Weserblick und Bücherträume – Friedas Neuanfang in Bremen

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Rückkehr nach Bremen: Ein geplatzter Traum und ein Neuanfang

Frieda Papendiek kehrt nach dem geplatzten Traum, als Autorin in Schweden Karriere zu machen, mit Ende dreißig zurück in die Zwei-Zimmer-Dachwohnung ihrer Eltern Ingrid und Bernd in Bremen. Ihre Ehe mit dem erfolgreichen Unternehmensinhaber Jonathan Lundgren steht vor dem Aus, nachdem mit Astrid seine neue Liebe in die schicke Vier-Zimmer-Penthousewohnung eingezogen ist. Da Frieda, die vor dem Versuch, als Autorin durchzustarten, Biologie und BWL studiert hat, auf keinen Fall von Jonathan finanziell unterstützt werden möchte, geht sie zum Arbeitsamt. Dort empfiehlt man ihr ein Seminar im Bereich Media Marketing.

Begegnungen mit der Vergangenheit: Tom und die Freundinnen

Auf dem Nachhauseweg vom Seminar trifft Frieda auf Tom Bernhaupt, ihren ehemals besten Freund aus der Nachbarschaft. Er war ihre erste große Liebe, doch hat sie ihm das nie anvertraut.

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Laurentius’ Wunder – Ein Roman über Glaube, Trauma und Hoffnung

Irene Matts Erzählkunst zwischen Missbrauch, Mystik und Vatikan

Buchcover des Romans Laurentius' Wunder

Kindheit ohne Trost – Giulianos schwieriger Start

Als Giuliano Ferrari an seinem zwölften Geburtstag nach Hause kommt, sucht er vergeblich nach seiner Geburtstagstorte. Stattdessen eröffnet ihm sein Vater, dass die Mutter ihn verlassen hat. Giuliano fragt sich, ob er Schuld daran trägt.

Vier Jahre später heiratet der Vater Signora Stefania, die entscheidet, dass Giuliano kein Theologiestudium beginnen, sondern stattdessen eine Kochausbildung bei ihrem Vetter absolvieren soll. Giuliano wird ohne Herzlichkeit verabschiedet und von Pietro ins Hotel gefahren. Noch am ersten Abend wird er von diesem vergewaltigt. In seiner Kammer, in der er sich nie sicher fühlt, blickt der Sechzehnjährige auf die Mauern eines nahen Klosters – seine stille Zuflucht.

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Buchrezension: „Im Meer der Himmel“ von Helen M. Sand – Eine Fortsetzung voller Emotionen, Landschaften und Rückblicke

Buchcover des Romans Im Meer der Himmel

Reise ins walisische Herz: Der Romanstart

Lily ist studentische Hilfskraft der promovierten Molekularbiologin Zoe, die sich vor wenigen Tagen von ihrem Freund Tobi getrennt hat – er gesteht, keine Kinder zu wollen. Lily träumt davon, nach Anglesey in Wales zu reisen, um mehr über ihre verstorbene Mutter Gwyn Ross zu erfahren. Zoe kommt dieses Vorhaben gelegen: Sie bietet Lily an, sie mit ihrem alten VW-Bus T4 zu begleiten. Von Heidelberg aus machen sich die beiden Frauen auf den Weg zur Fähre nach Dover. In London besuchen sie Lydia, Zoes Patentante, und machen Zwischenstopps auf verschiedenen Farmen. Im Zielort erinnert sich in einem Pub tatsächlich jemand an ein Mädchen, das Lily ähnlich sieht und dort vor rund dreißig Jahren bedient haben soll. Kathryn, die angeblich die beste Freundin von Lilys Mutter war, soll ihr nächstes Ziel sein – doch vorher möchte Lily noch das Kitesurfen bei Sam lernen.

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Rezension: Ich spüre dich leben von Ulla Mothes

Zwischen Betrug, Verlust und Neuanfang – ein vielschichtiger Roman über Schuld, Identität und innere Kraft

Buchcover des Romans Ich spüre dich leben

Ein Leben zerbricht: Ein Abschiedsbrief mit fataler Wucht

Die Goldschmiedin Stella Schönfeld lebt mit ihrem Ehemann Falk, einem Investmentbanker, im wohlhabenden Frankfurt-Westend. Unerwartet hinterlässt Falk einen Abschiedsbrief, in dem er seinen Suizid ankündigt. Als Stella – hochschwanger und verstört – auf das Klingeln nicht reagiert, verschafft sich die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss gewaltsam Zutritt zur Wohnung. Der Schock führt zu einem Blasensprung, woraufhin Stella kurz darauf ihren Sohn Linus zur Welt bringt.

Fragwürdiges Erbe: Was Falk hinterlässt

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus entdeckt Stella bei einem Blick in die Kreditunterlagen, dass alle Tilgungen für die Eigentumswohnung bereits abgeschlossen sind

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Piccolo Mondo Antico – Kleine alte Welt von Antonio Fogazzaro

Piccolo Mondo Antico - Kleine alte WeltDer nach sechsjähriger Arbeit im Jahr 1895 erschienene Roman Piccolo Mondo Antico* von Antonio Fogazzaro ist im Gebiet des Luganer Sees um die Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Zu der Zeit gab es noch das Königreich Lombardo-Venetien, um nur ein Beispiel zu nennen, was für das Verständnis der politischen Verhältnisse der vom Autor beschriebenen Begebenheiten nicht unwichtig ist. Protagonist ist Don Franco Maironi, der schon frühzeitig seine Eltern verloren hat und deshalb unter der strengen Autorität seiner vermögenden und gläubigen Großmutter Marchesa Ursula Maironi steht. Nachdem sich in ihrem Hause unter anderem Pasotti eingefunden hat, der sich mit seiner tauben Ehefrau Barborin und einem Pfarrer in einem Boot über den Luganer See hat übersetzen lassen, verlässt Franco nach einem Eklat mit seiner Großmutter die Zusammenkunft: Sollte er Luisa Rigey heiraten, droht sie ihm mit Enterbung.

Doch der zurückgezogene Franco hat mit Hilfe des Pfarrers von Castello und des Bruders von Luisa, Ingenieur Pietro Ribera, eine heimlich stattfindende Trauung vereinbart, die noch am selben Abend vollzogen werden soll.

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Bavarese von Leo Reisinger

BavareseLene Palatzky hat das Unternehmen ihres Vaters Gerhard übernommen. Sie liefert Obst und Gemüse mit einem klapprigen Mercedes Sprinter an einen kleinen Kundenstamm, um sich und ihren fünfjährigen Sohn Luca über Wasser zu halten. Bereits morgens um drei Uhr beginnt ihr arbeitsreicher Tag mit der Fahrt zum Münchner Großmarkt, um dort die von ihren Kunden bestellte Ware einzukaufen. Nachdem sie die Einkäufe ausgeliefert hat, wartet ein zweiter Job in einem Fitnessstudio auf sie. Dort betreut sie die Kinder der Kunden während der Aerobic-Stunde. Als ihr völlig unerwartet das Kindermädchen kündigt, steht Lene vor einem Problem: Sie findet keine Möglichkeit, Luca irgendwo unterzubringen. Daher entschließt sie sich, ihren Sohn im Lieferwagen zum Großmarkt mitzunehmen.

Josef Kollinger, von allen nur Sepko genannt, ist als Jugendlicher in einem Münchner Problemviertel aufgewachsen, dessen Einflüsse ihm zwei Jahre Gefängnis einbrachten. Kurz nach seiner Haftentlassung stellt ihn der Gemüselieferant Georg Brunner als Fahrer für die Belieferung seiner Kunden ein.

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Hoitage von Béatrice Thal

HoitageAlexander und Béatrice Thal waren von 1969 bis 2001 für die Fluglinie Swissair tätig, was die Autorin in ihrem autobiografischen Roman Hoitage* verarbeitet hat. So erinnert sich ihre dreiundzwanzigjährige Protagonistin Marlis an ihren vor über dreißig Jahren gestarteten ersten Flug als fliegende Krankenschwester, als „Flying Nurse“. Zu ihren Aufgaben zählten das Wickeln und Füttern von Babys, in einem Fall waren es zwei Gorilla-Babys. Einmal musste ein nach einem Autounfall verletzter Mann versorgt werden, wobei zu allem Überfluss noch ein zweites Triebwerk auszufallen drohte, und bei einem anderen Flug sollten vier aus einem indischen Waisenhaus stammende Babys in Europa neuen Eltern zugeführt werden. Doch für die offensichtlich Unterernährten gab es keine Babymilch an Bord, und beim Baden im Handwaschbecken des Flugzeugs zeigten sich „offene Hautstellen am Gesäß“, was die mittlerweile routinierte Flying Nurse zum sofortigen Handeln zwang.

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Lebensträume – Ärztin einer neuen Zeit von Svea Lenz

Lebensträume - Ärztin einer neuen ZeitDie Medizinstudentin Vicky lebt mit ihrer Mutter Traude Becker, die als OP-Schwester in der Charité arbeitet, in Ostberlin, studiert jedoch in Westberlin. Sonnabends und in den Ferien jobbt sie in einer Fleischerei. Nach fast fünf Jahren ist es für sie und ihre Studienkollegen der letzte Sommer, bevor alle eigene Wege gehen werden. Die Familie ihres Freundes Achim leistet sich eine großzügige Wohnung, da sein Vater als ehemaliger russischer Agent eine einflussreiche Position im Ministerium von Erich Mielke bezieht. Längst ist Achim wegen seiner politischen Gesinnung im Elternhaus nur noch geduldet.

Nach einem gemeinsamen Abend mit ihren Freunden ziehen sich Vicky und Achim zurück. Auf seine Frage, was sie von der Ehe hält, geben sich beide das Versprechen, direkt nach dem Examen und Doktortitel zu heiraten. In ihren Träumen sehen sie sich als Ärzte in der Charité.

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Nur ein kurzer Sommer von Astrid Lehmann

Eine Liebe in der Bretagne

Nur ein kurzer SommerWährend die deutschen Truppen in die bretonische Küstenstadt Vannes im Juni 1940 heranrücken, liegt die junge Anne-Marie in den Wehen. Erst vor einem Jahr hat sie ihr Elternhaus verlassen, um eine Abendschule zu besuchen und Lehrerin zu werden. Zu spät musste sie sich eingestehen, dass sich Maurice, entgegen seiner Versprechen, nicht von seiner Frau trennen würde. Im Gegenteil: Mit der Schwangerschaft will er nichts zu tun haben. Inzwischen wird Anne-Marie von der Nonne Bernadette in der Krankenstation versorgt, die jedoch mit der ins Stocken geratenen Geburt überfordert ist. In ihrer Not bittet diese den mit der Wehrmacht herangerückten jungen Arzt Helmut Wagner um Hilfe. Der nicht aus einer Akademikerfamilie stammende junge Mann hat es im Leben nicht leicht gehabt.

Obwohl Bernadette der jungen Mutter zur Adoptionsfreigabe des Kindes rät, zieht es Anne-Marie mit ihrem Töchterchen Marie-France zurück zu ihren Eltern. Von der Mutter barsch abgewiesen und lediglich mit etwas Geld wieder fortgeschickt, kehrt sie wieder in die Bretagne zurück und kommt bei Isabelle unter, die sie noch von der Abendschule kennt.

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Achtzehnter Stock von Sara Gmuer

Achtzehnter StockWanda wohnt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie in einer Zweizimmerwohnung im 18. Stock. Das einzig Schöne ist der Ausblick auf den Berliner Fernsehturm, denn im Lift sammelt sich häufig der Sperrmüll und im Innenhof der Müll. Doch so hat sich Wanda ihr Leben nicht vorgestellt! Sie will Schauspielerin werden und freut sich deshalb über eine Einladung zum Casting. Als sie über einen Anruf erfährt, dass sie die Rolle bekommt, ist sie hocherfreut, zumal sie wegen des Schweigens des Regisseurs nicht damit gerechnet hat.

Während Wanda alle Kollegen kennenlernen soll, darunter auch Adam Ezra, dem die Hauptrolle zufällt, ruft Aylins Mama an, die auf Karlie aufpassen soll. Wanda, auf die Chance ihres Lebens hoffend, bleibt nichts anderes übrig und lässt den Champagner stehen, um zu ihrer Tochter zu eilen, deren Mittelohrentzündung wieder schlechter geworden zu sein scheint. Unglücklicherweise wird in der Eile auch noch ihre Handtasche mit ihrem Schlüssel, dem Geld und Personalausweis gestohlen.

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