Blumenkinder von Meike Dannenberg

BlumenkinderDas SOKO-Team in Lüneburg unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Rainer Mohns und seiner Stellvertreterin Irene Bauer kann die als vermisst gemeldete zwölfjährige Saskia nur noch tot ausfindig machen. Das erwürgte Mädchen ist unbekleidet, hat allerdings Blumenschmuck im Haar. Johan Helms gehört als Fallanalytiker vom LKA dem Team an und bittet das BKA um Hilfe, das ihm die Sonderermittlerin Nora Klerner zur Unterstützung schickt. Ihre erworbenen Kenntnisse in Mikromimik und dem Facial Action Coding System, mit dem sie Gesichtsausdrücke besser zu deuten vermag, sollen bei der Ergreifung des Mörders hilfreich sein.

Zunächst stellt sich den Ermittlern die Frage, ob es einen Zusammenhang zu einem einige Monate zurückliegenden Mord an einer Zwölfjährigen in Tschechien gibt. Immerhin deuten Parallelen darauf hin, wenn auch die räumliche Distanz dagegen spricht. Nora begutachtet zunächst den Tatort und das Zimmer der toten Saskia, wo ihr für einen Teenager ungewöhnliche Gedichtzeilen und Musikstücke auffallen. Während Johan fieberhaft nach Gemeinsamkeiten im Leben der toten Mädchen sucht, wird die Leiche eines bereits verwesten, jungen Mannes in der Nähe eines wilden Campingplatzes gefunden.

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Wir sind die Guten von Dora Heldt

Wir sind die GutenSeit über einem Jahr ist Karl Sönnigsen nicht mehr Polizeichef von Westerland und kann sich immer noch nicht mit seiner Pensionierung abfinden. Als er jedoch über seinen Freund, den Witwer Onno, vom Verschwinden der illegal in einer Kellerwohnung untergebrachten Sabine Schäfer erfährt, weckt das seinen Ermittlerinstinkt. Die Vermisste hat bis zu ihrem Verschwinden bei Inge und Charlotte als nicht gemeldete Reinigungskraft gearbeitet. Allerdings haben die beiden Frauen ihren Männern Walter und Heinz das verschwiegen, weil Walter als ehemaliger Finanzbeamter das niemals geduldet hätte und ohnehin schon mit Heinz Jagd nach schwarz Beschäftigten auf Sylt macht.

Karl begibt sich mit Onno, deren neuer Partnerin Helga sowie Inge und Charlotte auf Spurensuche. Damit ihre Männer Walter und Heinz nicht misstrauisch werden, dient dem Ermittlerteam ein angebliches Chortreffen als Ausrede. Um neue Hinweise zu erhalten, machen sie noch nicht einmal vor der Durchsuchung der privaten Sachen in der Kellerwohnung von Sabine Schäfer halt, denn schließlich ist Karl davon überzeugt: Wir sind die Guten. Bei ihren Schnüffeleien finden sie Briefe, deren Spur sie zu einer Gärtnerei führt.

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Verstrickungen im Schatten der Macht: Uwe Wittenfelds Wirtschaftskrimi Ruhrzaster

Buchcover des Kriminalromans Ruhrzaster

Auf der Flucht vor den Drahtziehern

Die Software-Sicherheitsexperten Herbert Wollmeyer und Sabine Wuttke kommen in Zürich Steuerbetrügern auf die Spur. Die entwendeten und verschlüsselten Daten legen sie auf Servern im Internet ab. Als sie verfolgt werden, gelingt ihnen die Flucht. Herbert taucht in einem Hotel am Gardasee unter und bittet Rechtsanwalt Erwin Bosetzky um Hilfe. Dieser beauftragt Olga Peschke, die er gerade als Privatdetektivin in seiner Kanzlei eingestellt hat, den Untergetauchten nach Bochum zu bringen. Herberts Leben ist in Gefahr, und er muss so schnell wie möglich an einen sicheren Ort gebracht werden. Dasselbe gilt für Sabine, die Erwins Freund Hugo allerdings erst noch finden muss.

Die Eisprinzessin und der Fall Kipowsky

Magdalena Moneto, in Insiderkreisen wegen ihrer Eiseskälte nur „die Eisprinzessin“ genannt, und ihr Partner Klaus Kipowsky, die Steuerbetrüger an Banken vermittelt haben, sind inzwischen aufgeflogen.

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Ich war jung und hatte das Geld von Sebastian Lehmann

Meine liebsten Jugendkulturen aus den wilden Neunzigern!

Ich war jung und hatte das GeldSebastian und seine Freunde Florian, Dirk und Tina sind noch keine sechzehn Jahre alt, wollen sich wie alle Jugendlichen selbst finden und üben sich deshalb in den unterschiedlichsten Disziplinen. Allerdings ist Dirk immer noch ein Fan der Biene Maja und ein regelrechter Tollpatsch. Zwei Mal bricht er sich beide Arme, beim Surfen und auf einer Ballermann-Party bekommt er einen Sonnenbrand, als Pfadfinder und Snowboarder hat er auch nur Pech und als Kiffer wird er von der Polizei festgenommen. Doch das ist noch harmlos gegen den mit einer Kreissäge abgetrennten Daumen! Einmal trifft es immerhin Sebastian als Heavy Metaller auch, als nämlich seine Haare brennen. Wenn die Freunde Joints rauchen, dann kommen entweder Pfefferminztee oder Oregano zum Einsatz. Beim Trampen können sie sich nicht auf das Ziel einigen und als Kommunisten bringen sie nicht nur einiges durcheinander, sondern legen die Grundsätze nach Belieben aus.

Musikalisch durchlaufen die vier Freunde in den insgesamt 55 Geschichten des Buches „Ich war jung und hatte das Geld“ von Sebastian Lehmann so ziemlich alle Richtungen vom Raver und Rapper zum Jazzer und machen auch eine erstaunliche Verwandlung vom Hippie zum Skinhead über den BWL-Student bis hin zum Punker durch.

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Und jetzt lass uns tanzen von Karine Lambert

Und jetzt lass uns tanzenFünfundfünfzig Jahre und siebzehn Tage war Marguerite mit dem Notar Henri Delorme verheiratet. Er war der einzige Mann in ihrem Leben. Am ersten Tag ihrer Ehe legte er die Regeln fest, und sie passte sich ihm an. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, zweimal die Woche in der Stadtbibliothek, war ein Zugeständnis, denn sie sollte nicht arbeiten. Ihr einziger Sohn Frédéric wurde, als er sechs Jahre alt war, ins Internat geschickt. Sie waren ein kultiviertes Paar und ihre tadellose Ehe verlief ohne Streit und ohne Überraschungen. Doch sie war überzeugt, dass dieser aufrechte, prüde Mann sie auf seine Weise liebte. Eines Morgens ist er nicht mehr aufgewacht, ist einfach sanft entschlafen. Der Mann, der ihr Leben bestimmte, ist ihr entrissen worden und sie fragt sich, was sie jetzt mit achtundsiebzig Jahren ohne ihn anfangen soll.

Als Zwölfjähriger hat Marcel Guedj im November 1954 seine Heimat verlassen. Die Unabhängigkeitskämpfer hatten den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters verwüstet und die Familie musste aus Algerien fliehen. Ihre Nachbarn brachen mit Tochter Nora ebenfalls auf. Die Überfahrt von Algier nach Marseille dauerte zwölf Stunden und in Vincennes, in der Nähe von Paris, bezogen sie eine provisorische Wohnung.

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Sand in Sicht von Katrin Einhorn

Sand in SichtDer Mathematikstudent Lenny hat sich einen besonderen Moment ausgesucht, um Zoe einen Ring zu schenken. Der Urlaub in Südfrankreich scheint ihm der ideale Zeitpunkt dafür zu sein. Doch bevor er am Pool die Chance wahrnehmen kann, fällt der Ring ins Wasser und bleibt trotz seiner Tauchversuche unauffindbar. Zurück auf dem Zimmer, steht ein für Lenny fremder, junger Mann vor der Tür. Nachdem der sich kurz mit Zoe zurückgezogen hat, stellt sie ihn, einen angehenden Chirurg, als ihren Liebhaber vor. Lenny weiß nicht, wie ihm geschieht, aber letztlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich enttäuscht in sein Schicksal zu fügen und das Hotel zu verlassen. Er trampt zum Bahnhof, wo seine Pechsträhne anhält, denn sowohl sein Portemonnaie, als auch seine Reisetasche wird gestohlen. Ohne Ausweis kann ihm leider auch die Polizei nicht weiterhelfen und so nimmt er dankbar einen Tipp an, es mit Couchsurfing zu versuchen.

Nachdem er es bei den ersten beiden Gastgebern nicht ausgehalten hat, landet der penibel auf alles achtende, ordnungsliebende Lenny ausgerechnet bei der chaotischen Hanna und ihrem fünfjährigen Sohn Ben.

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Grappa und die Venusfalle von Gabriella Wollenhaupt

Grappa und die VenusfalleAuf Polizeireporterin Maria Grappa, die für das Bierstädter Tageblatt schreibt, wartet eine neue Aufgabe: Aus dem Phoenix-See hat man die Leiche von Marina Schrott geborgen, die Betreiberin mehrerer Hundesalons war. Laut Obduktion ist sie ertrunken. Doch nicht im See, sondern in einem für Hunde vorgesehenen Waschbecken. Die Tote hinterlässt eine schwer behinderte Tochter, die einundzwanzigjährige Venus.

Grappa und der Fotograf Wayne Pöppelbaum wollen zunächst Jakobus Hiller, den Lebensgefährten von Marina Schrott, ausfindig machen, der allerdings ein Alibi für die Tatzeit hat. Sie sprechen mit Doreen, die viele Jahre als Mitarbeiterin in den Salons gearbeitet hat und der etwas aufgefallen sein könnte. Aber dann macht Grappa ein Vers stutzig, den die behinderte Venus aufsagt. Alarmiert will die Reporterin zu deren früheren Krankenschwester Kontakt aufnehmen. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem zeitweiligen Lebensgefährten Friedemann Kleist, der als Kriminologieprofessor über wertvolle Kontakte verfügt. Die Recherchen führen Grappa zu einer äußerst verwickelten Familiengeschichte und einem dunklen Geheimnis.

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Vaterjahre von Michael Kleeberg

VaterjahreKarlmann Renn, genannt Charly, lebt nach einer Scheidung mit seiner zweiten Frau Heike, einer Internistin, und den beiden Kindern Luisa und Max in Beimoorsee, nahe Hamburg. Seit sechs Jahren arbeitet der nunmehr Zweiundvierzigjährige als Geschäftsführer bei Sieveking & Jessen, kann sich eine teure Uhr leisten und genießt erlesene Weine.

So viel zum Protagonisten des Romans „Vaterjahre“ von Michael Kleeberg. Eine Handlung in dem Sinne gibt es nicht. Zu Beginn unterhält sich Charly mit seiner sechsjährigen Tochter Luisa, die um den sterbenskranken Hund Bella trauert. In weiteren Geschichten, in denen auch nicht wirklich etwas geschieht und die alle fast schon wie ein abgeschlossener Roman in sich wirken, schreibt der Autor von Charlys Kindheitserinnerungen. Er thematisiert das Leben von Verwandten während des Krieges und auf der Flucht sowie der Freunde seines Protagonisten, lässt ihn mit seiner Tochter einen Ausflug unternehmen und mit seinem Freund Kai ein langes Gespräch auf dem Golfplatz führen. Sämtliche wörtliche Reden werden ausnahmslos ohne Anführungszeichen wiedergegeben. Ein imaginärer Erzähler spricht den Leser direkt mit DU an oder bezieht ihn in der WIR-Form mit ein, wenn nicht Charly selbst in der ICH-Form berichtet. Das alles geschieht ohne Absätze innerhalb des Romans, der lediglich in sechs Kapitel unterteilt ist.

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Die Magermilchbande von Frank Baer

Die MagermilchbandeAb Oktober 1940 bis zum Kriegsende wurden etwa zwei bis drei Millionen Kinder aus Deutschland von ihren Eltern evakuiert, wobei die Zahl je nach Quelle variiert. Die jüngeren von ihnen kamen im Zuge der Kinderlandverschickung bei Familien unter, während die älteren in KLV-Lager kamen. Zunächst erfolgte die Verschickung nur in die näher gelegenen ländlichen Gebiete, doch mit Ausweitung des Luftkrieges dehnten sie sich fast auf ganz Europa aus. Kamen die Kinder anfangs nur aus Hamburg und Berlin, so waren es bald auch jene aus dem Ruhrgebiet und letztlich aus dem ganzen Land. Ihre Rückführung bei Kriegsende in die Heimat geschah oftmals überstürzt und nicht selten waren die Kinder während dieser, sich über Wochen hinziehenden Reise auf sich gestellt, ohne zu wissen, ob sie ihre Eltern jemals wiedersehen.

Frank Baer erinnert in seinem packenden Roman „Die Magermilchbande“ mit Max, Peter, Adolf sowie auch Tilli und Bille, die im weiteren Verlauf des Plots zu den Jungen stoßen, an das Schicksal vieler dieser Kinder. Nach Kusice in Westpommern wurden sie evakuiert. Die Kinder ahnen schon, dass sie bald die Heimreise nach Berlin antreten sollen, als plötzlich alle Schulklassen zum Aufbruch angetrieben werden.

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Spannung mit Fragezeichen: Alexander Hartungs Thriller „Was verborgen bleiben sollte“

Buchcover des Thrillers Was verborgen bleiben sollte

Ein ruhiger Samstag wird zum Albtraum

Eigentlich hat sich Kripochef Bergmann auf einen ruhigen Samstag gefreut. Doch wegen der Bronchitis seiner Frau muss er in einem Schmuckgeschäft ihre reparierte Kette abholen. Während der Inhaber noch eine Kundin bedient, betrachtet Bergmann einige Schmuckstücke in den Vitrinen – als plötzlich mehrere maskierte, bewaffnete Männer den Laden stürmen. Sie treiben die Kunden, eine Angestellte und den Geschäftsinhaber in einen Nebenraum, der von einem der Täter bewacht wird.

Bergmann gelingt es, heimlich per SMS seinen besten Ermittler, Kommissar Jan Tommen, zu informieren. Eigentlich hätte er das SEK verständigen müssen, doch das Verhalten der Räuber – die sich weder für den Inhalt der Kasse noch für den Schmuck in den Auslagen interessieren – lässt ihn vermuten, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Überfall handelt.

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