Jahrhundertverbrechen von André Groenewoud

Opfer und Täter erzählen!

JahrhundertverbrechenIn seinem Sachbuch „Jahrhundertverbrechen“ erinnert André Groenewoud an zwölf Verbrechen, die in die Geschichte eingingen: Den Anfang macht Arno Funke, der mehr unter seinem Pseudonym Dagobert bekannt wurde und in den 1990er Jahren Karstadt erpresst hat, indem er in mehreren Filialen Sprengbomben zündete. Zu Wort kommt nicht nur Arno selbst, sondern auch der seinerzeit ermittelnde Polizeibeamte, den der Täter immer wieder hinters Licht geführt hat.

Der IS bekannte sich im Jahr 2015 zu einem Verbrechen mit über zweihundert Toten. Der Autor sprach mit einem Ehepaar, das das Rockkonzert Bataclan überlebte, mit der Witwe eines dort Umgekommenen sowie mit dem Barbesitzer, auf dessen Terrasse seine Lebensgefährtin und Mutter seiner Tochter umkam.

1988 hielt ein Geiseldrama ganz Deutschland in Atem, nachdem Hans-Jürgen Rösner und Dieter Degowski eine Filiale der Deutschen Bank in Gladbeck überfallen hatten. Mit dem Journalisten Udo Röbel, der mit den Gangstern im Fluchtauto saß, und einer überlebenden Geisel konnte der Autor sprechen.

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Die ältesten Familienunternehmen Deutschlands von Wolfgang Seidel

Die ältesten Familienunternehmen DeutschlandsWolfgang Seidel beginnt sein Sachbuch „Die ältesten Familienunternehmen Deutschlands“ mit der Vorstellung eines um 1200 gegründeten Weingutes und der damit ältesten Familienunternehmung überhaupt, die heute in der dreißigsten Generation geführt wird. Der Autor schreibt über die weltweit älteste Glasmanufaktur sowie den weltgrößten Verlag und weiß zu berichten, dass nicht nur eine der vorgestellten Unternehmungen als Apotheke den späteren Erfolg begründet hat. Während ein Erfolg, wie im Beispiel der beliebten Steiff-Plüschtiere, einem Zufall zu verdanken ist, ist ein anderer dagegen kaum vorstellbar, denn anstelle eines Startkapitals gab es nur Schulden.

Um dem Leser die Zuordnung zu den Epochen verständlicher zu machen, hat Wolfgang Seidel Vergleiche zu den Schaffenszeiten von Goethe, Mozart, Shakespeare oder Napoleon gezogen. Mit unerschöpflich vielen Hintergrundinformationen und Querverweisen stellt er bahnbrechende technische Fortschritte aus den unterschiedlichsten Bereichen wie der Chemie, Medizin, Physik, Pharmazie oder Botanik vor und macht zum Teil komplizierte Zusammenhänge verständlich.

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Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen von Dan Josefsson

Einer der größten Justizskandale der Geschichte!

Der Serienkiller, der keiner warMitunter ist es schwierig, einen Täter zu einem Geständnis zu bewegen. Ganz anders verhält es sich jedoch in dem Sachbuch „Der Serienkiller, der keiner war“, in dem Dan Josefsson der Frage nachgeht, wie es möglich ist, dass ein Mensch 39 Morde gesteht, aber keinen einzigen davon begangen hat. Als der Autor zur Beerdigung seines Freundes Hannes Råstam fährt, der 2008 den größten Justizskandal des Jahrhunderts um den Fall Sture Bergwall aufdeckte, bittet ihn kurz darauf der Bruder des angeblichen Killers, bisher noch unerwähnte Details in einem Buch zu veröffentlichen. Um dieser Bitte nachzukommen und die Arbeit seines verstorbenen Freundes fortzusetzen, beginnt Dan Josefsson mit der Recherche:

Im Jahr 1991 wird der Drogenabhängige Sture Bergwall wegen Diebstahls in die Forensische Psychiatrie in Säter eingeliefert und im selben Jahr beginnt er eine Therapie. Die Psychologen erstatten der zu Therapiebeginn bereits 77 Jahre alten Psychoanalytikerin Margit Norell Bericht, da sie die Supervision übernommen hat und Stures Aussagen einer Deutung unterziehen will.

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Acid ist fertig von Alexander Fromm

Eine kleine Kulturgeschichte des LSD!

Acid ist fertigIm Jahre 1938 synthetisierte Albert Hofmann erstmals Lysergsäurediäthylamid (LSD). Doch in Tierversuchen bestätigte sich nicht die erhoffte Wirkung für den Einsatz als Kreislauf- und Atmungsstimulanz. Erst 1943 entschied sich der Chemiker das Lysergsäurediäthylamid erneut zu testen und hat durch unsauberes Arbeiten im Labor ein wenig davon über die Haut aufgenommen. Dabei bemerkt er eine veränderte Wahrnehmung, die er sich zunächst nicht erklären konnte. Zu Hause versank Hofmann in einen angenehmen, rauschartigen Zustand. Nur diesem Zufall ist die Kenntnis über die bewusstseinsverändernde Wirkung des LSD zu verdanken. In der darauf folgenden Woche unternahm er einen gezielten Selbstversuch, um seine Beobachtungen zu bestätigen. Doch da er die kleinste wirksame Dosis viel zu hoch einschätzte, erlebte er einen Horrortrip, der sich erst nach einiger Zeit in das wandelte, was erst viel später Hippies begeistern sollte. Glücksgefühle durchströmten ihn und er genoss das Spiel der Farben. Am nächsten Morgen fühlte er sich merkwürdig erfrischt.

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Gladbeck – Vor und hinter den Kulissen von Brigitte Vollenberg

Gladbeck – Vor und hinter den KulissenWer wissen will, wie es in den vergangenen Jahrzehnten in „Gladbeck – Vor und hinter den Kulissen“ aussah, wirft am besten einen Blick in das Buch von Brigitte Vollenberg. Aus eigenen Erlebnissen oder auch Erzählungen ihrer Bekannten weiß sie darin von Geschichten und Anekdoten zu berichten. So auch von der Entstehungsgeschichte der im Eingangsbereich des St. Barbara Krankenhauses aufgestellten Bronzestatue „Der kleine Fritz“ oder den über der Eingangstür zur Gaststätte Surmann befindlichen Schlussstein des Künstlers Gottfried Kappen. Mancher Leser wird erstaunt sein, wenn er von sieben Kinos liest, wobei im Stadttheater sogar bis Ende der 1950er Jahre Stars von Weltrang aufgetreten sind. Außerdem zählte man zum Ende des Jahres 1968 allein in Gladbeck 173 Schank- und Gastwirtschaften. Da werden Erinnerungen an eine unrühmliche Drogenszene, eine Diskothek und eine Oben-Ohne-Bar wach. Gegenüber vom Café Siebeck, das seinen Gästen als Besonderheit eine Spanische Vanilletorte und im Winter eine Erdbeertorte anbot, gab es sogar noch die Lido Bar, einen Nachtklub, und in der ehemaligen Kultkneipe Dietzel, so ist zu lesen, hat man auf einem Billardtisch ein Schwein zerlegt.

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Weihnachten in Norddeutschland von Jutta Kürtz

Geschichten und Rezepte zur Winter- und Adventszeit.

Weihnachten in NorddeutschlandMal ehrlich – wer kann sich dem Zauber der prächtig und stimmungsvoll geschmückten Straßen und der vielen Glanzlichter in der Weihnachtszeit entziehen? Wer fühlt sich davon nicht emotional berührt? Weihnachten fällt aber auch in eine Zeit, die wie keine andere von Bräuchen bestimmt ist, und zwar vom 11. November, dem Martinstag, bis zum 2. Februar, dem Fest Mariä Lichtmess. Bis im Jahr 1582 hat man, so ist aus dem Buch „Weihnachten in Norddeutschland“ von Jutta Kürtz zu erfahren, das neue Jahr immer erst im März eingeläutet. Wegen unterschiedlicher Festlegung des Jahresbeginns durch die Fürstenbistümer sprachen die Menschen in Norddeutschland vom 21. Dezember an nur von den Tagen zwischen den Jahren, und gerade um diese auch Raunächte genannten Tage hat sich Aberglaube zum Teil bis in die heutige Zeit gehalten.

Die Autorin schreibt von der Geschichte des Weihnachtsbaumes und den ersten, noch ganz schlicht gehaltenen Bäumen der nordischen Tradition. So gibt es auf Föhr den Friesenbaum und auf den Inseln Hiddensee und Rügen den Bügelbaum.

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Weihnachtsbräuche in aller Welt von Rüdiger Vossen

Weihnachtsbräuche in aller WeltDas Buch „Weihnachtsbräuche in aller Welt“ von Rüdiger Vossen gibt zunächst einmal einen Überblick über die weihnachtlichen Wendezeiten, die mit dem Martinitag am 11. November und den Martinsumzügen ihren Anfang nehmen. Es folgen Fakten, Mythen, Legenden und Brauchtum der Feste um Katharina, den Andreastag sowie den bereits in die Adventszeit fallenden Barbaratag, Nikolaus und Luzientag, gefolgt von den Klopfnächten und dem Thomastag am 21. Dezember mit dem Beginn der Zwölfnächte, vielen bekannt als die Rau- oder auch Rauhnächte. Dass einige Deutungen nur auf Vermutungen des Autors basieren, trotz der Bemühungen von Verhaltens- und Sprachforschern wie auch Volkskundlern, liegt auf der Hand, da die Wurzeln oft Jahrhunderte zurückliegen. Zumindest den in Städten aufgewachsenen Lesern dürften einige der erwähnten Feste und Bräuche völlig unbekannt sein.

Die Wurzeln des Epiphaniefestes am 6. Januar, das als Geburtsfest Christi begangen wurde und in Armenien sogar bis in die heutige Zeit gefeiert wird, reichen bis nach Ägypten, und die diesbezüglichen Ausführungen werden besonders Freunde der griechischen Mythologie begeistern.

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Faszination Ruhrgebiet von Gerhard Launer, Rasmus C. Beck und Hans-Peter Noll

Faszination RuhrgebietDie Herausgeber Rasmus C. Beck und Hans-Peter Noll haben für den Bildband „Faszination Ruhrgebiet“ namhafte Persönlichkeiten als Autoren gewinnen können, die sich mit der drittgrößten Metropole, die zudem einer der am dichtesten besiedelten Ballungsräume Europas ist, auseinandersetzten. Einigkeit herrscht darüber, dass das Ruhrgebiet nicht exakt geographisch definiert werden kann. Die Menschen, die als Gastarbeiter ins Ruhrgebiet kamen, sind eine Bereicherung für die Kultur, und die eigene Sprache der Ruhrpöttler darf nicht etwa als falsches Deutsch aufgefasst werden, sondern ist Ausdruck einer Sprachkultur, zu der auch die Bereitschaft zu kumpelhafter Hilfe zählt. Wo früher noch Wildpferde im Emscherbruch lebten, ist heute die renaturierte Emscher das Ziel, und wo einst Industrie angesiedelt war, hat man an ihrer Stelle Landschaftsparks errichtet.

Anhand zum Teil doppelseitiger, großformatiger Farbfotos, deren ungewöhnliche Luftaufnahmen von Gerhard Launer eine den meisten Menschen nicht gekannte Perspektive zeigen, werden Bergmannssiedlungen und unzählige, heute zumeist begehbare Halden, die durch den Abraum ehemaliger Zechen entstanden sind, vorgestellt.

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Wir sind die Kinder der 80er von Philip J. Dingeldey

Wir sind die Kinder der 80erWie der Titel „Wir sind die Kinder der 80er“ bereits vermuten lässt, geht es in diesem Buch von Philip J. Dingeldey um alles, was sich in diesem Jahrzehnt in der Welt ereignet hat, erfunden wurde oder gerade „in“ war. Mädchen spielten nach Recherchen des Autors mit einer Baby Born Puppe, und Jungen liebten Matchbox- und Siku-Autos. Das Rutschauto Bobby Car fand reißenden Absatz und Kinder sahen die Sesamstraße, lauschten den Hexereien von Bibi Blocksberg und lasen neben Büchern von Astrid Lindgren, „Die unendliche Geschichte“ oder „Janoschs Traumstunde“. Für die Schule musste es ein Scout oder Amigo Schulranzen sein, die Poesiealben waren entweder blau oder rosa und beliebte Spiele waren das „Flaschendrehen“ oder die „Reise nach Jerusalem“. Die Geburtstage feierte man gerne bei Burger King oder McDonald’s, die Mädchen gingen zum Ballett und die Jungen spielten Fußball. Auf der Kirmes lockte der Auto-Skooter und leidenschaftlich wurden Figuren aus Überraschungseiern gesammelt.

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Beatles vs. Stones – Die Rock-Rivalen von John McMillian

Beatles vs. StonesJohn McMillian versucht in seiner Gegenüberstellung „Beatles vs. Stones“ eine Antwort auf die Frage des Mythos zu geben, der sich um die Rivalität der beiden Bands rankt, die mittlerweile Kultstatus erzielt haben. Tatsächlich haben sich die aus unterschiedlichsten Verhältnissen stammenden Bandmitglieder, wie die Zitate belegen, über viele Jahre sowohl gegenseitig gelobt, als auch negativ über die anderen geäußert. Während die Beatles, und ganz besonders Ringo, in Armut aufgewachsen sind, konnten sich die Eltern von Mick bereits Urlaube unter südlicher Sonne leisten.

John und Paul kannten sich bereits aus Schultagen und bei den ersten Auftritten im Jahr 1960 in Hamburg, wo sie auch erste sexuelle Erfahrungen sammeln konnten, traten die Beatles entweder in schwarzem Leder oder nachlässiger Kleidung auf. Erst ihr damaliger Manager, Brian Epstein, polierte ihr Image auf und verordnete ihnen die zu ihrem Markenzeichen gewordenen Anzüge, die sie jedoch nur widerwillig trugen.

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