Fernsehen gernsehen von Alexander Emmerich

Fernsehen gernsehenVon Kindesbeinen an liebt Ben das Fernsehen, das er kennenlernt, als er mit seiner Mutter in das gleiche Haus zieht, in dem auch seine Großeltern leben. Wenn er bei ihnen zu Besuch ist, verfolgt er gespannt auf dem Schwarzweißfernseher die Sendung Dalli Dalli*, die er aber nie zu Ende schauen darf, weil er pünktlich um zwanzig Uhr ins Bett gebracht wird. Erst ein paar Jahre später kann er in den Ferien auch einmal die zweite Hälfte der Sendung mit Hans Rosenthal verfolgen.

Anfang der 1980er Jahre ist die Zeichentrickserie Captain Future* nicht nur für Ben ein absolutes Highlight, sondern der ganze Kindergarten ist verrückt danach, und die Kinder spielen die Folgen mit Playmobilfiguren nach. In dieser Zeit verbringt er die Montagnachmittage bei seinen Großeltern, wenn seine Mutter arbeiten muss, und so wird die Kindersendung „Spaß am Montag“ zu einem allwöchentlichen Erlebnis. Als die Sendung nach einiger Zeit von der „Yxilon Show“ abgelöst wird, macht Ben zum ersten Mal die Erfahrung, dass das Fernsehen auch langweilig sein kann.

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Zwischen Kiffen, Chaos und Klassenkameraden

Der Roman „Die letzte Nacht des Matze Blitz“ von Aleks Wiercinski

Buchcover: Die letzte Nacht des Matze Blitz

Ein Außenseiter findet Anschluss

Als Mateusz Blizniak im Alter von acht Jahren zu Beginn der 1990er-Jahre mit seiner Mutter aus Polen nach Schwetzingen übersiedelt, lernt er innerhalb eines Jahres die deutsche Sprache nahezu perfekt. Da seine Mitschüler seinen polnischen Namen kaum aussprechen können, nennen sie ihn kurzerhand Matze Blitz. Der als Außenseiter geltende Junge freundet sich in der siebten Klasse einer Hauptschule mit Robert, Daniel und Steff an.

Steff, wie Matze ein Scheidungskind, wird aufgrund seiner nazifreundlichen Gesinnung gelegentlich „Adolf“ genannt. Der wortkarge und eher nachgiebige Robert mit russischen Wurzeln trägt den Spitznamen „Josef“. Daniel, dessen Mutter aus Thailand stammt, teilt sich seine Wohnung mit dem Türken Erkan – bei ihm treffen sich die grundverschiedenen Freunde regelmäßig.

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