Was ich getan habe von Anna George

Was ich getan habeRechtsanwalt David Forrester lebt in einem kleinen Vorort von Melbourne und ist in zweiter Ehe mit Elle Nolan verheiratet, die ebenfalls Anwältin ist, inzwischen jedoch Drehbücher schreibt. Nachdem sie sich von ihm getrennt hat, geraten die Eheleute bei einem Wiedersehen in eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf David seine Frau tötet. Er spricht darauf seine Aussage auf ein Diktiergerät und fährt zu Reginald, einem Kronanwalt und engstem Freund seines Vaters. Ihm beichtet er, dass Elle vor zwei Monaten die Trennung wollte, er bei seinem Besuch die Selbstbeherrschung verlor und sie mit seinen Händen erwürgt hat. Doch dem Rat von Reginald will David nicht folgen und er irrt deshalb so lange umher, bis er sich entschließt, zur Wohnung von Elle zurückzukehren.

Wenn ein Roman die Bezeichnung Thriller nicht verdient, dann das Werk „Was ich getan habe“ von Anna George. Mit dem von David nüchtern auf ein Band gesprochenen Geständnis nimmt der Plot für einen Thriller einen harmlosen Anfang, auch wenn es dabei um den Mord an seiner Ehefrau geht.

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Der Tag X von Titus Müller

Der Tag XIm März 1953 ist der Geheimdienstchef Lawrenti Beria mit seinem neuen Vertrauten Ilja Kolschetow in Moskau unterwegs zu dem im Sterben liegenden Stalin, wo er mit Chruschtschow und vier weiteren ranghohen Politikern die neue Machtverteilung regelt. Als nunmehr mächtigster Mann des Landes fordert er eine Amnestie vieler Inhaftierter. Er setzt den Kreml über seine Position und über den Tod von Stalin in Kenntnis. Ilja weist er an, das Testament des Verstorbenen nebst weiteren Unterlagen verschwinden zu lassen und zu vernichten. Im Anschluss schickt er ihn nach Deutschland, um den Staatssekretär von Konrad Adenauer auszuhorchen. In Bonn sucht Ilja im Auftrag von Beria den Koordinator der Geheimdienste, Hans Globke, auf und schlägt ihm die deutsche Wiedervereinigung vor. Um seinen Auftrag zu erfüllen, bricht der Spion sogar in das Amtsgebäude des amtierenden Bundeskanzlers ein.

Unterdessen lernt die Abiturientin Nelly Findeisen in Berlin den Uhrmacher Wolf kennen, dessen Vater zur SED-Kreisleitung gehört. Ihre Mutter hat erneut geheiratet, nachdem ihr Vater 1946 als Wissenschaftler von den Russen, mitten in der Nacht und mit vorgehaltener Maschinenpistole, aus dem Haus getrieben und nach Russland verschleppt wurde.

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Käsebier erobert den Kurfürstendamm von Gabriele Tergit

Käsebier erobert den KurfürstendammDie Neuauflage aus dem Jahre 2017 des bereits 1931 erschienenen Debütromans „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“ von Gabriele Tergit ist mit gutem Grund in der alten Rechtschreibung gehalten, wie Nicole Henneberg in einigen Hintergrundinformationen und biografischen Angaben zur Autorin am Schluss erklärt. Der Plot ist im Jahr 1929 angesiedelt, sechs Jahre nach der Währungsreform im November 1923. Wohnraum wurde immer knapper, durch Rationalisierungen stiegen die Arbeitslosenzahlen und mit ihnen begann der Aufstieg der Nationalsozialisten. Davon schreibt Gabriele Tergit, die selbst Redakteurin war, und beginnt ihren Roman mit einer Unterhaltung in den Räumen der Berliner Rundschau.

Der Metteur (Schriftsetzer) Miehlke treibt täglich die Redakteure Miermann und Gohlisch an, nachmittags um halb fünf ihre fertigen Texte abzuliefern. Als Gohlisch eines Tages nichts einfällt, schreibt er einen wohlwollenden Artikel über den Volkssänger Georg Käsebier. Unterdessen bittet Verleger Dr. Klaus Waldschmidt den Dichter Otto Lambeck, für ihn zu schreiben. Durch Zufall begegnet dieser Willi Frächter, der ihm von dem Artikel über Käsebier erzählt.

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Der Trafikant von Robert Seethaler

Der TrafikantFranz Huchel ist siebzehn Jahre alt, als ihn seine Mutter im Jahr 1937 zu Otto Trsnjek schickt. Ihre finanzielle Situation zwingt sie dazu, nachdem der wohlhabende Alois Preininger, der sie für ihre Liebesdienste entlohnt hat, ertrank. Otto Trsnjek betreibt in Wien eine Tabaktrafik und will ihren Sohn in die Lehre nehmen. Hals über Kopf verlässt der junge Mann seine Heimat Nußdorf im Salzkammergut und reist nach Wien, wo ihm hinter dem Verkaufsraum der Trafik eine Lagerkammer als Wohn- und Schlafstätte dient.

Eines Tages beehrt Prof. Sigmund Freud die Trafik. Franz kommt mit ihm ins Gespräch und der Professor rät dem jungen Mann, sich ein Mädchen zu suchen. In dieser Absicht sucht Franz den Wiener Prater auf und verliebt sich auf der Stelle in ein Mädchen mit böhmischem Dialekt. Doch bevor er ihren Namen kennt, ist sie verschwunden. Erst nach langer Suche spürt er sie in einem Lokal auf. Unterdessen findet „Der Trafikant“ Otto an seiner Ladenfront eine erste Drohung, die sich gegen ihn als Juden richtet. Kurz darauf hat sich jemand gewaltsamen Zutritt zu seiner Trafik verschafft und Tierinnereien auf der Theke zurückgelassen. Otto und Franz haben gerade erst alles gesäubert, da tauchen drei Männer in grauen Anzügen auf und verhaften Otto.

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Zwei Sekunden von Christian v. Ditfurth

Zwei SekundenBei einem Staatsbesuch des russischen Präsidenten wird während der Fahrt vom Flughafen Tegel zum Kanzleramt ein Anschlag auf die Fahrzeugkolonne verübt. Eine Bombe verfehlt den Mercedes Guard, in dem sich die deutsche Bundeskanzlerin und der russische Präsident befinden, um nur „Zwei Sekunden“ und hat das nachfolgende Fahrzeug mit Chauffeur, Personenschützern und einem Assistenten der Kanzlerin erwischt. In den Medien wird spekuliert, ob eine islamistische Terrorgruppe, Tschetschenen oder ukrainische Terroristen dahinter stecken. Der russische Präsident hat sich viele Feinde gemacht, und auch für einen Anschlag auf die Kanzlerin gibt es einige Motive. Die Öffentlichkeit erwartet eine zügige Aufklärung des Falls, und in den Medien werden schnelle Ermittlungsergebnisse gefordert. Doch geht weder ein Bekennerschreiben ein, noch gibt es verwertbare Spuren, und die Kriminalbeamten der eilig einberufenen Taskforce tappen im Dunkeln.

In Absprache mit dem Bundeskriminalamt stellt Hauptkommissar Eugen de Bodt auf Wunsch der Kanzlerin eigene Ermittlungen an. Er sucht mit seinen Mitarbeitern Silvia Salinger und Ali Yussuf nach einer Spur, die zu den Tätern führen könnte, was zunächst ein vergebliches Unterfangen ist, solange sie das eigentliche Motiv der Tat nicht kennen.

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Valentina sucht das Glück von Hans Kruppa

Valentina sucht das GlückValentina fährt nach einem Besuch bei ihren Eltern, wo sie ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert hat, mit dem Zug nach Hause. Aus dem Fenster beobachtet sie einen Mann auf dem Bahnsteig, dessen Blicke sie treffen. Weil ihr dieser Mann nicht mehr aus dem Kopf geht, steigt sie an der nächsten Station aus und kehrt zurück. Doch der Unbekannte ist nicht mehr da. Auf der Suche nach ihm spricht sie eine Frau an und zeigt ihr eine Portraitzeichnung, die sie während der Zugfahrt von dem Mann angefertigt hat. Schnell freundet sie sich mit Vanessa an, die den Mann wiedererkannt hat und Valentina bei der Suche behilflich ist.

Seit der Begegnung auf dem Bahnsteig fühlt sich Valentina verändert. Ihren Traum und ihre Hoffnung, eines Tages den Richtigen und damit die Liebe zu finden, hatte sie schon aufgegeben. Doch durch den Blick des Fremden kann sie wieder Freude am Leben empfinden, wofür sie sich bei ihm bedanken will. Mit Steckbriefen und einem Inserat will sie den Unbekannten finden. Tatsächlich meldet sich einen Tag später ein freundlicher Herr bei ihr und gibt ihr einen Tipp, in welchem Restaurant er den Gesuchten gesehen hat.

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Schläfst du noch? von Kathleen Barber

Schläfst du noch?Unter einem Podcast versteht man einen Audiobeitrag, den man sich aus dem Internet herunterladen kann. In dem Roman „Schläfst du noch?“ von Kathleen Barber bedient sich die Enthüllungsjournalistin Poppy Parnell dieses Mediums, um eine Wiederaufnahme des Mordes an Prof. Charles Buhrmann anzuregen, der in seiner Küche erschossen wurde. Zu dem Zeitpunkt waren seine beiden Töchter, die Zwillinge Josie und Lanie im Hause, wobei Lanie als Augenzeugin den siebzehnjährigen Nachbarn Warren Cave gesehen haben will. In dem folgenden Indizienprozess wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, obwohl er immer wieder seine Unschuld beteuerte.

Inzwischen sind dreizehn Jahre vergangen, in denen Josie die Vergangenheit möglichst auf sich beruhen lassen will. Doch als sie von dem Podcast hört, überwiegt ihre Neugier. Angeblich soll es Ungereimtheiten im Prozess gegeben haben, weshalb Poppy Parnell nicht unbedingt von der Schuld des Verurteilten überzeugt ist. Zu allem Überfluss nimmt sich Josies Mutter, die nach dem Tod ihres Ehemannes die Zwillinge verlassen hat und von ihrer Familie völlig abgekapselt in einer Sekte untergetaucht ist, das Leben. Josie bucht einen Flug von New York nach Illinois, um an der Kondolenzfeier für ihre Mutter teilzunehmen.

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Der Klang der verborgenen Räume von Felicity Whitmore

Der Klang der verborgenen RäumeNina Altmann ist eine gefeierte Pianistin, doch kann sie sich nicht verzeihen, ihre Freundin und Professorin, der sie ihre Karriere zu verdanken hat, mit dessen Ehemann Johannes betrogen zu haben. Seit jener Nacht verkrampfen sich ihre Finger beim Anblick eines Klaviers und sie kann nicht mehr spielen. Umso dankbarer ist sie, ihrem Wohnort Dortmund entfliehen zu können, als sie das Landhaus Stone Abbey in England von ihrer Urgroßtante Ernestine erbt. Doch mit diesem Erbe ist die Verpflichtung verknüpft, dass sie die Unschuld ihrer Vorfahrin Anna Stone beweist, die vor einhundertachtundfünfzig Jahren vier Menschen ermordet haben soll und gehängt wurde.

Nach ihrer Ankunft fällt Nina sofort an einem Gemälde eine frappierende Ähnlichkeit zwischen ihr und Anna Stone auf, die ebenfalls eine Pianistin war. Ihre Nachforschungen führen sie nach Mainston Hall, wo sie von Butler Bryan begrüßt wird. Obwohl Bryan von Anna Stones Schuld überzeugt ist, führt er Nina bereitwillig durch das Haus und sogar durch verstaubte Zimmer, die seit langer Zeit ungenutzt geblieben sind. Seit der Klang der verborgenen Räume für Nina wahrnehmbar ist, will sie unbedingt hinter das Geheimnis von Anna Stone kommen. Ihre Großmutter Abigail, der es zu Lebzeiten nicht gegönnt war, das Gerücht einer Mörderin aus der Welt zu schaffen, soll endlich ihre Ruhe finden.

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Geheimnisse in den Alpen: Koslowskis riskante Spurensuche

Buchcover des Kriminalromans Führergold

Eine letzte Bitte auf dem Sterbebett

Auf dem Sterbebett äußert Friedrich Krameike, ein guter Freund von Koslowski, seine letzte Bitte: Im Keller seiner Wohnung lägen Briefe, die Koslowski lesen solle. Zu dessen Erstaunen handelt es sich dabei um alte Tagebuchaufzeichnungen von Wilhelm Krameike, dem Vater von Friedrich, der als Angehöriger der Waffen-SS an einem besonderen Auftrag des „Führers“ in den österreichischen Alpen beteiligt war. Ohne alpine Erfahrung musste die Gruppe eine gefährliche Klettertour unternehmen. Wilhelm und seinem Kameraden Horst Bärwald gelang zwar die Flucht, doch überlebte Horst nicht mehr lange, wie Koslowski den weiteren Aufzeichnungen entnimmt.

Auf der Suche nach der Wahrheit

Damit die Angehörigen von Bärwald erfahren, was damals geschehen ist, soll Koslowski sie ausfindig machen. Mit Unterstützung seiner Freundin Britta Craven findet er Martin Neumann, einen Enkel von Horst Bärwald.

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Keinen Seufzer wert von Barbara Lutz

Keinen Seufzer wertIm Januar 1860 begibt sich Jakob Wyssler auf die Suche nach einer Wohnung für seine schwangere Frau Verena und die drei Kinder. In seiner Not erbittet er bei Res Schlatter eine Unterkunft, der bei allen als mürrischer Geizkragen gilt, mit dem niemand auskommt und der seine drei Schwestern, wie auch seinen Vater aus dem Haus getrieben haben soll. Widerwillig stimmt Res, ein Vetter von Verena, zu und gibt Jakob Geld für den Kauf von zwei Ziegen mit. Erst Wochen später kommt dieser mit seiner Familie auf dem Schafberg im Emmental an, jedoch ohne die Ziegen, da er das Geld zum Begleichen seiner Schulden brauchte. Obwohl alle hungrig sind, wird ihnen in der vernachlässigten und verdreckten Stube nichts angeboten.

Jakob findet weder bei der Eisenbahn, noch als Schuhmacher eine Arbeit und Res überlässt ihnen nur einen steinigen Boden für das Setzen der Saatkartoffeln, die Verena von ihrer Schwester Magdalena als Leihgabe erhält. Trotz der Arbeiten, die Verena und Annelies, die älteste Tochter, für Res verrichten, wächst der Familie der Schuldenberg über den Kopf. Res hält Abmachungen nicht ein und entlohnt sie nicht ehrlich. Lebensmittel lässt er lieber verderben, als sie den Hungernden anzubieten. Ein Jahr später spricht Jakob mit Dorfbewohnern über das unmenschliche Verhalten von Res und man ist sich einig, dass der Alte eine Abreibung verdient hätte.

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