Superbrain-Comics – Die Geheimnisse der Wale von Casey Zakroff und Pat Lewis

Das Kinderbuch „Superbrain-Comics – Die Geheimnisse der Wale“ von Casey Zakroff ist bereits der zweite Band der neuen Sachthemenreihe „Superbrain-Comics“: Der Cuvier-Schnabelwal Flitz ist von den Menschen mit einem Sender ausgestattet worden, einem Hydrophon, um seine Geräusche aufzeichnen zu können. Als Flitz erfährt, dass offensichtlich auch schon andere Wale Menschen getroffen haben, startet er einen Podcast. So kommuniziert er mit Kalle, einem Langflossen-Küstenkalmar, mit Nova, einem Buckelwal und Lucas, einem im Norden lebenden Beluga. Von Mac, einem Pottwal, erfahren die jungen Leser, dass er 2250 Meter tief und 90 Minuten lang tauchen kann. Lena, ein Pazifischer Nordkaper, frisst pro Tag 1180 Kilogramm Plankton. Auf dem weiteren Weg trifft Flitz auf Inu, einen Schwertwal, der auch Orca genannt wird, auf Grauwal Ricka und Blauwal Tara, der eine Länge von 27 Metern erreichen und dabei bis 173.000 Kilogramm schwer werden kann. Er ist in der Lage, Laute aus mehr als 800 Kilometern Entfernung zu hören.

Das Sachbuch informiert darüber, dass die von den Walen erzeugten Schallwellen der Kommunikation dienen, wobei genau erklärt wird, wie sich Schallwellen verbreiten, wie sie erzeugt und wie wahrgenommen werden. Zum Ausweichen von Hindernissen oder zum Aufspüren von Futter bedienen sich einige Arten der Echolotung, andere nutzen ihren Geruchssinn. Da die Wale zu den Säugetieren zählen, haben sie keine Kiemen und müssen deshalb zum Luftholen immer wieder auftauchen. Ihre Kälber gebären sie lebend und versorgen sie mit Muttermilch. Wie die Menschen müssen die Wale auch langsam auftauchen, um nicht die Dekompressions- oder Taucherkrankheit zu bekommen. Die Leser wissen nach der Lektüre, wie die Wale verdauen und wie ihr Gehör funktioniert.

Da in einem Ökosystem eine Art von der anderen abhängig ist, informiert der Autor im Text über die Gefahren, wenn einzelne Arten aussterben. Er erklärt Biomagnifikation, Plastikmüll, der zu Mikroplastik zerfällt, die Ozeane verschmutzt und letztlich in unserer Nahrungskette landet und dass die in die Gewässer geleiteten Chemikalien die Ursache der „Algenpest“ sind. Doch den Walen machen auch Schleppnetze zu schaffen, in denen sie sich verfangen, wodurch einige Arten vom Aussterben bedroht sind. Überhaupt werden vielen die Fangmethoden zum Verhängnis, ganz zu schweigen von den Zusammenstößen mit Schiffen und dem von ihnen ausgehenden Lärm bei der Echolotung zum Erfassen der Meerestiefe sowie die allgemeine durch Kohlendioxid bedingte Erwärmung des Wassers.

Junge Leser werden in dem Sachbuch „Superbrain-Comics – Die Geheimnisse der Wale“ von Casey Zakroff, das aus dem Englischen von Anna Taube übersetzt wurde, allumfassend über die bisher bekannten Walfamilien und wie sie sich voneinander unterscheiden informiert. Sicherlich profitieren auch schon Neunjährige, für die vom Verlag die Altersempfehlung gilt, von den Ausführungen, zumal die dominierenden Illustrationen von Pat Lewis das Hauptaugenmerk sind und allein schon das Interesse am Buch wecken. Aber es darf vermutet werden, dass die meisten in dem Alter mit den Fachbegriffen wie Evolution, Konvergenz, Amplitude, Hämoglobin, Myoglobin, DNA oder Biopsie, um nur einige zu nennen, überfordert sind. Doch auch für die meisten Erwachsenen dürfte vieles neu sein. Erziehungsberechtigte: Hand aufs Herz! Wussten Sie, dass Delfine auch zu den Walen gehören?

Einziger Kritikpunkt sind die unterschiedlichen Angaben zu dem kleinen mit einem Sender ausgestattete Cuvier-Schnabelwal Flitz, der einmal 2990 Meter tief und über dreieinhalb Stunden, ein anderes Mal 3000 Meter und nur über zwei Stunden tauchen kann. Doch ist die neue Sachthemenreihe „Superbrain-Comics“ auf jeden Fall etwas ganz Besonderes und sehr zu empfehlen. Sie vermittelt auf unterhaltsame Art und Weise eine geballte Ladung Wissen, wobei ein kritisches Augenmerk nicht außer Acht gelassen wird.