Magie der Blumen von Emmanuelle Kecir-Lepetit

Magie der BlumenDas Sachbuch „Magie der Blumen“ stellt, nach den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter gegliedert, siebenunddreißig Blumen vor. Zunächst gibt Emmanuelle Kecir-Lepetit in der deutschen Übersetzung von Marie Gamillscheg eine Einführung in das Thema und informiert darüber, wie die Blüte einer ein- oder mehrjährigen Pflanze bestäubt und befruchtet wird. Auf jeder Doppelseite finden sich ausführliche Informationen zu einer Blüte mit Angabe der zugehörigen Familie, wann die Blütezeit ist und wie groß die Pflanze wird. Neben diesen Erläuterungen hat Léa Maupetit jeweils auf einer ganzen Seite die Blüte farbig illustriert.

Schon bei der Vorstellung der ersten Blüte, einer Tulpe, gibt es eine Überraschung, wenn es an dieser Stelle heißt, dass eine Tulpenzwiebel im 16. Jahrhundert mehr als ein Haus gekostet hat! Heutzutage ist das schwer vorstellbar, aber man muss sich vergegenwärtigen, dass die Tulpe zu der Zeit eine Seltenheit war und erstmals nach Holland importiert wurde. Ebenso schwer kann man sich eine Blüte vorstellen, die es bereits zu Lebzeiten der Dinosaurier gegeben haben soll. Die Autorin weiß auch von einem in den Blütenblättern einer Pflanze enthaltenen Stoff, der als Schlafmittel für Kinder diente, indem es in ihren Schnuller gemischt wurde.

Während die gesamte Pflanze oder nur Teile davon wie die Zwiebel oder die Blüte giftig sein können, hat die Medizin ihre Bedeutung bei den als Heilpflanze geltenden entdeckt. Die daraus hergestellten Schmerzmittel finden sich in vielen Arzneien. Wieder andere spielen für die Parfümherstellung eine Rolle. Allgemein misst man in den verschiedenen Kulturen den Pflanzen eine symbolische Deutung bei, womit man nonverbal etwas ganz Bestimmtes zum Ausdruck bringen möchte.

Eine Pflanze ist in der Lage, Licht in Wärme umzuwandeln. Eine andere hat die Eigenschaft, Blattläuse anzulocken, was den Nebeneffekt hat, dass diese vom Gemüsegarten ferngehalten werden. Kaum zu glauben, dass eine Blume „radioaktiv verseuchte Böden entgiften“ kann, und allein die Kenntnisse einer Pflanze haben im Jahr 507 die Schlacht des fränkischen Königs Clovis gegen die Alemannen besiegen lassen, so dass er der erste König Frankreichs wurde.

Es klingt seltsam, wenn Pflanzen zu den Spargelgewächsen zählen, obwohl man dabei eher das königliche Gemüse vor Augen sieht. Oder wer denkt schon bei Hülsenfrüchtlern nicht sofort an Erbsen oder stellt sich beim Teestrauchgewächs nicht eine wohltuende Tasse dampfenden Tees vor? In lockerem, amüsantem Plauderton, aber dennoch wissenschaftlich fundiert, informiert Emmanuelle Kecir-Lepetit in ihrem interessanten Sachbuch „Magie der Blumen“ über Pflanzen sowohl aus tropischen Breitengraden als auch über jene, die bei uns am Straßenrand zu finden sind.

Wenn der Verlag den Titel auch als Kinderbuch listet und es schon den Kleinsten ab einem Alter von sechs Jahren empfiehlt, was sicher niemandem schaden kann, so ist doch davon auszugehen, dass es in der Regel für diese Altersgruppe zu ausführlich und abstrakt ist. Ganz sicher ist es aber als Nachschlagewerk für die ganze Familie von Bedeutung. Wer bisher annahm, die Rose wäre die Königin der Blumen, irrt sich offensichtlich und wird von der Autorin in ihrem Buch, das mit einem Glossar abschießt, eines Besseren belehrt.

Magie der Blumen von Emmanuelle Kecir-Lepetit

Magie der Blumen
Übersetzung von Marie Gamillscheg
Leykam Verlag 2023
Hardcover
96 Seiten
ISBN 978-3-7011-8298-5

Bildquelle: Leykam Verlag
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