
Martina und Mischa: Ein Leben zwischen Kranarbeit und Regimezwang
Yvonne Zitzmann zeichnet in ihrem Roman Die geteilte Schuld* das Leben von zwei Frauen nach. Martina Seiffert ist 1977 Kranführerin in einem Betonwerk der DDR. Noch wohnt sie bei ihrer Mutter, träumt jedoch von einer eigenen Wohnung. Mit dem neuen Schweißer Mischa freundet sie sich an, bevor er für fünf Monate in die bitterkalte Sowjetunion zur Verlegung der Druschba-Pipeline aufbricht.
Im Dezember 1978 heiraten beide, doch schon im Januar fährt Mischa erneut fort. Das Paar bezieht eine Wohnung, und nach der Geburt eines Kindes will der Vater zur Freude von Tina bei seiner neuen Familie bleiben.
1985 gesteht Mischa seiner Ehefrau, dass ihn das Regime seit einem tödlichen Unfall eines Kollegen in der Hand habe. Zwar träfe ihn keine direkte Schuld, doch unter Druck habe er sich als Spitzel betätigt.