Vor zwei Tagen hat Louisa Peters eine erste anonyme Mail mit einer Geschichte erhalten, die gruseliger nicht sein könnte, da sie ihren eigenen Tod vorhersagt. Angeblich bleiben ihr nur noch 21 Tage und, so offenbart der Inhalt, die auserwählten Opfer werden mit einer Spiegelscherbe „markiert“. Erst als Louisa auf der Heimfahrt eine solche auf dem Rücksitz ihres Fiat vorfindet, ist sie alarmiert. Dennoch hält sie diesen Umstand zunächst für einen schlechten Scherz. Nachdem sich allerdings weitere Dinge ereignen, die sie nicht mehr nur einem Zufall zuschreiben kann, bekommt sie es mit der Angst zu tun und vertraut ihrer Freundin Josy ein Geheimnis an: Während der Schulzeit hat sie mit Patrick, Nick und Dana der Mitschülerin Astrid einen dummen Streich gespielt, indem sie ein Psychospiel veranstalteten, wie es momentan offensichtlich jemand mit ihr treibt. Allerdings, und dieser Umstand lähmt Louisa vor Angst, hat der jugendliche Leichtsinn seinerzeit ein entsetzliches Ende gefunden.
Krimi & Thriller
Die Kategorie „Krimi & Thriller“ umfasst spannende, oft nervenaufreibende Geschichten, die sich mit Verbrechen, Ermittlungen und psychologischen Abgründen beschäftigen. Im Zentrum stehen meist Ermittler:innen, Journalist:innen oder zufällig involvierte Figuren, die einem Täter auf der Spur sind – oder selbst in Gefahr geraten. Die Dynamik speist sich aus Verdacht, Täuschung, falschen Fährten und überraschenden Wendungen, häufig mit hohem Tempo und intensiver Atmosphäre.
Während klassische Krimis das Rätsel und die Aufklärung eines Verbrechens betonen, fokussieren Thriller auf die unmittelbare Bedrohung, psychologischen Druck und moralische Dilemmata. Beide Genres verschmelzen oft und greifen gesellschaftliche Themen wie Machtmissbrauch, Korruption, Trauma oder digitale Kriminalität auf.
Zuagroast von Martina Parker
Für gewöhnlich setzt ein Kriminalroman direkt mit einem Mord, einem gefangen gehaltenen Opfer oder Ermittlern ein, die vor einem Rätsel stehen. Der Leser weiß dann schon, was ihn im Zuge des weiteren Handlungsverlaufs interessieren wird und worum es geht. Doch diese Dinge treten in dem Gartenkrimi Zuagroast* von Martina Parker, vom Prolog einmal abgesehen, zunächst in den Hintergrund. Stattdessen wird der Leser von einem mit allerhand wissenswerten Hintergrundinformationen und herrlich amüsanten Missverständnissen versehenen, wendungsreichen Plot in Atem gehalten, dessen Faszination er sich nur schwer entziehen kann.
Handlungspersonen in der im Südburgenland ansässigen Geschichte sind neben Finz, der den Zuagroasten eine fruchtbare Inkaerde nach dem Vorbild der Terra preta verkaufen und dabei ganz nebenbei sein Sexleben mit den verheirateten Frauen bereichern will, sind Bauunternehmer Paul Achleitner, Ehefrau Eva sowie Tochter Carla. Wegen seiner zahlreichen Affären startet das Paar in Buchschachen einen Neustart.
Probe 12 von Kathrin Lange und Susanne Thiele
Die Entdeckung des ersten Antibiotikums durch Alexander Fleming im Jahr 1928 war eine medizinische Sensation und hat unzähligen Menschen das Leben gerettet. Doch durch unbedachte Antibiotikagaben und Einsatz in der Massentierhaltung sterben schon jetzt laut Bundesministerium für Gesundheit in Deutschland jährlich zehn- bis zwanzigtausend Menschen und vier- bis sechshunderttausend erkranken an den Folgen einer nicht mehr behandelbaren Infektion. Bis zu 95 Prozent der sogenannten Krankenhauskeime, so schreiben Kathrin Lange und Susanne Thiele in ihrem Thriller Probe 12*, haben mittlerweile Resistenzen gebildet. Zudem gibt es bereits pan-resistente Erreger, gegen die selbst für Notfälle in Reserve gehaltene Antibiotika nicht mehr helfen. Wie die WHO im Jahr 2014 feststellte, kann eine Pandemie mit multiresistenten Erregern nicht mehr ausgeschlossen werden. Rettung könnten die schon lange bekannten, Viren abtötenden Bakteriophagen bringen, die in Osteuropa längst im Einsatz, in Westeuropa jedoch bis auf Ausnahmen verboten sind, oder neue Antibiotika, die jedoch wegen fehlender Gewinne niemand entwickeln will.
Die Kommissarin und der Metzger – Auf Messers Schneide von Bent Ohle
Während Kriminalhauptkommissarin Tanja Terholte von der Mordkommission Münster gerade einen Fall löst, wird sie mit ihrem Kollegen Jens Förster zu einem neuen Fall gerufen: Ausgerechnet in ihrem Wohnort Horstmar hat Landwirt Lothar Wenninghoff in seinem Schweinestall menschliche Überreste entdeckt, die seinen Schweinen zum Fraß vorgeworfen wurden. Kurz darauf findet auch Jürgen Holthefe in seinem Garten Leichenteile. Als der Tierarzt Dr. Stratmann vermisst gemeldet wird, müssen die Ermittler davon ausgehen, dass es sich bei den Leichenteilen um seine Überreste handelt.
Tanja, die auf dem mit ihrem Bruder Rudi gemeinsam bewirtschafteten Hof im Nebenerwerb eine Rinderzucht betreibt, weiß sich keinen anderen Rat und bittet Rudi um Unterstützung. Er ist nicht nur Schlachter und betreibt im Ort eine Metzgerei, sondern interessiert sich zudem für Anatomie und Forensik.
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Fröhliches Morden überall von Margit Kruse
Die Privatermittlerin Margareta Sommerfeld will mit ihrer Mutter Waltraud, ihrem Partner Thomas Scheffel, Hauptkommissar beim Polizeipräsidium Buer, und seiner Mutter Eleonore die Weihnachtstage in einem Ferienhaus im sauerländischen Bödefeld verbringen. Bereits auf der Fahrt, einen Tag vor Heilig Abend, stellt Margareta fest, dass die beiden Mütter, die sich erst im Auto kennengelernt haben, nicht gut miteinander auskommen. Zwischen Waltraud, die nach dem Ende einer Beziehung depressiv geworden ist und der Witwe Eleonore knistert es gewaltig.
Eine tot aufgefunden Frau, deren Hals von einem Eiszapfen durchstochen wurde, wird von Polizeihauptkommissar Ralf Radowski aus Bad Fredeburg sowie den hinzugezogenen Kollegen Rolf Grundmüller und Tanja Altmeier aus Dortmund rasch als Eleonore Scheffel identifiziert. Allerdings glaubt ein Nachbar, in der Toten Brigitte Voss-Grobe erkannt zu haben.
Süßer der Punsch nie tötet von Friederike Schmöe
Um für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage etwas Besonderes auf den Tisch zaubern zu können, besucht die Privatdetektivin Katinka Palfy einen Kochkurs der italienischen Superköchin Caro Terento. Während des Kurses bricht unvermittelt eine Kursteilnehmerin zusammen und verstirbt. Von ihrem Lebensgefährten Hardo, einem Polizeihauptkommissar, erfährt Katinka, dass Mutterkorn die Ursache war. Wenig später ereignet sich im Kochkurs ein weiterer Todesfall, der dieses Mal auf eine Vergiftung mit Nikotin zurückzuführen ist. Unterdessen erfährt Katinka, dass Claudius Gefell, ein Konkurrent von Caro Terento, der sich auf fränkische Rezepte spezialisiert hat, von seinen Buchverkäufen nicht leben kann und seine Gewürze sowohl an Ständen, als auch im Internet verkauft. Ist er für die Morde verantwortlich? Oder gar Caro selbst, um mehr Publicity für ihre Kochkurse zu bekommen?
Der bitterböse Krimi zum Advent Süßer der Punsch nie tötet* von Friederike Schmöe ist in vierundzwanzig Kapitel unterteilt, beginnend mit dem 1. Dezember. Neben der Mordserie, die nicht abreißt, beschäftigen sich Hardo und Katinka auch noch mit einer über das Internet verbreiteten Ankündigung selbsternannter Anarchisten, die „24 Tote bis Weihnachten!“ prophezeien.
Als die Flut kam von Kathrin Hanke
In Hamburg wurde am 16. Februar 1962 seitens der Behörden zwar vor einer Sturmflut für die gesamte Nordseeküste gewarnt, doch niemand hatte es für möglich gehalten, dass die Katastrophe für die Hansestadt so ein verheerendes Ausmaß annahm, dass sich sogar der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt über bestehende Gesetze hinweggesetzt hat, um der Bevölkerung rasche Hilfe zuteilwerden zu lassen. Vor dem Hintergrund dieser Flutkatastrophe hat Kathrin Hanke den Kriminalroman Als die Flut kam* angesiedelt:
Johannes Becker hat sich bereits als Schulkind in das Mädchen Anne verliebt, als diese mit einem Flüchtlingstreck im Jahr 1945 nach Hamburg kam. Seinerzeit hat er ihr geschworen, immer für sie da zu sein und sie zu beschützen. Mit ihr und seinem Freund Peter Lüders, der inzwischen Kommissar ist und sich mit Gisela verlobt hat, hat Johannes in seiner Kindheit viele Stunden verbracht. Seine Schwester Magda ist mittlerweile mit Rainer verheiratet, was sie jedoch nicht davon abhält, Kommissar Peter Lüders schöne Augen zu machen.
Luzerner Totentanz von Monika Mansour
Am Heiligabend wird im Luzerner Männliturm, einem der neun Türme der Museggmauer, ein kleines Mädchen mit lockigen blonden Haaren aufgefunden, das mit einem Engelskostüm bekleidet ist. An den Mauern des Turms sind überall mystische Symbole zu finden, die mit Blut aufgemalt wurden. Das Mädchen wurde offenbar mit einem Schlafmittel betäubt, um sie in einem Bett aus Stroh zu drapieren. Obwohl die Kleine unverletzt ist, weigert sie sich beharrlich zu sprechen, denn eine Hexe mit roten Haaren hat es ihr verboten. Die leitende Ermittlerin Barbara Amato und ihr Kollege Cem Cengiz stehen vor einem Rätsel.
Während seiner weiteren Ermittlungen erhält Cem unerwartete Unterstützung durch den Journalisten Marius van Roijen, der sich mit der Luzerner Geschichte und der Sage um die Sträggele von Luzern bestens auskennt. So erfährt er, dass die Sträggele im Mittelalter ein wildes Weib war, die auf ihrem Pferd durch die Wälder jagte und in den Nächten vor Weihnachten kleine Mädchen aus den Häusern entführte. Gemeinsam mit Marius begibt sich Cem auf die Spur der Hexe, da sie weitere Taten der Sträggele befürchten.
Vollpfostenfango von Ria Klug
Unlängst kam Torsten Hantsch, Verwaltungsangestellter der Kurklinik in Bad Gruntz, aus dem Urlaub zurück, als er bei seinem Chef Albrecht Gieseking schon einen neuen Urlaubsantrag einreicht. Allerdings ahnt Hantsch nicht, dass Gieseking bereits von Hauptkommissar Triller über diesen Hintergrund informiert wurde: Während des Urlaubs auf Amrum fand Hantsch einen Feuerlöscher mit sechs Kilogramm Kokain. Wenn er den Schnee verkaufen könnte, so seine Überlegungen, macht er sich mit Sonja auf den Malediven ein schönes Leben. Aus Sorge, sein Chef könnte seine Pläne durchkreuzen, versteckt er den Feuerlöscher hinter einer Hütte im nachbarschaftlichen Garten.
Was Hantsch nicht wissen konnte, ist der Umstand, dass die Geschwister Malte und Anna genau an der Stelle ihres Gartens Hanf anbauen, wo er den Feuerlöscher deponiert hat. Anna, die ihn dabei beobachtet, ist natürlich neugierig geworden und sieht nach.
Kalte Nacht von Anne Nørdby
In Hultsjö, einem nur 370 Einwohner zählenden Dorf in der Provinz Småland, kommt ein Volvo mit überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab. Ein dort wohnender Waldarbeiter hört es zweimal knallen und läuft zur Unglücksstelle, wo sich ihm ein grauenhaftes Bild zeigt. Sofort verständigt er den Notruf. Polizeiassistentin Maja Lövgren und ihr Vorgesetzter Göran Berg eilen zur Unfallstelle, wo sie den Fahrer mit eingedrücktem Schädel sowie ein kleines Mädchen und eine Jugendliche vorfinden. Bei der Kleinen handelt es sich um ein an dem Down-Syndrom leidendes schwerverletztes Kind, das mit einem Krankenwagen nach Karlskrona gebracht wird. Für die auf der Rückbank liegende Jugendliche und für den Mann kommt jede Hilfe zu spät.
Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem an einem Schädelhirntrauma Verstorbenen um den aus Hamburg stammenden Familienvater Jochen Nowak handelt, der sich mit dem Kauf eines Häuschens in Schweden einen Traum erfüllt hat.