Café Käfer von Marie Gamillscheg

Café KäferSchon das Eingangsschild verheißt, dass im „Café Käfer“ ein Käfer König ist. Chefin des Cafés ist Karli, und ihre Stammgäste sind Tasendfüßler Tassa, eine Gruppe Kartoffelkäfer sowie zwei Hirschkäfer. Karli erinnert sich, dass früher, als das in Konkurs gegangene Insektenhotel nebenan noch existierte, im Café viel zu tun war. Aber seit die „gelben Metallkäfer“ anrückten, wurde an die Stelle der Blumenwiese ein großes Menschenhaus gebaut. Alle sind sich darüber einig, dass sich etwas ändern muss, mehr Käfer kommen müssen und sie eine Jause feiern wollen.

Um Käfer anzulocken, sammeln die Kartoffelkäfer aus einem umliegenden Feld Lavendelsamen, den sie in die von den Hirschkäfern gelockerte Erde setzen. Als sich die ersten Knospen zeigen, gesellen sich schon Bienen zu ihnen. Damit nicht nur Menschenhäuser errichtet werden, müssen sie alle zusammenhalten und veranstalten einen Großputz. Es kommt ein Borkenkäfer und ein Hirschkäfer bringt Stinkwanzen mit. Für die Winterschlaf haltenden Marienkäfer wird ein Loch gegraben, und für die Larven wird eine Spielecke errichtet. Bienen holen Schmetterlinge dazu und Ameisen gesellen sich mit Blattläusen zur Party. Inzwischen hat sich das Café in eine Käferdisco verwandelt, und Karli verkündet, dass von nun an alle Insekten Könige und Königinnen sind. Glühwürmchen sorgen für ein wunderbares Licht bei der Party.

Kinder lernen aus dem Kinderbuch „Café Käfer“ von Marie Gamillscheg, wie wichtig Insekten auch für unser Überleben sind. Die Autorin erklärt, was unter dem Begriff der Bestäubung zu verstehen ist und gibt an, dass „Insekten drei Viertel aller Nutzpflanzen weltweit bestäuben“. Allerdings, so führt sie weiter aus, verschwinden „jedes Jahr 150 Tier- und Pflanzenarten“, was den Kindern durch den in der Geschichte anrückenden „gelben Metallkäfer“ verständlich gemacht wird, der unzweifelhaft für einen Bagger steht. Anstelle der ehemals vorhandenen Blumenwiese wurde dort ein großes Haus errichtet, was überall zu sehen ist. Aber leider lässt die städtebauliche Ausbreitung des Menschen den Tieren immer weniger Lebensraum.

Die schöne Geschichte hat Marie Gamillscheg aus Sicht der Tiere geschrieben, die alles dafür tun, dass wieder mehr ihresgleichen zusammenkommen. Damit wollen sie eigentlich nichts anderes als wir Menschen. Kleine Kinder, denen das Buch bereits im Kindergartenalter vorgelesen werden kann, können sich leicht mit den Protagonisten identifizieren, da auch sie nicht gerne alleine sein wollen und sich über Gäste freuen, mit denen sie feiern können. Das informative Kinderbuch „Café Käfer“ ergänzen nicht nur lustige, farbige Illustrationen von Anna Süßbauer, sondern auch noch eine Vorstellung von Käfern, Würmen, Bienen, Schmetterlingen und Wanzen mit ihren Eigenschaften, Vorlieben oder Besonderheiten.

Café Käfer von Marie Gamillscheg

Café Käfer
Leykam Verlag 2024
Hardcover
64 Seiten
ISBN 978-3-7011-8301-2

Bildquelle: Leykam Verlag


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