Nach der Ausbildung zur Physiotherapeutin ist Monika von ihrem Zuhause in Darmstadt nach Butzbach gezogen. Vor drei Jahren lernte sie über ein Partnerschafts-Suchportal den dreizehn Jahre älteren Investmentbanker Sven kennen. Für ein erstes Treffen hat er ihr ein Restaurant in Frankfurt vorgeschlagen, allerdings ausgerechnet an einem Montag, an dem das Lokal laut Homepage Ruhetag haben soll. Da sie dennoch als die einzigen Gäste bewirtet wurden, hat er sie damit beeindruckt. Im Nachhinein ist sich Monika durchaus bewusst, zu spät bemerkt zu haben, dass sie in eine Falle getappt ist, aber sie fühlte sich doch so geschmeichelt! Sven erwies sich als überaus spendabel, gab ihr eine Zweitkreditkarte, von der sie ohne falsche Bescheidenheit Gebrauch machen sollte und riet ihr, den ohnehin zu schlecht bezahlten Job aufzugeben, zu ihm zu ziehen und stattdessen den Haushalt zu besorgen sowie ihn anstelle ihrer Kunden zu massieren. Zum Zeitvertreib sollte seine „Gazellenrakete“ lieber zum Friseur oder Yoga gehen und sich die Nägel machen lassen.
Roman
Ein Roman ist ein künstlerisches und damit fiktionales Werk der schöngeistigen Literatur. Er gehört zur Gattung der erzählenden Prosa und unterscheidet sich von einer schriftlichen Erzählung durch einen größeren Umfang. In einem Roman können vielschichtige Handlungsstränge sowie verstrickte Figurenkonstellationen entwickelt werden, aber auch zeitliche Sprünge wie Rückblicke sowie Perspektivenwechsel sind durchaus möglich.
Der Zufall eines Sommers Saskia Sarginson
Der aus Cambridge stammenden Summer Blythe hat ihr Vater zum sechsundzwanzigsten Geburtstag eine Rundreise nach Südindien geschenkt. Dort trifft sie den schon seit Monaten durch Indien tingelnden Hobbyzeichner Kit Appleby, als er ihr in einem Lokal zur Hilfe eilt. Er kann kaum glauben, wie stark seine Gefühle für die junge Frau sind und ist noch mehr erstaunt darüber, dass sie nach nur einem gemeinsamen Essen einwilligt, mit ihm nach Varkale zu reisen, wo er die Tänzer bei einem Tanzfestival zeichnen soll. Bei der Ankunft stellen beide fest, dass es keine freien Zimmer mehr gibt und Summer, die ihrerseits von den starken Gefühlen für den jungen Mann übermannt wird, geht das Wagnis ein und teilt sich mit ihm die gebuchte Strandhütte. Dass sie primitiv ist und nicht einmal über ein überdachtes Bad mit Blick auf eine Kokospalme verfügt, stört Summer nicht im Geringsten und sie genießt stattdessen die Aussicht auf den traumhaften Strand.
Als Simon Brown sich ein Herz fasste von James Bailey
Nach dem Tod seiner Ehefrau vor zehn Jahren führt Simon Brown die Bed and Breakfast Pension Castle Cottage im süd-west-englischen Dorset alleine mit seiner Tochter Anna. Als er inmitten der betriebsamen Hektik endlich dazu kommt, seine E-Mails durchzusehen, trifft ihn fast der Schlag: Raj, mit dem er sich fünf Jahre auf dem Internat ein Zimmer geteilt hat, ist plötzlich verstorben. In Erinnerung an die Vergangenheit stöbert er auf dem Dachboden in einer Kiste mit alten Schulsachen und stößt dabei auf ein Foto, das ihn mit Raj und Ian auf einer Radtour nach Bordeaux zeigt. Damals hatte er dort eine Brieffreundin namens Sylvie, die er unbedingt treffen wollte. Der einzige Ausweg schien die Eltern zu belügen und statt eines Schulausflugs mit seinen Freunden per Fahrrad nach Bordeaux zu fahren. Vor Ort war die Enttäuschung groß, da er Sylvie an der angegebenen Adresse nicht antraf, und zu allem Überfluss fiel der Schwindel auf und Simon wurde von der Schule verwiesen. Was seine einstigen Freunde anbelangt, hat er seit vierundvierzig Jahren nie etwas von ihnen gehört.
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An den grünen Hängen des Vesuv von Marie Matisek
Nach einem abgebrochenen Studium in Berlin kehrt Selina Catalongo zu ihrer Familie nach Wuppertal zurück, wo ihr Vater Marcello die von seinem Vater Sergio gegründete Eisdiele Bella Italia weiterführt. Während einer Herrenrunde erleidet Sergio plötzlich einen tödlichen Herzinfarkt und stürzt zu Boden. Erst jetzt wird der Enkelin bewusst, dass sie zwar den italienischen Nachnamen ihres Großvaters trägt, doch die Sprache nicht versteht. Von ihm ist lediglich bekannt, dass er im Jahr 1956 aus einem Dorf am Fuß des Vesuvs stammt und ihre deutsche Großmutter Marianne geheiratet hat. Von seinem ältesten Freund Giancarlo erfährt Selina den Namen des Dorfes „Pietra Alta“, und auf Nachfrage nach ihren Vorfahren antwortet ihr Vater Marcello, dass die Familie ihres Großvaters umgekommen sei und er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist.
Nach einem zufälligen Treffen eines ehemaligen Schulfreundes, der ihr Mut zu einer Reise nach Italien macht, entschließt sich Selina zur Aufspürung ihrer Wurzeln. Sie sucht den Historiker Tonio Santini auf, der bereits als Student einer Arbeitsgruppe angehörte und noch heute Nachforschungen bezüglich des Dorfes betreibt, zu dem es eine Menge Ungereimtheiten geben soll.
Glücklich sind die Mutigen von Beate Sauer
Mit den zunehmenden Demonstrationen in Ostberlin beginnt der letzte Teil „Glücklich sind die Mutigen“ der Trilogie „Die Fernsehschwestern“: Die Journalistin Franka Vordemfelde möchte einerseits für einen Bericht über die sich anbahnende Grenzöffnung am Ort des Geschehens sein, andererseits der Premiere ihrer Tochter Joan beiwohnen, die sie nach dem Tod des Vaters Frieder alleine aufziehen musste. Als sich Franka zugunsten ihres Berufes entscheidet, ist das ohnehin schon vorbelastete Verhältnis noch tiefer zerrüttet.
Lilly Wenck, Fernsehansagerin und Zwillingsschwester von Franka, ist zwar mit dem Programmdirektor des Saarländischen Rundfunks Rudolf verheiratet, hat jedoch mit einem ebenfalls verheirateten Schauspieler ein Verhältnis. Die für einen Oscar nominierte Kostümbildnerin Eva Vordemfelde, einst mit Paul verheiratet und Schwester von Franka und Lilly, bereitet sich mit Chris, den sie beabsichtigt zu heiraten, auf einen Umzug von Los Angeles nach München vor.
Lass uns tanzen, Fräulein Lena von Hanna Aden
In der Fortsetzung des Romans I love you, Fräulein Lena* ist die zwanzigjährige Lena Buth, der mit ihrer Schwester Margot die Flucht aus Pommern nach Niebüll in Nordfriesland geglückt ist, in einem Pfarrhaus und Margot bei der Mutter des Apothekenhelfers Rainer untergekommen. Der Vater der beiden Schwestern ist als Pastor bei seiner Gemeinde in Greifenberg geblieben, während es die Mutter mit Schwester Lieselotte in ein Flüchtlingslager in Dänemark verschlagen hat. Wie vom Vater fehlt auch von den Brüdern jegliches Lebenszeichen. Um den Lebensunterhalt bestreiten zu können und für ihren Traum zu sparen, eines Tages als Ärztin zu praktizieren, arbeitet Lena für die britische Besatzungsregierung als Übersetzerin und hilft Fräulein Gerdes bei der Wäsche.
Doch nach Kriegsende sind die vielen Flüchtlinge, die einen seltsamen Dialekt sprechen, bei den Einheimischen nicht gern gesehen. Es hält sich das Gerücht, dass sie stehlen.
Der längste Schlaf von Melanie Raabe
Die in London lebende Neurowissenschaftlerin Mara Lux forscht seit Jahren daran, dass unter posttraumatischen Belastungsstörungen und damit verbundenen Alpträumen leidende Menschen angstfrei einschlafen können. Sie selbst ist davon auch betroffen und hat Angst einzuschlafen. Eines Tages erhält sie von einem Notar aus Frankfurt eine E-Mail: Es handele sich um die Schenkung einer Immobilie. Doch bevor Mara ihn zurückrufen kann, muss sie noch zu einer Konferenz. In der Maske unterhält sie sich mit einem CEO, der ihr von digital erstellten Geistern berichtet, mit denen Verstorbene kommunizieren können. Mara, die schon seit ihrer Kindheit von Träumen verfolgt wird, die später Realität wurden, erzählt ihrer besten Freundin Roxane vom Selbstmord ihrer Nachbarin, die aus dem Fenster gesprungen ist. Mara hätte diesen Umstand in der Nacht davor quasi in einem Traum vorhergesehen, indem die Nachbarin fliegen konnte.
Während eines Anrufs beim Notar erfährt Mara, dass sein Klient Richard Conrad Hallberg ist, der ihr sein Herrenhaus, umgeben von einem kleinen Park, in Limmerfeldt als Geschenk macht.
Liebe und andere Heimlichkeiten von Michaela Küpper
Michaela Küpper beschreibt in ihrem Roman „Liebe und andere Heimlichkeiten“ das Schicksal von zwei Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten leben, mit anderen Familiengesetzen konfrontiert sind und dennoch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Da ist zum einen Evelyn, die mit dem Mechaniker Friedrich verheiratet ist und die Kinder Martha und Kai-Uwe hat. Als ihr Ehemann im Jahr 1959 beruflich nach Italien fährt, klingelt es unverhofft an ihrer Tür. Ein fremder Mann, der sich ihr als Jonas Schulte vorstellt, möchte ihren Ehemann sprechen in der Hoffnung, dass dieser ihm eine Arbeit in seiner Reparaturwerkstatt anbietet.
Nach kurzem Zögern stellt sie ihn selbst ein, denn obwohl Friedrich jeden Tag von früh bis spät abends arbeitet, bleibt immer etwas liegen. Eine Unterstützung könnte ihrer Meinung nach hilfreich sein. Auch, wenn sich Evelyn das anfangs nicht eingesteht, übt Jonas auf sie eine besondere Anziehungskraft aus.
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Der Riss in der Wand von Ina Maschner
Mit sechsundzwanzig Jahren lebt Hedwig noch immer bei ihren Eltern in einem Reihenhaus aus den 1960er Jahren am Rande von Innsbruck. Nachdem sie mit achtzehn Jahren die Matura erhalten hat, machte sie mehrere Praktika und hat kleine Jobs ausprobiert. Ihre letzte Anstellung in einer Kunstgalerie musste sie schweren Herzens kündigen, weil ihre Eltern von ihr mehr Unterstützung im Haushalt erwarteten. Seit Jahren ist es ihr größter Wunsch Künstlerin zu werden und ein Kunststudium in Wien zu absolvieren, denn Zeichnen ist ihre Leidenschaft. Doch hat sie sich bisher nicht getraut, ihren Traum zu verwirklichen, denn dafür müsste sie, wie ihr älterer Bruder Franz, das Elternhaus verlassen und nach Wien ziehen. Sie vermisst ihren Bruder, der sich nach seinem Auszug vor einigen Jahren nicht mehr gemeldet hat, und hofft, dass er eines Tages zurückkehren wird.
Nachdem Hedwig allen Mut zusammen genommen und sich für ein Studium an der Kunsthochschule in Wien beworben hat, erhält sie eine Zusage für das Studium. In ihrer ersten Begeisterung möchte sie den Eltern von ihrer erfolgreichen Bewerbung erzählen.
Kaltfront von Peter Weibel
Im Dezember 2019 meldet China eine unbekannte Lungenkrankheit an die WHO, deren Auslöser ein neues Coronavirus ist. Am 27. Januar 2020 erreicht es bereits Deutschland. Wenige Wochen später stirbt der erste Deutsche und Heinsberg wird hierzulande der erste Hotspot. Was niemand für möglich gehalten hat, wird am 22. März 2020 mit einem Lockdown Wirklichkeit. Schulen und Kitas werden ebenso wie Restaurants oder Kinos geschlossen. So schwer es jedem fiel, sich mit der Realität abzufinden, so kann das auch im Roman „Kaltfront“ die Landärztin Vera in Wolfach nicht. In dem Dorf im Schwarzwald bezieht sie eine Altbauwohnung unweit ihrer Praxisräume. Drei Monate gönnt sie sich noch die nötige Ruhe, bevor sie erste Patienten behandelt. Mit Rahel kann sie eine Assistentin aus dem Dorf gewinnen.
Als das Leben einer jungen Mutter am seidenen Faden hängt, hat Vera kaum Zeit, sich Gedanken über das im fernen Erdteil ausgebrochene Virus zu machen. Doch das Virus macht auch vor der Landesgrenze nicht Halt.