21 Tage von Ann-Kristin Gelder

21 TageVor zwei Tagen hat Louisa Peters eine erste anonyme Mail mit einer Geschichte erhalten, die gruseliger nicht sein könnte, da sie ihren eigenen Tod vorhersagt. Angeblich bleiben ihr nur noch „21 Tage“ und, so offenbart der Inhalt, die auserwählten Opfer werden mit einer Spiegelscherbe „markiert“. Erst als Louisa auf der Heimfahrt eine solche auf dem Rücksitz ihres Fiat vorfindet, ist sie alarmiert. Dennoch hält sie diesen Umstand zunächst für einen schlechten Scherz. Nachdem sich allerdings weitere Dinge ereignen, die sie nicht mehr nur einem Zufall zuschreiben kann, bekommt sie es mit der Angst zu tun und vertraut ihrer Freundin Josy ein Geheimnis an: Während der Schulzeit hat sie mit Patrick, Nick und Dana der Mitschülerin Astrid einen dummen Streich gespielt, indem sie ein Psychospiel veranstalteten, wie es momentan offensichtlich jemand mit ihr treibt. Allerdings, und dieser Umstand lähmt Louisa vor Angst, hat der jugendliche Leichtsinn seinerzeit ein entsetzliches Ende gefunden.

Nachdem in unregelmäßigen Abständen weitere Mails mit verstörendem Inhalt bei Louisa eingehen, mag sie in ihrem abgelegenen Haus nicht mehr alleine bleiben und lädt zu einem Mädelabend ein. Währenddessen klingelt das Telefon und Louisa stellt mit Erschrecken fest, dass der Anrufer sie nicht nur an diesem Abend, sondern schon länger beobachtet haben muss. Durch einen bis ins Detail ausgetüftelten Plan erreicht der Verfasser der Mails, dass sich Louisas Freunde immer mehr von ihr abwenden. Keiner glaubt ihr, man hält ihr Verhalten für übertrieben und paranoid. Louisa zweifelt zunehmend an sich selbst. Bildet sie sich die Gestalt, die sie verfolgt, nur ein? Wer könnte ihr so übel mitspielen? Einer der beteiligten Schüler von damals? Oder steckt die Frau ihres Vorgesetzten Carsten dahinter, mit dem sie eine Affäre hat?

Ann-Kristin Gelder hat sich in ihrem Psychothriller „21 Tage“ für die Ich-Erzählung ihrer Protagonistin entschieden, womit sie dem Leser deren Ängste und Nöte umso eindringlicher vor Augen führen kann. Das Katz-und-Maus-Spiel treibt Louisa langsam, aber sicher in den Wahnsinn. Sie greift nach jedem rettenden Strohhalm in der vermeintlichen Hoffnung, endlich von dem Albtraum erlöst zu werden. Neben dem Auftauchen immer neuer Mails mit zunehmend erschreckenderen Prophezeiungen und den darauffolgenden Ereignissen thematisiert die Autorin auch das Verhältnis von Louisa zu Carsten. Über die Protagonistin erfährt der Leser nur, dass sie als Grafikdesignerin mit ihm in einer Agentur arbeitet. Um den Fokus auf das drohende Lebensende von Louisa zu lenken, hat Ann-Kristin Gelder auf nähere Beschreibungen ihrer Protagonistin verzichtet. Ebenfalls nennt sie keinen Handlungsort. Der spannende Plot hat den Leser von Anfang an fest im Griff und lässt ihn bis zum unerwarteten Ende nicht mehr los!

21 Tage von Ann-Kristin Gelder

21 Tage
Goldmann Verlag 2021
Taschenbuch
352 Seiten
ISBN 978-3-442-49124-7

Bildquelle: Goldmann Verlag
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