Ich schenk dir ein A von Thomas J. Hauck

Ich schenk dir ein AAdrian spielt Cello und sein größter Wunsch ist es, Musiker zu werden und in einem berühmten Orchester zu spielen. Auf dem Weg zur Musikschule kommt er am Ballettsaal vorbei und schaut dort gerne beim Tanzen zu. Eines Tages macht sich ein Mädchen aus der Ballettklasse über ihn lustig bei der Vorstellung, er könne als Junge in einem Tutu tanzen, woraufhin Adrian nur stotternd antworten konnte. Sofort hat sie sich mit einer Pirouette entschuldigt. Sie hätte nur einen Witz gemacht, doch Adrian bringt darauf keinen Ton mehr heraus.

Mit seinen Eltern und der Großmutter besucht Adrian eine Ballettaufführung, zu der ein Orchester spielt. Ihm gefällt die Aufführung sehr, vor allem aber die Tänzerinnen in ihren glitzernden Tutus und ihm wird klar, dass er am liebsten beides möchte, spielen und tanzen.

weiterlesenIch schenk dir ein A von Thomas J. Hauck

Die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig

Die Unmöglichkeit des LebensGrace Winters, die ehemalige Mathematiklehrerin von Maurice, antwortet in dem Roman Die Unmöglichkeit des Lebens* auf seinen Brief mit der Geschichte ihres Lebens: Seit dem Tod ihres Ehemannes und Sohnes hat sie nur noch ein langweiliges Leben geführt und jedem Spaß entsagt. Doch dann erreicht sie ein Brief einer Anwaltskanzlei mit dem Inhalt, dass ihre einstige Schulkollegin Christina ihr eine Immobilie auf Ibiza vermacht hat. Obwohl sie nie auf diese irgendwie „anrüchige“ Insel wollte, ist sie dennoch neugierig und bucht einen Flug.

Zu Graces Erstaunen haben viele Bewohner bereits mit ihrem Erscheinen gerechnet. Sie erfährt, dass Christina ihren Tod vorhergesagt und dass sie mit Lieke eine Tochter hat, die als Djane jedes Jahr im Club Amnesia Platten auflegt. Bekannt ist, dass Christina einen mitternächtlichen Tauchgang gebucht hat, von dem sie nie zurückgekehrt ist. Beim Blick auf die Website der Tauchschule entdeckt Grace inmitten der Seegraswiese jene Halskette, die sie Christina vor langer Zeit geschenkt hat.

weiterlesenDie Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig

Interview mit Hardy Pundt über seinen Roman „Memmertsand“

Hardy Pundt
Bildquelle: Hardy Pundt
Dr. Hardy Pundt wurde im Februar 1964 in Hage, unweit von Norddeich, geboren. Er wuchs mit seinen Geschwistern auf der Juist vorgelagerten kleinen Insel Memmert auf, wo er zunächst von seiner Mutter unterrichtet wurde. Die weitere Schulzeit verbrachte er auf Juist sowie im ostfriesischen Emden und Norden, wo er am Ulrichsgymnasium das Abitur ablegte. In Münster hat er nach einem Studium in Geowissenschaften mit Schwerpunkt Geoinformatik promoviert und habilitiert. Wenn auch sein familiärer Lebensmittelpunkt mit seiner Frau Barbara und drei Kindern heute in Schleswig-Holstein ist, so zieht es ihn doch immer wieder als Hochschuldozent an die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Harz in Wernigerode. Dr. Hardy Pundt sind zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zu verdanken und er hat Kriminalromane sowie diverse andere Texte verfasst.

weiterlesenInterview mit Hardy Pundt über seinen Roman „Memmertsand“

Tsai Kun-Lin – Was bleibt von Yu Pei-yun

Tsai Kun-Lin - Was bleibtDie beachtenswerte, vierbändige Graphic-Novel aus Taiwan, deren einzelne Bände isoliert gelesen Unverständnis zurücklassen, was daher wenig Sinn macht, beschreibt zum einen das schicksalhafte Leben des unschuldig inhaftierten Tsai Kun-Lin, geht aber unweigerlich auch auf die politischen Verhältnisse in dem Land ein. Diese vielen Ereignisse und Begebenheiten konnten nicht in einem Buch untergebracht werden, so dass letztendlich vier, chronologisch aufeinander folgende Bände erschienen. Dieser letzte Band Tsai Kun-Lin – Was bleibt* knüpft übergangslos an seinen Vorgänger an, nachdem im Jahr 1969 zwei verheerende Taifune Tsai Kun-Lin und seiner Familie alles genommen hatten, was sie sich über Jahre aufgebaut hatten. Besonders litt er darunter, seine Verwandten und Freunde, die ihm Kredite gewährten, in die Insolvenz gezogen zu haben.

weiterlesenTsai Kun-Lin – Was bleibt von Yu Pei-yun

Maimun von Sahar Abdallah

MaimunTuha lebt mit ihrem Vater, der als Gaukler sein Geld verdient, und ihrem Affen Maimun in einem dicht besiedelten Stadtviertel in Kairo. Während des Frühstücks erblickt das Mädchen in der Zeitung ein altes Foto aus der Zeit der Pharaonen, auf dem ein Affe auf einer Harfe spielt. Daraus schließt sie, dass Affen schon seit Ewigkeiten gespielt und getanzt haben. Mit Maimun und ihrem Vater geht sie nach dem Frühstück durch die Gassen bis zu einem Platz mit vielen anderen Gauklern, wo sich Tuha und Maimun im Takt zur Musik bewegen, die der Vater auf dem Tamburin anschlägt. Nach einer Pause mit Pfefferminztee geht es weiter.

Eines Tages kommt der zunehmend nachdenklich werdende Vater mit einem Esel heim. Obwohl für den nächsten Feiertag sogar eine neue Nummer einstudiert wurde, nehmen sie einfach nicht genug Geld ein.

weiterlesenMaimun von Sahar Abdallah

Der fürsorgliche Mr. Cave von Matt Haig

Der fürsorgliche Mr. CaveWährend der Antiquitätenhändler und alleinerziehende Vater Terence Cave den Sonnenuntergang bewundert und im Hintergrund seine Tochter Bryony Cello spielen hört, dringen plötzlich Hilferufe ihres Zwillingsbruders Reuben zu ihm. Schnell rennt Terence nach draußen, doch noch bevor er Reuben von der Querstange eines Laternenpfahls befreien kann, stürzt dieser auf das Betonpflaster. Hilflos müssen eine Gruppe von Jungen und Terence mitansehen, wie das Opfer verblutet.

„Der fürsorgliche Mr. Cave“ sieht seine Tochter zu einer Schönheit heranwachsen, die er mit allen Mitteln beschützen will. In seiner Fantasie sieht er, wie ein Junge seinen Arm um Bryony legt, was es zu verhindern gilt. Um alle Gefahr von ihr abzuwenden, bringt er sie mit dem Auto zur Schule. Um ihr ein wenig Abwechslung zu gönnen, verbringt er mit ihr einen Urlaub in Rom. Im Petersdom, den er alleine betreten muss, da sich Bryony weigert, einen Umhang um ihre entblößten Schultern zu tragen, vernimmt er vor der von Michelangelo geschaffenen Pietá die Botschaft, dass ihn „unsägliches Leid“ erwarte, sollte er seine Tochter nicht beschützen. Voller Entsetzen entdeckt er sie später in eine Unterhaltung mit zwei Jungen vertieft vor dem Dom.

weiterlesenDer fürsorgliche Mr. Cave von Matt Haig

Die Sucht nach Verbrechen von Christian Hardinghaus

Wie Internetdetektive in True-Crime-Fällen ermitteln!

Die Sucht nach VerbrechenWer bei dem Sachbuch Die Sucht nach Verbrechen* denkt, dass Christian Hardinghaus mit Mördern über deren Sucht, immer wieder zu morden, gesprochen hat, wird schon mit dem Untertitel „Wie Internetdetektive in True-Crime-Fällen ermitteln“ eines Besseren belehrt. Der Autor setzt bei der Anziehungskraft an, die außergewöhnliche Fälle auf uns Menschen ausüben und hinterfragt die Ursachen der Faszination von True-Crime, wobei er alle Aussagen mit Zahlen untermauert. Er zitiert einen Meinungsredakteur, der gar die Entwicklung des wahren Verbrechens zu einem „kulturellen Giganten“ sieht. Obwohl Frauen selbst in größter Angst leben, Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, sind sie überrepräsentiert. Das Websleuthing wird von ihm anhand von Beispielen definiert und er sucht nach einer psychologischen Erklärung dafür, was hinter der Faszination für Gewaltverbrechen steht, wobei einer der Gründe aus der Verhaltenstherapie bekannt ist.

Christian Hardinghaus sucht nach weiteren Erklärungen, geht auf den Stellenwert sozialer Medien zu diesem Thema ein und lässt auch Voyeurismus nicht aus. Weiter führt er aus, dass ungelöste Verbrechen (Cold Cases) aufzudecken evolutionär bedingt ist und der Vorläufer dessen wie auch des Websleuthings die TV Serie „Aktenzeichen XY ungelöst“ ist.

weiterlesenDie Sucht nach Verbrechen von Christian Hardinghaus

Die Kunst, eine schwarze Katze von André David Winter

Die Kunst, eine schwarze KatzeAnina, die Protagonistin in dem Roman Die Kunst, eine schwarze Katze* von André David Winter, unternimmt im Jahr 1964 in ihrer Schule im Wallis erste Malversuche. In ihre Klasse gesellt sich der italienischsprachige Schüler Agostino, um den sie sich kümmern soll, da sie als Klassenbeste die hochdeutsche Sprache beherrscht. So ganz nebenbei lernt sie selbst dabei italienisch, während er sie zum weiteren Malen mit seinem Buch über die Weltmeere animiert. Um so größer ist die Enttäuschung, als er eines Tages plötzlich nicht mehr zur Schule kommt.

Zehn Jahre später freut sich die in einem Internat lebende Anina, deren Herz für die Kunst schlägt, dass sie die Aufnahmeprüfung zur Akademie in Paris bestanden hat. Dort freundet sie sich mit Nathalie Dupré an, die sie nur Pralina nennt. Anina ist glücklich, bei dem von ihr verehrten Professor Perrot malen zu dürfen, bis seine Machenschaften bekannt werden, die von der Presse nur zu gerne aufgegriffen werden.

weiterlesenDie Kunst, eine schwarze Katze von André David Winter

Haja oder Hanoi? von Lili Lemberg

Haja oder Hanoi?Ilse Behring lebt in einer Senioren-WG mit Helga Schuh, dem dementen Herbert Würfel sowie dem Ehepaar Lotte und Egon Laible, deren Vermieterin Anke Zähringer ist. Eines Tages erhält die geschiedene Nikola Wehrle von Anke einen Anruf mit der Nachricht, dass ihre Tante Ilse Behring in der Nacht an einem Schlaganfall verstorben ist. Auf der Beerdigung übergibt ihr Anke einen Umschlag der Tante, indem diese ihrer Nichte ihren nostalgischen VW-Bus plus eine kleine Geldsumme vermacht. Kurzum kündigt Nikola ihre Stelle als Putzfrau bei der Polizei und plant eine Ausbildung zur Detektivin, um so an jedem Ort arbeiten zu können. Doch als an ihrem letzten Arbeitstag das Telefon klingelt, nimmt sie mutig ab: Helga Schuh, die beste Freundin der verstorbenen Tante, die ihre Gesprächspartnerin für eine Kriminalkommissar Anwärterin hält, berichtet ihr von Unstimmigkeiten zum Tod von Ilse Behring. Sie solle schnellstens nach Bad Dürrheim kommen und mit niemandem über ihren Verdacht reden.

weiterlesenHaja oder Hanoi? von Lili Lemberg

Blutsschwestern von Ana Wetherall-Grujić

BlutsschwesternDie Serbin Milena richtet im Jahr 1989 an Nikolina Javanovic die verzweifelte Bitte, ihr wegen einer Schwangerschaft zur Flucht nach Österreich oder Deutschland zu verhelfen. Erst, als Nikolina von ihr erfährt, dass der muslimische Türke und Sohn des Imam Salih der Vater des noch ungeborenen Kindes ist, gewährt die von der Mafia als Hexe bezichtigte Frau Unterstützung, um vorprogrammierten Streitigkeiten in ihrem Dorf aus dem Wege zu gehen.

Dreißig Jahre später freut sich Sanja, nach über zehn Jahren in Wien endlich etwas von ihrer Schwester Ljiljana zu hören. Doch dass diese im Krankenhaus liegt und ihre linke Gesichtshälfte nur „offenes, pulsierendes Fleisch“ ist, lässt Sanja aufhorchen. Mit der Anwesenheit der gemeinsamen Mutter im Krankenzimmer befürchtet Sanja das Schlimmste. Tatsächlich berichtet die Mutter, dass Ljiljana trotz ihrer schweren Verletzungen auf der Stelle die Flucht ergreifen muss, und von ihrer Schwester erfährt Sanja, dass diese einen Mord begangen hat, nachdem sie von ihrem Freund wiederholt geschlagen und misshandelt wurde.

weiterlesenBlutsschwestern von Ana Wetherall-Grujić