Identität im Wandel: „Changers – Drew“ als Auftakt einer außergewöhnlichen Jugendbuchreihe

Ein Neuanfang mit unerwarteten Folgen

Changers – Drew* ist der erste Band einer vierteiligen Jugendbuchreihe von T Cooper und Allison Glock-Cooper, erschienen im Kosmos Verlag. Der 14-jährige Teenager Ethan zieht mit seinen Eltern von New York nach Genesis in Tennessee. Die Umzugskartons sind noch nicht ausgepackt, und Ethan fühlt sich fremd in der neuen Umgebung. Umso irritierender ist das Verhalten seiner Eltern am Abend vor seinem ersten Tag an der neuen Highschool: Sie verabschieden sich von ihm, als würde er zur Armee eingezogen. Ethan hofft, am nächsten Morgen als der Typ aufzuwachen, der er immer sein wollte – selbstbewusst, witzig und erfolgreich bei Mädchen.

Ein Blick in den Spiegel verändert alles

Doch es kommt völlig anders: Als Ethan am nächsten Morgen erwacht und in den Spiegel blickt, muss er erschrocken feststellen, dass er sich in ein Mädchen verwandelt hat. Von seinen Eltern erfährt er, dass er ein Changer ist – ein Mensch mit der Fähigkeit, während der Highschool-Zeit viermal die eigene Identität zu wechseln. Nach dem Abschluss muss er sich für eine endgültige Identität entscheiden. Ethan ist nun Drew, die zunächst große Schwierigkeiten hat, mit der neuen Situation zurechtzukommen, da ihre Eltern sie nicht vorbereitet haben. Sie muss sich mit den Regeln der Changers vertraut machen und ihre täglichen Erlebnisse in einer Chronik festhalten.

Struktur und Erzählweise des Romans

Der Jugendroman beginnt mit einem Prolog, in dem Ethan über die Geschehnisse berichtet. In den folgenden Kapiteln übernimmt Drew die Erzählperspektive und dokumentiert ihre Gedanken in einer Chronik, ähnlich einem Tagebuch. So erhält der Leser intime Einblicke in ihre Erlebnisse und Gefühle.

Identität, Perspektiven und Zweifel

Im Zentrum des Romans steht die Identitätsfindung eines Teenagers, der lernt, wie es ist, einmal jemand anderes zu sein. Die Changers durchlaufen vier unterschiedliche Identitäten und entwickeln dadurch besondere Fähigkeiten sowie ein tiefes Einfühlungsvermögen. Sie sollen die Welt verbessern – doch die Frage, wer oder was die Changers wirklich sind, bleibt offen. Über weite Strecken entsteht der Eindruck, dass es sich um eine Sekte handeln könnte, der ein Gegenpart in den sogenannten „Getreuen“ gegenübersteht.

Stil und Ausblick

Der Schreibstil von T Cooper und Allison Glock-Cooper ist locker und jugendgerecht. Der Roman lässt sich flüssig lesen und macht Lust auf den zweiten Band Changers – Oryon*, der im Herbst 2015 erscheint.