Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las von Pei-yun Yu

Tsai Kun-lin - Der Junge, der gerne lasEine Graphic Novel ist im Grunde genommen ein Comic, der allerdings in wesentlich ausführlicherer Form in einem Buch zusammengefasst ist. „Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las“ ist der Protagonist dieser Graphic Novel von Yu Pei-yun mit Illustrationen von Zhou Jian-xin, der sowohl der Autorin, als auch dem Illustrator in vielen Gesprächen von seinem Leben berichtet hat: Tsai Kun-lin wird als achtes Kind im Jahr 1930 in der japanischen Kolonie Qingshui geboren. Seine Erinnerungen reichen bis zum April 1935, als ein schweres Erdbeben auch sein Elternhaus stark beschädigt. Wegen der Hochzeit einer seiner Schwestern wird er neu eingekleidet und spürt mit ihrem Wegzug einen ersten Trennungsschmerz.

Kun-lin kommt in den Kindergarten, besucht daraufhin die Schule und entwickelt in der Bibliothek seine Liebe zum Lesen. Von seinem strengen Lehrer erntet er Anerkennung, weshalb dieser den Eltern einen Besuch der Mittelschule empfiehlt.

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Der Admiral von Henning Christiansen

Der AdmiralWelcher Mensch hat keine Laster oder Schwächen? Doch die Frage ist, ob er sich dessen auch bewusst ist? Die von Henning Christiansen erschaffene Figur eines Admirals in seiner gleichnamigen Cartoon-Erzählung „Der Admiral“ steht für jeden von uns, da sich jeder mit der ein oder anderen Schwäche seines Admirals identifizieren kann. Sein Protagonist durchlebt in den sich reimenden Versen zunächst eine Verleugnung, die im Zorn mündet. Dieser wird abgelöst durch die Bereitschaft zum Verhandeln, die wiederum einer Depression Platz macht. Schließlich endet das Ganze im Kapitel Zustimmung.

Kaum ein Mensch wird von sich behaupten können, dass er das Gefühl, der restlichen Welt „schnurzpiepegal“ zu sein, nicht kennt. Um das zu kompensieren, greift der von allem Enttäuschte zu schmückenden Beigaben, im Fall des Admirals ist das, wie die entsprechende Karikatur von Henning Christiansen zeigt, ein Künstlerschal.

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Sibiro Haiku von Jurga Vilė

Eine Graphic Novel aus Litauen!

Sibiro HaikuWie die Übersetzerin Saskia Drude in einem Nachwort des Kinderbuches „Sibiro Haiku“ von Jurga Vilė ausführt, wurden im Sommer 1940 die baltischen Staaten von sowjetischen Truppen besetzt. Ab Juni 1941 folgten Deportationen von vermeintlichen Staatsfeinden. Bis 1952 wurden schätzungsweise über einhundertdreißigtausend Menschen verschleppt, unter ihnen Algis Mielis, der Vater von Jurga Vilė, die das Buch nach Erzählungen ihres Vaters und ihrer Großmutter Röslein, mit eigenen Gedanken ausgeschmückt, in Form eines japanischen Kurzgedichtes (Haiku) ein Sibirisches Haiku, so die Übersetzung des Titels, geschrieben hat.

Am 14. Juni 1941 pochen in den frühen Morgenstunden zwei russische Soldaten an die Tür der Familie Mielis. Algis und seine Schwester Dalia, den Eltern und der Großmutter Röslein bleiben nur zehn Minuten Zeit zum Anziehen und um das Nötigste zu packen. Neben weiteren Familien werden sie auf einen Pferdekarren geladen und hoffen noch, dass sich alles als Irrtum herausstellt.

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Vater und Sohn – Zwei, die sich lieb haben von Erich Ohser

Die 33 schönsten Geschichten!

Vater und Sohn – Zwei, die sich lieb habenDie nicht selten konfliktbeladenen Beziehungen zwischen Vätern und ihren Söhnen hat sich die internationale Filmindustrie gerne zunutze gemacht. So entstand bereits 1955 der Spielfilm „Jenseits von Eden“, in dem Caleb, dargestellt von James Dean, um die Liebe und Anerkennung seines Vaters kämpft oder im selben Jahr der Filmklassiker „Wenn der Vater mit dem Sohne“ mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Anders als in zahlreichen Filmen, die sich diesem Thema widmeten, wurde in Comicform eine erste Vater-Sohn-Geschichte von Erich Ohser bereits am 13. Dezember 1934 einem breiten Publikum vorgestellt, der weitere Episoden folgten. Eine Auswahl dieser Bildgeschichten findet sich in dem aufwändig gestalteten Buch „Vater und Sohn – Zwei, die sich lieb haben“.

Die Bildgeschichten, die allesamt mit einer Überschrift versehen sind, jedoch ohne Zusatztext oder Sprechblase auskommen, zeigen bis auf wenige Ausnahmen nur zwei Personen: Einen Vater mit seinem Sohn. Den dickbäuchigen Vater zieren neben einem Schnäuzer nur noch wenige Haare und er ist bemüht, seinem pfiffigen Sohn alles recht zu machen.

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Super Nick – Bis später, ihr Pfeifen von Lincoln Peirce

Super Nick – Bis später, ihr PfeifenNick Wright ist der Held, oder besser gesagt der ewige Loser in dem Comic-Roman „Super Nick – Bis später, ihr Pfeifen“ von Lincoln Peirce. Zu Hause muss er neben seinem Vater seine 15-jährige Schwester Ellen ertragen und in der Schule scheint der Sechstklässler auch nur vom Pech verfolgt. Gerade ist er aus einem Traum mit dem Horrorszenario erwacht, dass seine Lehrerin Mrs. Godfrey einen Heimatkundetest schreiben lassen will, da holt ihn schon die Realität ein. In Gedanken geht er sämtliche Möglichkeiten durch, damit er den Test nicht mitschreiben muss, denn eine weitere schlechte Note hat Nachhilfe zur Konsequenz. In seiner Verzweiflung denkt er sogar daran, sich selbst eine Entschuldigung mit gefälschter Unterschrift zu schreiben.

Nick hat es auch wirklich nicht leicht: In der Schule weiß Francis immer alles und Gina ist eine Petze. Einziger Lichtblick ist sein Glückskeks mit der Prophezeiung, am heutigen Tag alle zu übertreffen.

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Bleibt locker, Leute! von Dagmar Geisler

Bleibt locker, Leute!„Bleibt locker, Leute!“ ist das Motto von Luis Baumann, denn nur so kann er die vielen Stunden, die ein Tag hat, überhaupt durchstehen! Obwohl er schon in die vierte Klasse geht, wird er von allen zu Hause noch „der Kleine“ genannt. Wann hört das endlich auf? Seine Geschwister, die Zwillinge Julian und Jess, sind beide schon vierzehn und werden immer die Älteren sein! Vor allem mag er seine Schwester Jess nicht, weil sie oft sein Mittagessen aufgegessen hat, wenn er hungrig aus der Schule kommt. Und das, obwohl sie abnehmen will!

Eigentlich war Vincent immer Luis’ bester Freund. Aber seit Detlef Weich, der sich nur Zorro nennt, neu in die Klasse kam, stimmt irgendetwas nicht mehr mit Vincent. Zusammen wollten sie einen Comicfilm drehen und plötzlich hat sein Freund kein Interesse mehr daran. Gerade jetzt wäre Luis so auf ihn angewiesen, weil er von Zorro und seiner Gang nur ausgelacht wird. Die haben sich sogar noch Verstärkung aus der siebten Klasse geholt und machen ihm das Leben schwer.

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Lebensbilder von Will Eisner

Lebensbilder„Lebensbilder“ lautet der Titel von Will Eisners Werke-Zusammenführung. Diese umfasst drei verschiedene Bildbände aus Eisners sehr bekannter Bibliothek – und jeder Einzelne von ihnen behandelt einen speziellen Abschnitt im sehr bewegten Leben des Zeichners. Als wahrhaftige grafische Novelle wird der Band genannt. Und das ist er auch auf ganzer Linie. Denn wie immer erzählen Eisners Zeichnungen ohne große Worte ganze Geschichten.

Dieser Band umfasst die in den 90er in den Staaten erschienenen Bände „Zum Herzen des Sturms“, „Der Träumer“ und „Sunshine City“. Zum Teil erschienen diese in Bruchstücken bereits in erschienenen Bänden, allerdings sind auch Geschichten dabei, die bei diesen in der Vergangenheit aus Platzgründen herausgestrichen wurde. In „Lebensbilder“ finden sich insgesamt zwei Geschichten, die bisher noch nicht in Deutschland erschienen sind.

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Happyface von Stephen Emond

HappyfaceDer Comiczeichner Stephen Emond, bekannt durch die Comicfigur „Emo Boy“ und die Comicstrips „Steverino“, hat mit „Happyface“ seinen ersten Comic-Roman veröffentlicht.

Der Protagonist, ein 16-jähriger Teenager, verbringt seine Zeit vor dem Computer oder mit Zeichnen in seinem Skizzenbuch. Er ist weder besonders beliebt, noch hat er viele Freunde. In Chloe ist er verliebt, doch für sie ist er nur ein Freund. Als sie mit seinem älteren Bruder Everett ausgeht, ist er sehr verletzt. Denn seinen Bruder hat er immer bewundert, weil er cool ist, Sport treibt und alles gut kann, worin er selbst eine Niete ist. Er fühlt sich von den beiden Menschen hintergangen, an denen ihm am meisten liegt.

In der Familie entstehen Spannungen und Streit zwischen den Eltern. Sein Vater arbeitet als Schriftsteller und trinkt nun häufiger Alkohol als gewöhnlich. Als sich die Eltern trennen, zieht er mit seiner Mutter in eine kleine Wohnung und kommt auf eine andere Schule.

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Pilz inne Buxe von Ludger Stratmann

Pilz inne BuxeDas als Comic herausgegebene Buch „Pilz inne Buxe“ von Ludger Stratmann kann gar nicht so gut sein, wie Doktor Stratmann, wenn man ihn in seinem Theater in Essen live erlebt! Aber es ist auf jeden Fall so gut gemacht, dass es sich lohnt, einen Blick in die Comics hinein zu werfen, die von Christina Groth-Lindenberg gezeichnet wurden.

Der Ruhrgebietsmensch, hier liebevoll Ruhri genannt, erfährt, dass er den Genitiv und Dativ nach dem Zufallsprinzip einsetzt, was zwar ein Fehler ist, aber man muss auch richtig falsch sprechen! Über Inge erfährt man, dass sie die geheimen erotischen Wünsche ihres Gatten Jupp platzen lassen kann. Und man wird darüber aufgeklärt, dass die glücksbringenden Hormone, die Endorphine, nicht nur beim Joggen vom Körper gebildet werden, nein, sondern auch schon, wenn man der Ehefrau bei der Arbeit zusieht. Wegen eines Verkehrsdeliktes wird Jupp gebeten, ob er Geld „für Leihen hat“ und gibt dann den Rat weiter, innerörtlich nur so schnell zu fahren, wie „mich dat finanziell erlauben kann“.

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