Rezension: „Der Aufbruch“ von Ingeborg Arvola – Eine Reise ins raue Nordland

Buchcover des historischen Romans Der Aufbruch

Ein Leben unter moralischer Anklage

Der Aufbruch* ist der Auftakt zur Eismeer-Trilogie von Ingeborg Arvola. Die Handlung des historischen Romans spielt im äußersten Norden Norwegens, genauer gesagt in der Region Finnmark, und beginnt im Jahr 1859 zunächst in Nordfinnland. Brita Caisa muss wegen ihrer beiden unehelichen Söhne eine Kirchenstrafe über sich ergehen lassen. An vier Sonntagen wird sie vom Pfarrer wegen ihres „unsittlichen Lebenswandels“ vor der versammelten Gemeinde angeprangert.

Ihr erster Sohn, der zwölfjährige Aleksi, stammt aus einer Liebesbeziehung mit einem verheirateten Mann. Der Vater des dreijährigen Heikki ist bereits verstorben. Brita muss deshalb zurück in das Haus ihrer Eltern ziehen. Doch sie möchte nicht, dass ihre Söhne mit ihrem Vater als männlichem Vorbild aufwachsen, da sie befürchtet, sie könnten sonst zu Trunkenbolden und Taugenichtsen werden.

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Haltlos – Ein Psychothriller über Erinnerung, Schuld und Identität

Buchcover des Thrillers Haltlos

Ein Leben im Schatten der Erinnerung

Seit drei Tagen lebt Emily in einem fremden Appartement im Barbican Estate – einer brutalistischen Wohnanlage und der größten Wohnsiedlung Londons, die emotionale Kälte und Isolation widerspiegelt. Vor drei Monaten starb ihre beste Freundin Liv an der U-Bahn-Station Holborn, als sie auf die Gleise stürzte. Emily stand neben ihr, als es passierte, doch ihre Erinnerung ist wie ausradiert. Diese Leere macht ihr zunehmend Angst.

Sie kann weder das Alleinsein noch Gesellschaft ertragen. Wenn sie überhaupt schläft, hat sie Albträume und wacht schweißgebadet auf. Ihr Therapeut hat ihr ein Medikament gegen Angststörungen verschrieben, das ihr hilft, sich von der Welt zu distanzieren. Das WG-Zimmer in Stoke Newington hat sie gekündigt, ihr Jurastudium abgebrochen und ihren Podcast aufgegeben. Sie hat ein Trauma erlitten – eines, an das sie keine Erinnerung hat.

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Schatten über Sømarken – Kulinarischer Krimi auf Bornholm

Ein Mord im Sterne-Restaurant und viele offene Fragen

Buchcover des Krimis Schatten über Sømarken von Michael Kobr

Urlaub mit Hindernissen

Lennart Ipsen, Leiter der Kriminalpolizei auf der dänischen Ferieninsel Bornholm, hat seit einer Woche Urlaub – doch er weiß nicht so recht, was er mit der ungewohnten Freizeit anfangen soll. Seine Freundin, die Sterneköchin Maren Fabricius, betreibt das gehobene Restaurant Argousier, schreibt Kochbücher und produziert kulinarische Reportagen. Dort herrscht reger Betrieb, und Maren hat kaum Zeit für Lennart, der bei sommerlicher Hitze die Urlaubstage allein verbringen muss.

Für den Abend hat sich Starkoch Falk Magnusson – Marens Ex-Freund und Star des dänischen Kochfernsehens – im Restaurant angekündigt. Mit seiner neuen Lebensgefährtin Finja, Redakteurin beim größten dänischen Privatsender, will er Maren ein neues Fernsehformat vorstellen, an dem sie mitwirken soll. Lennart hat allerdings keine Lust auf das Treffen und täuscht eine Einladung bei seinem Vorgänger, Morten Nygaard, vor.

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Bavarese von Leo Reisinger

BavareseLene Palatzky hat das Unternehmen ihres Vaters Gerhard übernommen. Sie liefert Obst und Gemüse mit einem klapprigen Mercedes Sprinter an einen kleinen Kundenstamm, um sich und ihren fünfjährigen Sohn Luca über Wasser zu halten. Bereits morgens um drei Uhr beginnt ihr arbeitsreicher Tag mit der Fahrt zum Münchner Großmarkt, um dort die von ihren Kunden bestellte Ware einzukaufen. Nachdem sie die Einkäufe ausgeliefert hat, wartet ein zweiter Job in einem Fitnessstudio auf sie. Dort betreut sie die Kinder der Kunden während der Aerobic-Stunde. Als ihr völlig unerwartet das Kindermädchen kündigt, steht Lene vor einem Problem: Sie findet keine Möglichkeit, Luca irgendwo unterzubringen. Daher entschließt sie sich, ihren Sohn im Lieferwagen zum Großmarkt mitzunehmen.

Josef Kollinger, von allen nur Sepko genannt, ist als Jugendlicher in einem Münchner Problemviertel aufgewachsen, dessen Einflüsse ihm zwei Jahre Gefängnis einbrachten. Kurz nach seiner Haftentlassung stellt ihn der Gemüselieferant Georg Brunner als Fahrer für die Belieferung seiner Kunden ein.

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Wir sind die Roboter von Uwe Schütte

Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Pop-Musik

Wir sind die RoboterAls im November 1974 das Album Autobahn* der Düsseldorfer Band Kraftwerk erschien, blieb die Revolution der Popmusik in Deutschland zunächst mehr als ein Jahr unbemerkt. Die beiden Bandgründer Ralf Hütter und Florian Schneider sowie wechselnde Mitspieler machten Musik mit Maschinen: Sie ersetzten Gitarren und Drums durch technische Apparaturen, den Gesang durch künstliche Vocals sowie Computerstimmen und erschufen ein popkulturelles Gesamtkunstwerk. Innerhalb von sieben Jahren produzierten sie ein Konzeptalbum nach dem anderen und entwickelten einen Sound, der die Popmusik nachhaltig prägte. Ihr Stil inspirierte die Entstehung von Techno, House und Synthpop. Das liegt inzwischen fünfzig Jahre zurück, und Kraftwerk existiert weiterhin, auch wenn mittlerweile andere Bands die musikalische Führung übernommen haben.

Das Sachbuch Wir sind die Roboter* von Uwe Schütte ist nicht chronologisch, sondern thematisch gegliedert, um das Gesamtwerk von Kraftwerk besser verständlich zu machen. Der Autor schildert erstmals die Entwicklung ihrer Bühnenpräsenz – von den ersten Konzerten als Lokalband in Düsseldorfer Galerien bis hin zu ihren Auftritten in internationalen Museen und Galerien.

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Magie, Abenteuer und Freundschaft: Der Fantasyroman „Finnja Feentochter und die sieben Gefährten“ verzaubert junge Leser

Buchcover Finnja Feentochter und die sieben Gefährten

Mondbeerenfest im Feenland: Wenn Magie den Himmel berührt

Im Feenland laufen die Vorbereitungen für das legendäre Mondbeerenfest, dem höchsten Feiertag im Jahreskalender der Feen, auf Hochtouren. Während der Sommersonnenwende werden in zwei besonderen Nächten die magischen Mondbeeren geerntet. In diesem Jahr ist das Ereignis von außergewöhnlicher Bedeutung: Der Vollmond erstrahlt in besonderer Pracht und verleiht den Mondbeeren einzigartige Heilkräfte und magische Wirkung.

Finnja, die Tochter der Feenkönigin Lynn, wird die Feier erstmals mit einer feierlichen Zeremonie eröffnen – und das aus einem ganz besonderen Grund: An diesem Tag feiert sie ihren dreizehnten Geburtstag.

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Rezension zu Consider – Das Portal von Kristy Acevedo

Ein Jugendroman über Angst, Entscheidung und Flucht in Parallelwelten

Buchcover von Consider - Das Portal

Ungewöhnlicher Reisebeginn und die Angst vor der Zeit

Nach einem Konzert wollen Alex und ihr Freund Dominick mit dem Zug nach Hause fahren. Doch plötzlich hält der Zug mitten auf der Strecke. Alex, die unter Angst- und Panikstörungen leidet, nimmt eine Beruhigungstablette – die Zeit drängt, denn ihr Vater hat sie ermahnt, bis elf Uhr zurück zu sein. Es ist bereits 21:45 Uhr.

Der Grund für die Unterbrechung ist mysteriös: Neben der Strecke hat sich ein dunkelblau leuchtendes Portal geöffnet – türgroß, metallisch schimmernd, ständig in Bewegung. Die Fahrgäste werden unruhig: Sie sollen an diesem Objekt vorbei aussteigen und in Busse umsteigen.

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Bewusst verändern von Heike Bettendorf

Bewusst verändernIn ihrem Ratgeber Bewusst verändern* verdeutlicht Heike Bettendorf die unterschiedlichen Einflüsse, die auf uns einwirken können. Diese Energien können bewusst wahrgenommen werden oder uns auch unbewusst beeinflussen. Daher ist es wichtig, die verschiedenen Formen von Energie zu verstehen, um diese Einflüsse für uns gezielt zu nutzen und mehr Wohlbefinden zu erlangen. Zeitweise schaden wir uns mit manchen Energien selbst und suchen den Schuldigen für unsere Probleme in unserem Umfeld. Doch sollten wir eigentlich wissen, dass der Schlüssel für eine Lösung in uns selbst liegt und mit Selbstverantwortung eine andere Entwicklung möglich ist. „Bewusstsein ist der Beginn der Transformation“ schreibt die Autorin, denn manchen Menschen ist gar nicht bewusst, wie sie Veränderungen angehen könnten, um das eigene Wohlbefinden zu verbessern. Deshalb braucht es Klarheit darüber, welches Resultat erreicht werden soll.

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Der Riss in der Wand von Ina Maschner

Der Riss in der WandMit sechsundzwanzig Jahren lebt Hedwig noch immer bei ihren Eltern in einem Reihenhaus aus den 1960er Jahren am Rande von Innsbruck. Nachdem sie mit achtzehn Jahren die Matura erhalten hat, machte sie mehrere Praktika und hat kleine Jobs ausprobiert. Ihre letzte Anstellung in einer Kunstgalerie musste sie schweren Herzens kündigen, weil ihre Eltern von ihr mehr Unterstützung im Haushalt erwarteten. Seit Jahren ist es ihr größter Wunsch Künstlerin zu werden und ein Kunststudium in Wien zu absolvieren, denn Zeichnen ist ihre Leidenschaft. Doch hat sie sich bisher nicht getraut, ihren Traum zu verwirklichen, denn dafür müsste sie, wie ihr älterer Bruder Franz, das Elternhaus verlassen und nach Wien ziehen. Sie vermisst ihren Bruder, der sich nach seinem Auszug vor einigen Jahren nicht mehr gemeldet hat, und hofft, dass er eines Tages zurückkehren wird.

Nachdem Hedwig allen Mut zusammen genommen und sich für ein Studium an der Kunsthochschule in Wien beworben hat, erhält sie eine Zusage für das Studium. In ihrer ersten Begeisterung möchte sie den Eltern von ihrer erfolgreichen Bewerbung erzählen.

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Der Pakt der Frauen von Julia Kröhn

Der Pakt der FrauenDie Historikerin Dr. Katharina Adler ist Dozentin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien. Sie ist Expertin für Sozial-, Alltags- und Frauengeschichte und hat ein mehrmonatiges Stipendium in den USA erhalten, um neue wissenschaftliche Impulse nach Österreich zu bringen. Doch um die neu geschaffene Stelle einer Assistenzprofessur, die eigentlich an sie gehen sollte, zu bekommen, muss sie im nächsten Semester eine Übung abhalten. Aus dem Institut für Osteuropäische Geschichte wurde beim Bildungsministerium Einspruch gegen die Vergabe erhoben, denn Dr. Florian Bruckmann, der ebenfalls an der Assistenzprofessur interessiert ist, will mit einer eigenen Lehrveranstaltung die Professoren von seiner Kompetenz überzeugen.

Im Gegensatz zu Florian Bruckmann, der sich bestens auf seine Aufgabe vorbereitet hat, trifft Katharina die Entscheidung des Professorenkollegiums völlig überraschend. Als Bruckmann ihr kurz darauf im Gang des Instituts begegnet, schenkt er ihr eine Blattsammlung, ein Kochbuch aus dem 19. Jahrhundert, und möchte von ihr wissen, welches Thema sie für ihre Lehrveranstaltung ausgewählt hat.

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