Aleks Wiercinski

Aleks Wiercinski wurde 1985 in Olsztyn, Polen geboren und kam Mitte der 1990er-Jahre nach Deutschland. Seine persönliche Geschichte ist ebenso ungewöhnlich wie die seiner Romanfiguren: Er durchlief sämtliche Zweige des deutschen Bildungssystems, wurde aufgrund eines Behördenfehlers beinahe ausgewiesen und geriet durch eine filmreife Verwechslung sogar kurzzeitig ins Visier einer Mordfahndung.

Diese turbulenten Erfahrungen prägen seinen literarischen Stil: frech, ironisch, lebensnah. Wiercinski lebt heute in Mannheim und arbeitet als studierter Designer und Informationsarchitekt mit Schwerpunkt auf 3D-Animation und Online-Kommunikation.

Sein bekanntester Roman, „Die letzte Nacht des Matze Blitz“, verarbeitet autobiografisch gefärbte Erlebnisse und erzählt von Jugendlichen im Spannungsfeld zwischen Herkunft, Freundschaft und Selbstfindung. Dabei kombiniert er gewählte Sprache mit derber Umgangssprache, was seinen Texten eine besondere Authentizität verleiht.

Wiercinski versteht es, gesellschaftliche Fragen mit Humor und Tiefgang zu behandeln – etwa die Schwierigkeit, historische Gräueltaten kindgerecht zu vermitteln oder die Auswirkungen moderner Arbeitszeiten auf den Alltag. Seine Werke richten sich vor allem an eine junge, urbane Leserschaft, die sich in seinen Figuren und Konflikten wiedererkennt.

Der Roman „Die letzte Nacht des Matze Blitz“ von Aleks Wiercinski

Ein Außenseiter findet Anschluss

Als Mateusz Blizniak im Alter von acht Jahren zu Beginn der 1990er-Jahre mit seiner Mutter aus Polen nach Schwetzingen übersiedelt, lernt er innerhalb eines Jahres die deutsche Sprache nahezu perfekt. Da seine Mitschüler seinen polnischen Namen kaum aussprechen können, nennen sie ihn kurzerhand Matze Blitz. Der als Außenseiter geltende Junge freundet sich in der siebten Klasse einer Hauptschule mit Robert, Daniel und Steff an.

Steff, wie Matze ein Scheidungskind, wird aufgrund seiner nazifreundlichen Gesinnung gelegentlich „Adolf“ genannt. Der wortkarge und eher nachgiebige Robert mit russischen Wurzeln trägt den Spitznamen „Josef“. Daniel, dessen Mutter aus Thailand stammt, teilt sich seine Wohnung mit dem Türken Erkan – bei ihm treffen sich die grundverschiedenen Freunde regelmäßig.

weiterlesenZwischen Kiffen, Chaos und Klassenkameraden