Magie der Blumen von Emmanuelle Kecir-Lepetit

Magie der BlumenDas Sachbuch „Magie der Blumen“ stellt, nach den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter gegliedert, siebenunddreißig Blumen vor. Zunächst gibt Emmanuelle Kecir-Lepetit in der deutschen Übersetzung von Marie Gamillscheg eine Einführung in das Thema und informiert darüber, wie die Blüte einer ein- oder mehrjährigen Pflanze bestäubt und befruchtet wird. Auf jeder Doppelseite finden sich ausführliche Informationen zu einer Blüte mit Angabe der zugehörigen Familie, wann die Blütezeit ist und wie groß die Pflanze wird. Neben diesen Erläuterungen hat Léa Maupetit jeweils auf einer ganzen Seite die Blüte farbig illustriert.

Schon bei der Vorstellung der ersten Blüte, einer Tulpe, gibt es eine Überraschung, wenn es an dieser Stelle heißt, dass eine Tulpenzwiebel im 16. Jahrhundert mehr als ein Haus gekostet hat! Heutzutage ist das schwer vorstellbar, aber man muss sich vergegenwärtigen, dass die Tulpe zu der Zeit eine Seltenheit war und erstmals nach Holland importiert wurde. Ebenso schwer kann man sich eine Blüte vorstellen, die es bereits zu Lebzeiten der Dinosaurier gegeben haben soll. Die Autorin weiß auch von einem in den Blütenblättern einer Pflanze enthaltenen Stoff, der als Schlafmittel für Kinder diente, indem es in ihren Schnuller gemischt wurde.

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Josch, der Froschkönig von Petra Piuk

Ein Nicht-Märchen!

Josch, der FroschkönigDas Nicht-Märchen Kinderbuch „Josch der Froschkönig“ beginnt nicht mit „Es war einmal…“, sondern mit „Es ist…“, wobei Jessica die Tochter von Karl König ist. Anstelle eines Schlosses wohnt sie mit ihren Eltern und den Geschwistern Jana und Jonas in einer Zweizimmerwohnung, spielt natürlich nicht mit einer goldenen Kugel, sondern lieber mit dem Fußball, der Schlossplatz wird durch eine Wiese ersetzt und der Brunnen durch einen Teich. Nicht zu fassen: Aber Jana und Jonas glauben tatsächlich daran, dass sich ihr Plastikfrosch aus dem Kaugummiautomaten eines Tages „in den süßen Typen von der 3B verwandelt“!

Nachdem mit Jessica niemand Fußball spielen will, geht sie alleine in den Park. Sie traut sich nicht, die anderen Kinder zu fragen, ob sie mitspielen darf. Einsam sitzt sie so an dem Matschloch, einem früheren Teich, und wirft den Ball in die Höhe, fängt ihn wieder auf… bis ihr Ball in der Matsche landet.

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Nichts als Papier von Daniel Zipfel

Nichts als PapierWelche Bedeutung hat ein Vertrag, der von einer Partei vorsätzlich in kriegerischer Absicht gebrochen wird? Er ist nichts weiter wert als das Papier, auf dem er niedergeschrieben wurde! Diese leidvolle Erfahrung macht auch der Protagonist des Romans „Nichts als Papier“ von Daniel Zipfel: Im Jahr 1683 erfährt der in Stockholm verheiratete Rechtsgelehrte Doktor Samuel von Pufendorf von einem Wiener Hofbibliothekar, dass es an der Grenze zu Ungarn ein Volk geben soll, das in „paradiesischer Armut“ lebt. Pufendorf, der vom Gerechtigkeitsempfinden des Menschen überzeugt ist und an der Lehre über die Güte der menschlichen Natur forscht, bricht deshalb zum Studium auf. In Wien legt er eine Rast ein und kommt beim Wirt Georg Franz Kolschitzky unter, der sich allerdings des nachts, wenn er auf dem Dudelsack spielt, Gustl nennt. Enttäuscht nimmt Pufendorf zur Kenntnis, dass sein Bruder Esaias, den er in Wien anzutreffen gedachte, verschwunden ist.

Unterdessen treffen in Wien immer mehr Flüchtlinge ein, die von Gräueltaten berichten, doch wird dem kein Glauben geschenkt. Kaiser Leopold I ist mit seiner Ehefrau längst geflüchtet, da ihm ein Heer von tatarischen Reitern gemeldet wurde.

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Die Rotte von Marcus Fischer

Die RotteElfi Reisinger lebt mit ihren Eltern Lisbeth und Hannes auf dem Reisingerhof, der umgeben ist vom Schwarz-, Schneeberger-, Firnbichler- und Eitlerhof sowie einer Kapelle. In dem abseits gelegenen Dorf Ferchkogel am See wird eines Tages Hannes vermisst. Walter Schneeberger findet Hannes im Schwarzbach liegend, doch als er die Gendarmen zu dem Toten führen will, wurde er bereits von der Strömung in den Ferchkogelsee unter das Eis getrieben. Lisbeth ist entschlossen, den Hof zu halten und ihn mit ihrer Tochter Elfi zu betreiben. Dass ihr „Die Rotte“ vom Ferchkogel Unterstützung anbietet, macht sie nur misstrauisch. Ganz besonders Martha Firnbichler zeigt sich plötzlich freundlich und bietet ihr an, sie mit dem Auto in die eine halbe Stunde beschwerlichen Fußweg entlegene Kirche in Anger mitzunehmen. Lisbeth weiß nur zu gut, dass Marthas berechnender Ehemann Erwin Firnbichler immer sofort zur Stelle war, wenn es im Dorf ein Unglück gegeben hat.

Um Unterstützung bei der Hofarbeit zu bekommen, holen Lisbeth und Elfi den jungen Franz Kehrtegger auf den Reisingerhof. Obwohl die Mutter gegen eine Verbindung der beiden ist, heiraten sie. Elfi bringt ein Kind zur Welt und muss sich auch noch um ihre Mutter Lisbeth kümmern, nachdem diese einen Schlaganfall erlitten hat.

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Ein Baum kommt selten allein – Mein Freundschaftsbuch

Ein Baum kommt selten allein - Mein FreundschaftsbuchDie Großeltern der heutigen Grundschüler kennen es noch: Das Poesiealbum, in das Freunde und Verwandte einen zumeist sich reimenden Spruch geschrieben haben und, sofern vorhanden, Glanzbildchen geklebt oder in Ermangelung solcher selbst etwas gemalt haben. Längst ist diese Form der Erinnerung durch Freundschaftsbücher mit vorgegebenen Angaben zu eigenen Wünschen oder Vorlieben abgelöst. Zu dem Freundschaftsbuch „Ein Baum kommt selten allein“ hat Elisabeth Etz die lobende Idee gehabt, Kindern frühzeitig zu vermitteln, wie wichtig ein lebendiger Planet mit Bäumen ist. So finden sich mit bunt gestalteten Illustrationen von Nini Spagl auf jeder der einundvierzig von einem Freund zu gestaltenden Doppelseiten neben dem Namen und Patz für ein Foto Angaben zum Berufswunsch, was man großartig findet oder nicht mag und was man „total gut“ kann, wobei ein freies Feld Raum für Inspiration lässt.

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Panzerschloss von Lisa Aigelsperger

PanzerschlossDie aus der Feder von Carl Sandburg berühmt gewordene Zeile „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ dürfte so ziemlich jedem bekannt sein. Was wäre, wenn aus einem Panzer plötzlich ein Schloss würde? Diese Idee hat Lisa Aigelsperger in ihrem Kinderbuch „Panzerschloss“ umgesetzt, in dem zwei Kindern eine Geschichte vorgelesen wird, in der sie selbst zu Handlungspersonen werden: Eine Prinzessin und ein Räuber spielen immer nur so lange miteinander, bis es Streit gibt. Sobald nämlich der Räuber die Prinzessin herumkommandieren will, weil sie nach einer Entführung durch ihn gefälligst weinen soll, wird sie wütend.

Plötzlich kommt ein Kind auf die beiden zugelaufen, gefolgt von einem riesigen „Trumm“, einem mit uniformierten Soldaten besetzten Panzer. Der Aufforderung, den Wald zu verlassen, folgen die drei mutigen Kinder nicht, obwohl ihnen prophezeit wird, dass es „BUMM BUMM“ machen wird und alle umfallen.

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Wo das Licht herkommt von Clementine Skorpil

Wo das Licht herkommtWeil Philippine nicht mit dem Tierquäler Seppl verheiratet werden will, flüchtet sie aus der elterlichen Wohnung und kommt ausgehungert in Wien an. Sie freundet sich mit der erst vierzehnjährigen Grete an, wird vergewaltigt und hasst alle Freier. Ihre beste Freundin Grete überlebt das Kindbett nicht, was für Philippine ein schwerer Verlust ist. Verzweifelt bemüht sie sich um das Wohl des kleinen Jakob, das Einzige, was von Grete geblieben ist. Ihre Möglichkeiten sind begrenzt: Entweder sie geht ins Kloster, Hurenhaus, auf die Straße oder zieht Hosen an.

Philippine entscheidet sich für Rom, nennt sich fortan Philipp Moosleitner und darf, da sie sich den „Lehren des Äskulap verschrieben“ hat, als Mann Medizin studieren. Später verlässt sie Rom und nimmt im portugiesischen Coimbra als Philipp ein Studium der Kartografie auf.

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Zu den Elefanten von Peter Karoshi

Zu den ElefantenDer mit Korrektur- und Lektoratsarbeiten beschäftigte Kulturwissenschaftler Theo verbringt mit seiner Ehefrau Anna und dem siebenjährigen Sohn Moritz wie jedes Jahr die Sommerferien im Salzburger Lungau. Doch die eheliche Beziehung ist überschattet und es kommt zu Streitigkeiten. Da Anna als Biologin ohnehin wieder ihrer Arbeit nachgehen muss, entscheidet sich Theo zu einer Reise, die er alleine mit Moritz unternehmen will: Die beiden wollen in umgekehrter Richtung der Route des Elefanten Soliman folgen. In Salzburg hoffen sie auf seine legendäre Route zu stoßen und wollen mindestens bis Genua gelangen, wenn nicht sogar bis Madrid. Theo plant, in Gasthäusern zu übernachten, die sich auf der Route befinden und nach dem Elefant benannt wurden. Da sein Sohn den Wunsch nach einem eigenen Zelt geäußert hat, besorgt er zudem auch zwei Zelte. Nur mit einem Netbook und Smartphone sowie einer Nintendo-Switch-Konsole machen sich beide auf den Weg.

Um es vorweg zu nehmen: Der in der Novelle „Zu den Elefanten“ mehrfach erwähnte Elefant Soliman, der ein Geschenk an den Neffen Maximilian des späteren Kaisers Maximilian II war, hat tatsächlich existiert und die Alpen entlang der heutigen Brennerautobahn von Spanien bis Wien überquert.

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Bewölkt aber trocken von Marion Zechner

Bewölkt aber trockenAllein in Deutschland gibt es über eineinhalb Millionen alkoholabhängige Menschen. Doch meist ist es ein langer Weg bis zu dieser Erkenntnis und dem Zeitpunkt, sich die eigene Abhängigkeit einzugestehen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die sechsunddreißigjährige Lucy Richter in dem Roman „Bewölkt aber trocken“ ist eine von ihnen. Aus einer früheren Beziehung hat sie Freya, eine pubertierende Tochter, und mit ihrem Ehemann Lars den zweijährigen Sohn Jakob. Jeder Tag bringt mit der Doppelbelastung als Hausfrau und Mutter auf der einen Seite und dem Job als Lehrerin auf der anderen Seite neue Herausforderungen, obwohl ihr Lars viele Aufgaben abnimmt und das Ehepaar eine Babysitterin eingestellt hat. Immer häufiger ergreift Lucy jede sich bietende Gelegenheit wie einen „Absacker“ beim Elternstammtisch zum Trinken. Zu Hause bleibt es nicht nur bei einem Gläschen Wein, sondern sie greift zu Absolut Vodka, den sie vor der Familie zwischen Socken versteckt und unterwegs zu Piccolos.

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Kleine Fische von Ian Kopacka

Kleine FischeKarl Bess ist der Drogenboss, mit dem sich keiner anlegen sollte. Wegen versuchten Mordes hat er auch schon acht Jahre gesessen. Alexander Singer, selbst heroinsüchtig, arbeitet für ihn und hält seinem Boss alle Scherereien vom Hals. Aber jetzt sind sämtliche Haschischvorräte von Karl Bess durch einen Brand zerstört. Er ist wütend und in „Kleine Fische“ von Ian Kopacka macht er sich auf die Suche nach dem kleinen Fisch, der es wagt, sich mit ihm, dem großen Hai, anzulegen.

Karl Bess zwingt Wolfgang Fisch, von vielen nur Fisch genannt, für ihn zu spionieren. Denn Fisch ist von ihm abhängig. Er ist süchtig und muss kiffen, weil er es sonst nicht aushält. Fisch ist mit Stefan und Paul befreundet, die sich schon aus Kindheitstagen kennen. Stefan hat ein gutes Kilogramm Gras von Bess gestohlen, was er auch seinen Freunden verheimlicht. Bei seiner Recherche macht Fisch die Bekanntschaft von Jens, einem Schwulen, dem alle aus dem Weg gehen. Fisch bekommt aber auch Ärger mit Paul, weil er sich an seine Freundin Julia rangemacht hat.

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