Tsai Kun-lin – Die gestohlenen Jahre von Yu Pei-yun

Eine Graphic Novel aus Taiwan!

„Tsai Kun-lin – Die gestohlenen Jahre“ ist bereits der zweite von vier Bänden, die im Grunde genommen eine Einheit darstellen. In einer Graphic Novel, einer ausführlichen Comicform, berichtet Yu Pei-yun vom Leben des Tsai Kun-lin, der ihr und dem Illustrator Zhou Jian-xin in vielen Gesprächen über sein Leben berichtet hat. Diese Fortsetzung knüpft direkt an den ersten Band, der mit der Abführung zum Verhör endet: Nachdem Kun-lins ahnungsloser Bruder Kun-chang den Militärpolizisten geradewegs in seine Arme geführt hat, gerät der knapp Zwanzigjährige am 10. September 1950 unschuldig in die Fänge von Chiang Kai-shek. Sein einziges Vergehen bestand darin, während der Mittelstufe einem Lesezirkel anzugehören, der als „aufrührerische Vereinigung“ eingestuft wurde. Kun-lin wird unvermittelt aus seiner Arbeit gerissen, ohne zu wissen, ob er seine Familie oder heimliche Liebe Yang Bi-ru jemals wiedersehen wird.

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Damals, im Sommer von Jie Wei

Ein Bilderbuch aus China!

Damals, im SommerIm Alter von neun Jahren ist Wei Jie mit ihrer Familie aus dem Dorf Jianchi in der chinesischen Provinz Shaanxi in die Stadt Hanzhong gezogen, weil ihr Vater dort eine Arbeit fand. Der Abschied vom Heimatdorf hat bei der Autorin, wie sie im Anhang ihres Bilderbuches „Damals, im Sommer“ schreibt, unterschiedliche Gefühle erzeugt, denn einerseits fiel ihr die Trennung vom Vertrauten schwer, andererseits war sie gespannt auf das Neue, das sie erwarten sollte. Zu den knappen, in grüner Schrift gehaltenen Textzeilen hat Li Xiaoguang schwarz-weiß Illustrationen hinzugefügt, die bereits auf der ersten Seite mit einem Blick auf ein weites Land verdeutlichen, was es für die Familie heißt, Abschied zu nehmen. Als Onkel Liu adieu sagen will, haben sich die Kinder im Garten versteckt und anhand der Illustration wird ihre helle Freude daran gezeigt, wie er gegen einen Wachskürbis läuft.

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Das Gänsespiel von Anne-Ruth Wertheim

Meine Kinderjahre im Internierungslager auf Java!

Das GänsespielAnne-Ruth Wertheim kam im Jahr 1934 als Kind niederländischer Eltern in der niederländischen Kolonie Jakarta zur Welt. Im Jahr 1942 erklärten die Japaner den Niederländern den Krieg, die Bevölkerung wurde in Internierungslager gesperrt. So erging es auch der Autorin Anne-Ruth Wertheim mit ihren Eltern und den Geschwistern Marijke und Hugo. Der Mutter gelang es, Papier und Stifte ins Lager zu schmuggeln, so dass die Kinder alle Ereignisse zeichnerisch festhalten konnten. Seit ihrer Freilassung, so schreibt Anne-Ruth Wertheim in ihrem Vorwort, haben die Aufzeichnungen, die ihr als Erinnerung für das Kinderbuch „Das Gänsespiel“ gedient haben, im Koffer auf einem Kleiderschrank gelegen:

Die Familie bewohnte ein schönes Haus in Java, unweit eines Ententeichs. Weil die Gänse den Enten das Brot wegschnappten, haben sie die Gänse verscheucht. „Das Gänsespiel“ haben sie später im Lager auf einer von der Mutter notdürftig errichteten Vorlage gespielt.

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Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las von Yu Pei-yun

Tsai Kun-lin - Der Junge, der gerne lasEine Graphic Novel ist im Grunde genommen ein Comic, der allerdings in wesentlich ausführlicherer Form in einem Buch zusammengefasst ist. „Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las“ ist der Protagonist dieser Graphic Novel von Yu Pei-yun mit Illustrationen von Zhou Jian-xin, der sowohl der Autorin, als auch dem Illustrator in vielen Gesprächen von seinem Leben berichtet hat: Tsai Kun-lin wird als achtes Kind im Jahr 1930 in der japanischen Kolonie Qingshui geboren. Seine Erinnerungen reichen bis zum April 1935, als ein schweres Erdbeben auch sein Elternhaus stark beschädigt. Wegen der Hochzeit einer seiner Schwestern wird er neu eingekleidet und spürt mit ihrem Wegzug einen ersten Trennungsschmerz.

Kun-lin kommt in den Kindergarten, besucht daraufhin die Schule und entwickelt in der Bibliothek seine Liebe zum Lesen. Von seinem strengen Lehrer erntet er Anerkennung, weshalb dieser den Eltern einen Besuch der Mittelschule empfiehlt.

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Das Rübchen – Ripka von Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw

Das Rübchen – RipkaDer Inhalt des Kinderbuches „Das Rübchen“ von Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw ist schnell erklärt: Sobald es Frühling wird, beginnt für Opa Andruschka die Gartenarbeit. In die vorbereitete Erde legt er ein Samenkorn, aus dem zu seiner großen Freude schon bald ein Rübenspross wächst. Damit dieser gut gedeiht, gießt ihn Opa Andruschka natürlich regelmäßig. Endlich wird es Zeit, das enorm gewachsene Rübchen aus der Erde zu ziehen. Doch so sehr sich Opa Andruschka auch anstrengt, es gelingt ihm nicht. Nacheinander holt er Oma Maruschka, Enkelin Minka, Minkas Hund Finka, Finkas beste Freundin, die Katze Warwarka, und sogar das Mäuschen Darka, um das sich die Katze Warwarka immer liebevoll kümmert, zur Hilfe.

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Lydia von Kätlin Kaldmaa

LydiaDas Kinderbuch „Lydia“ beschreibt in kindgerechter Form den Lebensweg der in Vändra geborenen Frau, deren Lieder im heutigen Estland, damals noch Livland, von allen gerne gesungen werden: Am 12. Dezember 1843 heißen die frischgebackenen Eltern ihre Tochter Lydia Emilie Florentine willkommen. Als kleines Mädchen hört sie gerne auf dem Schoß ihrer Großmutter deren Geschichten und schon früh äußert sie den Wunsch, Dichterin zu werden. Später möchte sie wie ihr Vater Johann Jannsen, der als Lehrer arbeitet, mit der Feder ein Buch schreiben. Das über eine blühende Fantasie verfügende Mädchen ist wissbegierig und lässt sich von ihm den Sternenhimmel erklären.

Lydia entwickelt zunehmend eine Leidenschaft fürs Lesen und erzählt den Kindern an ihrem neuen Wohnort teils ausgedachte Geschichten. Mit vierzehn Jahren ist sie bereits die Assistentin ihres Vaters, der die erste Tageszeitung in estnischer Sprache gegründet hat.

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Zin von Hassan Zahreddine

ZinFür im Wohlstand aufgewachsene Kinder mag es wünschenswert sein, nicht in die Schule gehen zu müssen. Doch was, wenn sie stattdessen arbeiten müssten? Wie sähe es dann aus! In dem Kinderbuch „Zin“ wächst der Junge Zineddine mit vielen Geschwistern im Libanon auf. Zu essen gibt es für alle immer nur wenig, und obwohl niemand eine Schule besucht, haben sie keine Zeit zum Spielen, denn bereits als Kind müssen sie arbeiten gehen. In der Druckerei, in die Zineddine von seinem Vater mitgenommen wird, nennt man ihn der Einfachheit halber nur Zin. Sein Meister druckt seinen Namen aus drei kleinen Stücken Metall auf ein Blatt und erklärt dem Jungen, dass eine Aneinanderreihung von Wörtern letztlich einen Text ergeben, der in Büchern und Zeitungen gelesen werden kann.

Zin hat Freude an der Arbeit in der Druckerei, wenn er aus einem Setzkasten die entsprechenden Buchstaben sucht und zu Wörtern zusammensetzt. Ist er unterwegs, freut er sich darüber, wenn er die Schriftzüge an den Geschäften lesen kann.

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Das Meer von Micaela Chirif

Das MeerIn Form von Gedichten mit nicht reimenden Zeilen stellt Micaela Chirif in ihrem Kinderbuch „Das Meer“ Dinge und Lebewesen vor, die uns in der Welt begegnen. DER HIMMEL, so schreibt sie, kann verschiedene Farben aufzeigen, manchmal bevölkern ihn Wolken und Sterne und er strahlt über dem Meer. Auf dem Grund des Meeres schläft DER OKTOPUS, der im Schlaf seine Farbe ändern kann. DER WAL, der so schwer wie eine riesige Menge Oktopusse ist, erschrickt einen Fischer, der schließlich lacht und den Wal grüßt.

Über DIE MEERJUNGFRAU schreibt Micaela Chirif, dass sie keinen Namen trägt, niemand weiß, was sie isst und dass sie mit ihrem Gesang die Fische grüßt. DIE FISCHE reisen weder mit dem Flugzeug, einem Schiff oder dem Zug, noch mit einem Rad an ihr Ziel, wo sie ihre Eier legen.

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Die Sommergäste von Matias Acosta

Die SommergästeEin allein lebender Mann wird zum Sommerbeginn durch laute Rufe geweckt. Als er die Ursache, drei laut schnatternde Gänse erblickt, ahnt er schon, dass es von nun an mit der morgendlichen Ruhe vorbei ist. Sämtliche Versuche, die Gänse zu verscheuchen, misslingen. Schließlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als diese den Sommer über zu dulden. Früher als sonst wird es Herbst, doch die Gänse brechen immer noch nicht auf. Offensichtlich ist ihnen nicht klar, dass sie bei ihm nicht überwintern können. Aber wie soll er ihnen das klar machen?

Das großformatige Bilderbuch von Matías Acosta kommt mir sehr wenig Text aus, denn seinen Illustrationen können weitere Informationen entnommen werden. Das beginnt bereits mit dem Lebensumfeld des Mannes, der ohne Nachbarn alleine in einem kleinen Haus mit einer angrenzenden Runddachhalle wohnt, umgeben von Bergen.

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Hörst du, wie der Himmel singt? von Kirsten Miller

Hörst du, wie der Himmel singt?Der achtjährige Ash lebt mit seiner Mutter Yanela in einem kleinen Haus in Südafrika, in dem schon seine Vorfahren gelebt haben. Regelmäßig besucht ein fremder Mann seine Mutter und zieht sich mit ihr zurück, so dass Ash noch die Geschwister Honey und Zuko bekommt. Obwohl schon der kleine Zuko ein guter Beobachter ist, kann er nicht sprechen und somit auch nicht artikulieren, dass er lieber barfuß läuft, weil die Schuhe drücken. Als Ash zwölf Jahre alt ist, besucht sie der Fremde ein letztes Mal. Da mit seinem Fortgang die Geldzuwendungen ausbleiben, geht es der Familie zunehmend schlechter. Für die kränkliche Honey fehlt es an Medikamenten. Sie verstirbt, woraufhin die Mutter hinter dem Haus eine Grube aushebt. Eine Beerdigungsfeier kann sie sich nicht leisten, denn sie ist ohne Arbeit.

Als Ash siebzehn Jahre alt ist, verrät ihm seine Mutter auf dem Sterbebett, dass der Fremde ein teurer Anwalt in der Stadt ist und Dominic Rahl heißt. Sie rät ihrem Sohn, von dem Ort, an dem alle krank werden, wegzugehen und bittet ihn, sich um Zuko zu kümmern.

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