen Lauf …

Stilistische Stärke und narrative Prägnanz

Die Aktentasche* von Beatrix Petrikowski ist ein Kriminalhäppchen für zwischendurch. Das Werk ist spannend, ohne ein Thriller zu sein, es ist amüsant, ohne eine Satire oder eine Komödie zu sein, und es ist abgründig, ohne ein Drama zu sein.

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Zwischen Nordseeluft und Selbstfindung: Ein Roman über Mut, Freundschaft und neue Wege

Buchcover des Romans Manchmal will man eben Meer

Eine Auszeit vom Alltag

Die Journalistin Yola Wolkenstein benötigt dringend eine Auszeit – sowohl von ihrer Ehe, die durch eine Affäre ihres Mannes belastet ist, als auch von ihrem Job in der Redaktion einer Frauenzeitschrift, wo zunehmende Konflikte mit ihrer Chefin die Arbeit erschweren. Da ihre vierjährige Tochter Janelle laut Kinderärztin dringend Nordseeluft braucht, entschließt sich Yola zu einer Mutter-Kind-Kur. Von der Vorstellung, drei Wochen in einer Kurklinik mit anderen Frauen und deren Kindern zu verbringen, ist sie allerdings wenig begeistert. Dennoch macht sie sich mit ihrer Tochter, die sie liebevoll „Wölkchen“ nennt, in einem zwanzig Jahre alten VW-Bulli auf den Weg von Hamburg in den Kurort Cuxhaven.

Vom Chaos zur Gemeinschaft

Bei ihrer Ankunft in der Klinik Seeburg herrschen chaotische Zustände, und Yolas Bedenken gegenüber der Mutter-Kind-Kur scheinen sich zunächst zu bestätigen.

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Romananalyse: Was das Meer nicht will von Daniela Gerlach

Zwischen familiären Zwängen und innerer Zerrissenheit

Buchcover des Romans Was das Meer nicht will

Jährliche Rituale und familiäre Spannungen

Die namenlose Protagonistin des Romans Was das Meer nicht will* ist seit zwanzig Jahren mit dem Übersetzer Georg Brauckmann verheiratet. Gemeinsam besuchen sie jedes Jahr zu Weihnachten ihre allein lebende Mutter Erika, die großen Wert auf die Beibehaltung von Traditionen legt. Diese macht ihrer Tochter regelmäßig ein schlechtes Gewissen – wegen seltener Besuche und geplanter früher Abreise vor dem Jahreswechsel.

Im Sommer verbringen Georg und seine Frau regelmäßig drei bis vier Wochen im eigenen Appartement in Spanien. Für zwei dieser Wochen reist auch Erika an und wohnt im Gästezimmer. Doch die räumliche Nähe bringt Spannungen mit sich, und die Protagonistin fühlt sich zunehmend eingeengt. Georg behandelt sie belehrend und erinnert sie an ihren gemeinsamen Leistungskurs in der Schulzeit. Er ist pedantisch, überbesorgt und kritisiert sie oft, etwa bei kleinen Vergesslichkeiten.

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Zwischen Terror, Intrigen und Wüstensand: Claudia Wädlichs Roman Dschinns – Böse Geister

Buchcover Dschinns - Böse Geister

Angst vor dem Islamischen Staat

Im Westen wächst die Angst vor Anschlägen der Terrorgruppe Islamischer Staat, der sich zunehmend Islamisten und Konvertierte anschließen. Im Roman Dschinns – Böse Geister* gehört der berühmte britische Rockmusiker Rory McKenzie zu einer Touristengruppe, die bei einer Tour durch die Sahara von Terroristen verschleppt wird. Während der Gefangenschaft freundet er sich mit der deutschen Malerin Maja Hesterkamp an. Nach der Befreiung durch die ägyptische Armee führt Rorys erster Weg zu seinem Drummer Peter Dorsey, der ihm zu der Reise geraten hatte. Rory ist überrascht, seine Frau Elaine – die sich vor seiner Abreise mit der gemeinsamen Tochter Sarah aus dem Staub gemacht hat – in den Armen seines Bandkollegen zu finden. Zudem scheint Peter in eine Intrige verwickelt zu sein, durch die Rory als Bandgründer von „The Misfires“ künftig keine Funktion mehr bei „dany records“ haben soll. Wie Rory vom Produzenten Allen Harris erfährt, gibt es einen bislang nicht genannten neuen Anteilseigner.

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Spurlos verschwunden – und plötzlich unter Verdacht

Buchcover: Tödlicher Verrat

Die Suche nach Thomas Bergmann

Isabell Bergmann will endlich wissen, was mit ihrem Mann Thomas passiert ist, der vor fünf Jahren während eines Urlaubs in Südfrankreich ganz plötzlich spurlos verschwand. Vermutlich hat er sich freiwillig abgesetzt und führt ein schönes Leben, während Isabell in Heidelberg ihre Tochter Marie alleine großziehen muss. Die Ungewissheit lässt ihr keine Ruhe, und sie erhofft sich von der französischen Polizei Unterstützung. Gemeinsam mit ihrer Freundin Katja macht sich die 36-Jährige auf den Weg in Richtung Süden, während ihre Eltern sich um Marie kümmern.

Ein Wiedersehen mit alten Wunden

Auf dem Polizeirevier trifft Isabell ausgerechnet auf Officier Pascal Lefèbre, der sie vor elf Jahren bitter enttäuscht hat. Notgedrungen muss sie mit ihm vorliebnehmen.

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Spannung & Psychologie im Krimi „Sekundentod“ von Petra Mattfeldt

Buchcover des Kriminalromans Sekundentod

Profiling zwischen Kriminalistik und Literatur

Persönlichkeitsprofile werden heute von Psycholog:innen erstellt, Unternehmen setzen auf berufliches Profiling bei der Bewerberauswahl, und in der Kriminalistik dient es zur Erstellung von Täterprofilen. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist Hauptkommissar Falko Cornelsen, Protagonist im Kriminalroman Sekundentod* von Petra Mattfeldt.

Die Bestsellerautorin Rebecca Ganter wird gefesselt, mit Ohropax in der Nase und einem mit Sekundenkleber verschlossenen Mund erstickt aufgefunden. Gestohlen wurden eine auffällige Armbanduhr und ein ungewöhnliches Laptop. In Gesprächen mit ihrem Agenten, dem Verlagsleiter und ihrer Lektorin erfahren Cornelsen und sein Team – bestehend aus Timo Breitenbach, Sarah Bischoff und Rolf Kramer – von Ganters eigenwilligem Lebensstil.

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Rezension: Genau mein Beutelschema – Berliner Großstadtroman mit Popkultur und Selbstironie

Buchcover des Romans Genau mein Beutelschema

Die Rütli-Schule als Brennpunkt und literarischer Ausgangspunkt

Die ehemalige Rütli-Oberschule, heute eine Berliner Gemeinschaftsschule, wurde im März 2006 überregional bekannt, als Lehrkräfte aufgrund zunehmender Gewalt ihre Schließung forderten. In diesem Milieu lebt der Protagonist von Sebastian Lehmanns Roman Genau mein Beutelschema*: ein 31-jähriger Berliner, der in der Kleinanzeigenabteilung eines Stadtmagazins arbeitet.

Er wohnt im Stadtteil Tiergarten, hat jahrelang scheinbar ziellos Philosophie studiert, spielte früher in einer Band namens „Stereotypen“ und trinkt am liebsten Club-Mate. Sein Freund Kurt, den er gerne mit Kurt Cobain vergleicht, steht kurz davor, Vater zu werden.

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