Hoitage von Béatrice Thal

HoitageAlexander und Béatrice Thal waren von 1969 bis 2001 für die Fluglinie Swissair tätig, was die Autorin in ihrem autobiografischen Roman Hoitage* verarbeitet hat. So erinnert sich ihre dreiundzwanzigjährige Protagonistin Marlis an ihren vor über dreißig Jahren gestarteten ersten Flug als fliegende Krankenschwester, als „Flying Nurse“. Zu ihren Aufgaben zählten das Wickeln und Füttern von Babys, in einem Fall waren es zwei Gorilla-Babys. Einmal musste ein nach einem Autounfall verletzter Mann versorgt werden, wobei zu allem Überfluss noch ein zweites Triebwerk auszufallen drohte, und bei einem anderen Flug sollten vier aus einem indischen Waisenhaus stammende Babys in Europa neuen Eltern zugeführt werden. Doch für die offensichtlich Unterernährten gab es keine Babymilch an Bord, und beim Baden im Handwaschbecken des Flugzeugs zeigten sich „offene Hautstellen am Gesäß“, was die mittlerweile routinierte Flying Nurse zum sofortigen Handeln zwang.

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Lebensträume – Ärztin einer neuen Zeit von Svea Lenz

Lebensträume - Ärztin einer neuen ZeitDie Medizinstudentin Vicky lebt mit ihrer Mutter Traude Becker, die als OP-Schwester in der Charité arbeitet, in Ostberlin, studiert jedoch in Westberlin. Sonnabends und in den Ferien jobbt sie in einer Fleischerei. Nach fast fünf Jahren ist es für sie und ihre Studienkollegen der letzte Sommer, bevor alle eigene Wege gehen werden. Die Familie ihres Freundes Achim leistet sich eine großzügige Wohnung, da sein Vater als ehemaliger russischer Agent eine einflussreiche Position im Ministerium von Erich Mielke bezieht. Längst ist Achim wegen seiner politischen Gesinnung im Elternhaus nur noch geduldet.

Nach einem gemeinsamen Abend mit ihren Freunden ziehen sich Vicky und Achim zurück. Auf seine Frage, was sie von der Ehe hält, geben sich beide das Versprechen, direkt nach dem Examen und Doktortitel zu heiraten. In ihren Träumen sehen sie sich als Ärzte in der Charité.

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Nur ein kurzer Sommer von Astrid Lehmann

Eine Liebe in der Bretagne!

Nur ein kurzer SommerWährend die deutschen Truppen in die bretonische Küstenstadt Vannes im Juni 1940 heranrücken, liegt die junge Anne-Marie in den Wehen. Erst vor einem Jahr hat sie ihr Elternhaus verlassen, um eine Abendschule zu besuchen und Lehrerin zu werden. Zu spät musste sie sich eingestehen, dass sich Maurice, entgegen seiner Versprechen, nicht von seiner Frau trennen würde. Im Gegenteil: Mit der Schwangerschaft will er nichts zu tun haben. Inzwischen wird Anne-Marie von der Nonne Bernadette in der Krankenstation versorgt, die jedoch mit der ins Stocken geratenen Geburt überfordert ist. In ihrer Not bittet diese den mit der Wehrmacht herangerückten jungen Arzt Helmut Wagner um Hilfe. Der nicht aus einer Akademikerfamilie stammende junge Mann hat es im Leben nicht leicht gehabt.

Obwohl Bernadette der jungen Mutter zur Adoptionsfreigabe des Kindes rät, zieht es Anne-Marie mit ihrem Töchterchen Marie-France zurück zu ihren Eltern. Von der Mutter barsch abgewiesen und lediglich mit etwas Geld wieder fortgeschickt, kehrt sie wieder in die Bretagne zurück und kommt bei Isabelle unter, die sie noch von der Abendschule kennt.

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Achtzehnter Stock von Sara Gmuer

Achtzehnter StockWanda wohnt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie in einer Zweizimmerwohnung im 18. Stock. Das einzig Schöne ist der Ausblick auf den Berliner Fernsehturm, denn im Lift sammelt sich häufig der Sperrmüll und im Innenhof der Müll. Doch so hat sich Wanda ihr Leben nicht vorgestellt! Sie will Schauspielerin werden und freut sich deshalb über eine Einladung zum Casting. Als sie über einen Anruf erfährt, dass sie die Rolle bekommt, ist sie hocherfreut, zumal sie wegen des Schweigens des Regisseurs nicht damit gerechnet hat.

Während Wanda alle Kollegen kennenlernen soll, darunter auch Adam Ezra, dem die Hauptrolle zufällt, ruft Aylins Mama an, die auf Karlie aufpassen soll. Wanda, auf die Chance ihres Lebens hoffend, bleibt nichts anderes übrig und lässt den Champagner stehen, um zu ihrer Tochter zu eilen, deren Mittelohrentzündung wieder schlechter geworden zu sein scheint. Unglücklicherweise wird in der Eile auch noch ihre Handtasche mit ihrem Schlüssel, dem Geld und Personalausweis gestohlen.

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Die Himmelsrichtungen von Jo Lendle

Die HimmelsrichtungJo Lendle zeichnet in seinem Roman Die Himmelsrichtungen* das Leben der am 2. Juli 1937 im Pazifik verschollenen Flugpionierin Amelia Earhart nach: In der Schule zieht sie sich zurück und ist lieber allein. Als sie die vom 1. Weltkrieg Verwundeten sieht, bricht sie das College ab und leistet freiwillig in einem Militärkrankenhaus Hilfe. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium nimmt sie bei der Pilotin Neta Snook Flugstunden. Um die Kosten zu stemmen, nimmt Amelia Jobs an. In kürzester Zeit erwirbt sie die Pilotenlizenz und verlobt sich mit Samuel Chapman, kurz Sam. 1928 ist sie zwar nur mit an Bord eines von Wilmer Stultz gesteuerten Flugzeugs bei dem ersten Nonstop-Flug über den Atlantik, aber immerhin die erste Frau bei der in Irland endenden Überquerung.

Im Mai 1932 startet Amelia mit einer Lockheed Vega, ausgestattet nur mit Kompass und Uhr für die Navigation, zum ersten Alleinflug einer Frau über den Atlantik. Mit der Präsidentengattin Eleanor Roosevelt hat die bereits auf einige Rekorde blickende Amelia eine glühende Bewunderin.

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Geparkt von Susanne Fröhlich

GeparktNach der Ausbildung zur Physiotherapeutin ist Monika von ihrem Zuhause in Darmstadt nach Butzbach gezogen. Vor drei Jahren lernte sie über ein Partnerschafts-Suchportal den dreizehn Jahre älteren Investmentbanker Sven kennen. Für ein erstes Treffen hat er ihr ein Restaurant in Frankfurt vorgeschlagen, allerdings ausgerechnet an einem Montag, an dem das Lokal laut Homepage Ruhetag haben soll. Da sie dennoch als die einzigen Gäste bewirtet wurden, hat er sie damit beeindruckt. Im Nachhinein ist sich Monika durchaus bewusst, zu spät bemerkt zu haben, dass sie in eine Falle getappt ist, aber sie fühlte sich doch so geschmeichelt! Sven erwies sich als überaus spendabel, gab ihr eine Zweitkreditkarte, von der sie ohne falsche Bescheidenheit Gebrauch machen sollte und riet ihr, den ohnehin zu schlecht bezahlten Job aufzugeben, zu ihm zu ziehen und stattdessen den Haushalt zu besorgen sowie ihn anstelle ihrer Kunden zu massieren. Zum Zeitvertreib sollte seine „Gazellenrakete“ lieber zum Friseur oder Yoga gehen und sich die Nägel machen lassen.

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Der Zufall eines Sommers Saskia Sarginson

Der Zufall eines SommersDer aus Cambridge stammenden Summer Blythe hat ihr Vater zum sechsundzwanzigsten Geburtstag eine Rundreise nach Südindien geschenkt. Dort trifft sie den schon seit Monaten durch Indien tingelnden Hobbyzeichner Kit Appleby, als er ihr in einem Lokal zur Hilfe eilt. Er kann kaum glauben, wie stark seine Gefühle für die junge Frau sind und ist noch mehr erstaunt darüber, dass sie nach nur einem gemeinsamen Essen einwilligt, mit ihm nach Varkale zu reisen, wo er die Tänzer bei einem Tanzfestival zeichnen soll. Bei der Ankunft stellen beide fest, dass es keine freien Zimmer mehr gibt und Summer, die ihrerseits von den starken Gefühlen für den jungen Mann übermannt wird, geht das Wagnis ein und teilt sich mit ihm die gebuchte Strandhütte. Dass sie primitiv ist und nicht einmal über ein überdachtes Bad mit Blick auf eine Kokospalme verfügt, stört Summer nicht im Geringsten und sie genießt stattdessen die Aussicht auf den traumhaften Strand.

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Als Simon Brown sich ein Herz fasste von James Bailey

Als Simon Brown sich ein Herz fassteNach dem Tod seiner Ehefrau vor zehn Jahren führt Simon Brown die Bed and Breakfast Pension Castle Cottage im süd-west-englischen Dorset alleine mit seiner Tochter Anna. Als er inmitten der betriebsamen Hektik endlich dazu kommt, seine E-Mails durchzusehen, trifft ihn fast der Schlag: Raj, mit dem er sich fünf Jahre auf dem Internat ein Zimmer geteilt hat, ist plötzlich verstorben. In Erinnerung an die Vergangenheit stöbert er auf dem Dachboden in einer Kiste mit alten Schulsachen und stößt dabei auf ein Foto, das ihn mit Raj und Ian auf einer Radtour nach Bordeaux zeigt. Damals hatte er dort eine Brieffreundin namens Sylvie, die er unbedingt treffen wollte. Der einzige Ausweg schien die Eltern zu belügen und statt eines Schulausflugs mit seinen Freunden per Fahrrad nach Bordeaux zu fahren. Vor Ort war die Enttäuschung groß, da er Sylvie an der angegebenen Adresse nicht antraf, und zu allem Überfluss fiel der Schwindel auf und Simon wurde von der Schule verwiesen. Was seine einstigen Freunde anbelangt, hat er seit vierundvierzig Jahren nie etwas von ihnen gehört.

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An den grünen Hängen des Vesuv von Marie Matisek

An den grünen Hängen des VesuvNach einem abgebrochenen Studium in Berlin kehrt Selina Catalongo zu ihrer Familie nach Wuppertal zurück, wo ihr Vater Marcello die von seinem Vater Sergio gegründete Eisdiele Bella Italia weiterführt. Während einer Herrenrunde erleidet Sergio plötzlich einen tödlichen Herzinfarkt und stürzt zu Boden. Erst jetzt wird der Enkelin bewusst, dass sie zwar den italienischen Nachnamen ihres Großvaters trägt, doch die Sprache nicht versteht. Von ihm ist lediglich bekannt, dass er im Jahr 1956 aus einem Dorf am Fuß des Vesuvs stammt und ihre deutsche Großmutter Marianne geheiratet hat. Von seinem ältesten Freund Giancarlo erfährt Selina den Namen des Dorfes „Pietra Alta“, und auf Nachfrage nach ihren Vorfahren antwortet ihr Vater Marcello, dass die Familie ihres Großvaters umgekommen sei und er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist.

Nach einem zufälligen Treffen eines ehemaligen Schulfreundes, der ihr Mut zu einer Reise nach Italien macht, entschließt sich Selina zur Aufspürung ihrer Wurzeln. Sie sucht den Historiker Tonio Santini auf, der bereits als Student einer Arbeitsgruppe angehörte und noch heute Nachforschungen bezüglich des Dorfes betreibt, zu dem es eine Menge Ungereimtheiten geben soll.

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Glücklich sind die Mutigen von Beate Sauer

Glücklich sind die MutigenMit den zunehmenden Demonstrationen in Ostberlin beginnt der letzte Teil Glücklich sind die Mutigen* der Trilogie „Die Fernsehschwestern“: Die Journalistin Franka Vordemfelde möchte einerseits für einen Bericht über die sich anbahnende Grenzöffnung am Ort des Geschehens sein, andererseits der Premiere ihrer Tochter Joan beiwohnen, die sie nach dem Tod des Vaters Frieder alleine aufziehen musste. Als sich Franka zugunsten ihres Berufes entscheidet, ist das ohnehin schon vorbelastete Verhältnis noch tiefer zerrüttet.

Lilly Wenck, Fernsehansagerin und Zwillingsschwester von Franka, ist zwar mit dem Programmdirektor des Saarländischen Rundfunks Rudolf verheiratet, hat jedoch mit einem ebenfalls verheirateten Schauspieler ein Verhältnis. Die für einen Oscar nominierte Kostümbildnerin Eva Vordemfelde, einst mit Paul verheiratet und Schwester von Franka und Lilly, bereitet sich mit Chris, den sie beabsichtigt zu heiraten, auf einen Umzug von Los Angeles nach München vor.

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