Zwischen familiären Zwängen und innerer Zerrissenheit
Jährliche Rituale und familiäre Spannungen
Die namenlose Protagonistin des Romans Was das Meer nicht will* ist seit zwanzig Jahren mit dem Übersetzer Georg Brauckmann verheiratet. Gemeinsam besuchen sie jedes Jahr zu Weihnachten ihre allein lebende Mutter Erika, die großen Wert auf die Beibehaltung von Traditionen legt. Diese macht ihrer Tochter regelmäßig ein schlechtes Gewissen – wegen seltener Besuche und geplanter früher Abreise vor dem Jahreswechsel.
Im Sommer verbringen Georg und seine Frau regelmäßig drei bis vier Wochen im eigenen Appartement in Spanien. Für zwei dieser Wochen reist auch Erika an und wohnt im Gästezimmer. Doch die räumliche Nähe bringt Spannungen mit sich, und die Protagonistin fühlt sich zunehmend eingeengt. Georg behandelt sie belehrend und erinnert sie an ihren gemeinsamen Leistungskurs in der Schulzeit. Er ist pedantisch, überbesorgt und kritisiert sie oft, etwa bei kleinen Vergesslichkeiten.
weiterlesenRomananalyse: Was das Meer nicht will von Daniela Gerlach