
Wenn Gerechtigkeit zur Privatsache wird
Der achtunddreißigjährigen Rechtsanwaltsfachangestellten Carolin Gerber reicht es. Seit Jahren macht ihr das kriminelle Verhalten mancher Mitmenschen zu schaffen. Sie will sich nicht länger damit abfinden, dass Täter durch juristische Schlupflöcher, geschickte Verteidiger oder milde Richter ungestraft davonkommen. Die Diskrepanz zwischen Recht und Gerechtigkeit veranlasst sie dazu, eine Liste mit Namen von zehn Personen zu erstellen, die ihrer Meinung nach einen Platz „unter der Grasnarbe“ verdient hätten.
Die Nummer eins: Kalle, der Schwager
Mit Abstand an erster Stelle auf Carolins Liste steht ihr Schwager Kalle, dem gelegentlich die Hand ausrutscht. Hinterher rechtfertigt er sich mit fadenscheinigen Erklärungen, die Carolins Schwester Melli stets das Gefühl geben, selbst Schuld an seinem Ausraster zu sein.
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Der ehemalige Polizist Dr. Erik Nordstrøm hat vor drei Jahren eine Agentur für Mord- und Vermisstenfälle in Binz auf Rügen gegründet. Zu seinen Mitarbeitern zählt er Renate Müller, Christiane Wittig, Adam Nowak und Nico Dietz. Aktuell bewirbt sich Dr. Sara Sachs als Juristin bei ihm, die er sofort in seinen neuen Fall einbezieht: Beide sind unterwegs zur Wohnung des von seiner Klientin Wernicke verschwunden gemeldeten Neffen Jan Kolling, wo sie eine den Tod symbolisierende Rune entdecken. Währenddessen beschäftigen sich Hauptkommissar Hans Bock von der Polizei Stralsund sowie Oberkommissarin Britta Kayser aus dem Kommissariat Bergen mit einer Leiche, die am Kieler Ufer mit einem Pfeil im Herzen aufgefunden wurde. Ob es zwischen dem Toten und dem vermisst gemeldeten Neffen einen Zusammenhang gibt?
Die Fotografin Vera Bengtsson macht gerade einige Schnappschüsse eines Brautpaares vor einer Kirche, als unvermittelt hinter dem Paar eine Person vom Kirchturm zu Boden stürzt. Calle Brandt von der Kripo in Luleå richtet zuerst einige Fragen an den Pfarrer, bevor er sich trotz Sonntag dazu entschließt, seine Kollegin Idun Lind anzurufen, die ihren letzten Urlaubstag bei ihrem Freund Tareq genießt. Wie zu erwarten, will Idun zunächst nicht einlenken, doch als sie erfährt, dass es sich bei der Toten um ihre siebzehnjährige Cousine Elvira Lind handelt, frühstückt sie nur noch schnell und besteigt den ersten Flieger. Mittlerweile ist von der Rechtsmedizinerin Svetlana zu erfahren, dass der Tod durch Genickbruch sofort eingetreten ist und die junge Frau wegen ihrer auffallenden Blässe vermutlich viele Jahre ohne Sonnenlicht verbracht haben muss. Die Obduktion ergibt, dass sie vor mindestens zwei Jahren entbunden hat und ihre Geburtsverletzungen sind eindeutig schlecht versorgt worden.
Arjun, dessen Vater in Afghanistan von den Taliban ermordet wurde und der vor vier Jahren mit einem Schlauchboot in Griechenland gestrandet ist, bevor er in der Schweiz in einem Asylzentrum unterkam, vermisst seinen afghanischen Freund Lan Guo. Seinem Heimleiter Herbert Kohler traut er nicht und ergreift deshalb die Flucht. Der türkische Taxifahrer Sherif erkennt seine missliche Lage, hilft ihm und fährt ihn in die Redaktion des Berner Kuriers. Dort zeigt sich die Redakteurin Desiree Winter entsetzt darüber, dass ein Passus aus der Medienmitteilung der Bundesratssitzung plötzlich gelöscht wurde, in dem es darum ging, dass der Bund den Beamten des chinesischen Ministeriums erlaubt, in die Schweiz zu reisen, um Landsleute aufzuspüren, die sich illegal in die Schweiz abgesetzt haben. Desiree, ihre Chefredakteurin Mel und der Praktikanten Noël zählen eins und eins zusammen: Die Chinesen sollen nach einem Verhör wieder nach China gebracht werden, wo Gefangenschaft und Folter auf sie warten.