Die Glücklichen von Kristine Bilkau

Die GlücklichenMit der Geburt ihres Sohnes Matti hat sich für die Cellistin Isabell und ihren Mann, den Journalisten Georg, einiges geändert. Das Glück der jungen Familie wird durch den Alltag überschattet, den es zu organisieren gilt: Wenn er nach Hause kommt, verabschiedet sie sich zu den Proben bei einem Musical Ensemble, wobei der Austausch von Zärtlichkeiten auf der Strecke bleibt. Isabell hat nach der Babypause ihre Selbstsicherheit verloren und kann sich nur schwer einfügen. Ihre Ängste, beim Solo zu versagen, verfolgen sie den ganzen Tag über, und sogar während einer Radtour denkt sie nur an ihre Hände, die beim Spielen zittern. Eine Krankschreibung scheint für Isabell die Lösung zu sein und sie sucht Hilfe bei einem Physiotherapeuten.

Neben der Sorge um Georgs Mutter, die zunehmend unter Verwirrungszuständen leidet, ist die Familie nach dem Verlust der Arbeitsplätze von Isabell und Georg auf staatliche Unterstützung angewiesen. Noch gehen beide davon aus, dass dies nur ein vorübergehender Zustand ist.

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Das wilde Herz des Wacholders von Vanessa Roggeri

Das wilde Herz des WacholdersGegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Aberglaube zumindest in den ländlichen Gebieten noch weit verbreitet, so auch in dem auf Sardinien gelegenen Dorf Baghintos, von dem der Roman Das wilde Herz des Wacholders von Vanessa Roggeri handelt. Während eines tobenden Gewitters liegt Assunta Zara in den Wehen, und die Hebamme betet inständig darum, dass es nach sechs Töchtern nicht wieder ein Mädchen wird, was nur ein Unglück bedeuten kann. Doch es kommt noch schlimmer: Die Siebtgeborene trägt die Zeichen des Teufels, ein Schwänzchen am Rücken und ausgebildete Zähne. Sie muss eine Coga, eine Hexe sein!

Severino, der unglückliche Ehemann, wird von seinem Vater Efisio eindringlich gemahnt, das Neugeborene sofort zu töten, um weiteres Unheil abzuwenden. Das bringt er jedoch nicht übers Herz und überlässt die Kleine in der Nacht draußen ihrem Schicksal, wo sie allerdings von der zehnjährigen Tochter Lucia gefunden wird.

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Die kleine Insel am Ende der Welt von Richard Mackenrodt

Die kleine Insel am Ende der WeltUm auf die südlich von Sizilien und östlich von Tunesien gelegene Insel Linosa zu gelangen, muss man von Sizilien aus weitere sechs Stunden mit einer Fähre übersetzen. Linosa, Die kleine Insel am Ende der Welt*, ist auch das Ziel von Lisa Bürger, deren beste Freundin Chiara Buffonacci dort ihre Hochzeit feiern will. Bereits auf dem Weg zum Flughafen in München wird für Lisa die Zeit knapp, denn sie war bis auf die letzte Minute mit der Planung eines Messestandes bei Nero Black Enterprises beschäftigt, einer Unternehmung, die Videospiele vermarktet. Ohne zu ahnen, um welche Person es sich handelt, hat ihr Taxi ausgerechnet mit Phillip Schwarz, dem Chef von Nero Black Enterprises, einen Zusammenstoß, der ebenfalls das Flugzeug nach Palermo erreichen will. Phillip, den persönliche Gründe nach Linosa treiben, ist menschenscheu, überlässt nichts dem Zufall, gibt sich nie öffentlich zu erkennen und kommuniziert selbst mit seiner persönlichen Assistentin Kathrin Schmidtbauer nur mittels eines speziellen „Zauberstabes“, der mit einem eigenen Satelliten verbunden ist.

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Allein kann ja jeder von Jutta Profijt

Allein kann ja jeder von Jutta ProfijtDie ausgeflippte und immer noch der Hippiekultur nachhängende Rosa hat wie ihr Nachbar Robert ihr Haus verkauft, um mit ihm gemeinsam in eine neue Eigentumswohnung auf den Kaiserstern zu ziehen, was sie ihrer geschiedenen Tochter Ellen allerdings verschwiegen hat. Die wird von ihrem Exmann mehr oder weniger vor die Tür gesetzt und fährt zu Rosa, weil sie zusammen mit Tochter Kim bei ihr unterkommen will. Doch Rosa findet gerade Robert tot in seiner Wohnung auf, was für sie aber nicht der einzige Schock bleibt: Auf dem Kaiserstern erkundigt sie sich über die Baufortschritte und stellt fest, dass noch gar nicht mit dem Bau begonnen wurde, obwohl sie bereits neunzig Prozent der Kaufsumme bezahlt hat. Wie es aussieht, hat sich der Geschäftsführer der Baufirma, Achim Weiterscheid, mit dem Geld abgesetzt. Rosa sieht ein, dass sie nicht zu ihrer Tochter Ellen kann, die selbst bald obdachlos ist. Die wiederum fällt aus allen Wolken, als sie von der Tochter des toten Nachbarn vom Verkauf des Hauses ihrer Mutter erfährt.

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Wie Buddha in der Sonne von Hanna Dietz

Wie Buddha in der SonneSeit acht Jahren ist Frida mit Henning verheiratet und freut sich auf den bevorstehenden Urlaub, der für sie die letzte Chance darstellt, vor ihrem vierzigsten Geburtstag noch ein Kind zu bekommen. Die nächsten zwei Wochen wollen sie einen Traumurlaub im Larishang Paradise Resort in Südostasien verbringen, in einem Bungalow mit eigenem Whirlpool und eigenem Badesteg zum kristallklaren Wasser. Als sie endlich mit einer Zwischenlandung in Bangkok am Ziel ankommen, ist für sie kein Bungalow frei. Stattdessen werden sie in der abseits liegenden Villa Coconut untergebracht, in der es muffig riecht und staubig ist. Doch damit nicht genug. In der Villa werden mit ihnen auch noch zwei weitere Pärchen untergebracht, die Frida bereits am Flughafen zu Hause unangenehm aufgefallen sind.

Außer Frida und Henning hoffen auch die Anwältin Amy und ihr Mann Christopher sowie Maxim und Coralie mit den Kindern Santos und Janelle schnell in einen Bungalow umziehen zu können. Denn die Villa Coconut verfügt nur über einen Deckenventilator anstelle einer Klimaanlage, im Pool sind Frösche und in dem einzigen Bad für alle Urlaubsgäste sind Kakerlaken.

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Kurz bevor das Glück beginnt von Agnès Ledig

Kurz bevor das Glück beginntSeit zwei Jahren geht die erst zwanzigjährige Julie Lemaire nun schon ihrer Arbeit als Kassiererin in einem Supermarkt nach. Sie hasst ihren Job und vor allem ihren Chef Chasson, der seine Angestellten schikaniert, Liebesdienste einfordert und mit Kündigungen droht. Doch für ihren fast dreijährigen Sohn Ludovic, den sie Lulu nennt, tut sie alles. Von ihren Eltern verstoßen, hatte Julie nur das Abitur machen können und musste auf ein geplantes Studium verzichten. Heute hat sie nicht einmal genug Geld, um ihren Sohn in der Mittagspause zu besuchen und kann sich auch kein Telefon leisten.

Eines Tages steht ein Kunde an ihrer Kasse an, dem ihre Niedergeschlagenheit auffällt. Paul Moissac, der selbst erst kürzlich von seiner Frau verlassen wurde, will Julie aufmuntern und lädt sie zum Essen ein. Julie reagiert misstrauisch und kurz angebunden. Zunächst lehnt sie das Angebot ab, lässt sich dann aber doch umstimmen.

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Inselkoller inklusive von Mike Schulz

Inselkoller inklusiveUnter falschem Namen flüchtet der Schriftsteller Sebastian aus Hamburg auf die Nordseeinsel Neusand, weil ihn seine Frau Ulrike mit Klaus betrügt und am Gewinn seiner Buchverkäufe beteiligt werden will. Sebastian mietet sich im Turmhotel ein, das Lissy mit ihrem Vater Roger führt. Als sich zwischen Lissy und Sebastian zarte Bande entwickeln, taucht plötzlich Ulrike mit ihrem Liebhaber im Turmhotel auf. Während die beiden Sebastian zu erpressen versuchen, führt ein Schluckauf zu einem tragischen Todesfall. Obwohl die Polizei davon in Kenntnis gesetzt wird, sind die Inselbewohner auf sich gestellt, da sie aufgrund eines tosenden Sturms vom Festland abgeschnitten sind. Sie wissen nicht, wohin mit der Leiche, die niemand im Haus haben möchte.

Die Verwicklungen nehmen ihren Lauf: Nicht nur Sebastian hat ein Auge auf Lissy geworfen, sondern auch Arne, und Margot Stüber möchte ihren trotteligen Sohn Jochen mit ihr verehelichen. Doch der kann sich nicht zwischen Lissy und Bille entscheiden, die es gerne mit sämtlichen Männern treibt.

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Gott bewahre von John Niven

Gott bewahreIm Zentralbüro des Himmels herrscht aus gutem Grund eine gewisse Unruhe, denn Gott kehrt aus seinem einwöchigen Urlaub zurück. Auch in der Ewigkeit vergeht die Zeit, nur sehr viel langsamer, denn im Unterschied zur irdischen Zeit entspricht ein Tag im Himmel etwa siebenundfünfzig Erdenjahren. Als Gott in seinen Urlaub aufbrach, war auf der Erde gerade einmal das Jahr 1609, eine Epoche, die ihm enorme Freude bereitete. Als er gut erholt von seiner Reise in die entlegene himmlische Provinz zurückkehrt, schreibt man auf der Erde das Jahr 2011 und es sind über vierhundert Jahre vergangen, die nicht gerade ereignisarm waren. Gott benötigt einen ganzen Vormittag, um sich über Kriege, Gräueltaten und den moralischen Verfall der Menschen auf den neuesten Stand zu bringen.

Nachdem sich Gott einen Überblick verschafft hat, fragt er sich, wie das alles dermaßen aus dem Ruder laufen konnte. Von seiner persönlichen Assistentin will er wissen, wo denn sein Sohn Jesus steckt, der gerade mit Jimi Hendrix Gitarre spielt und einen Joint raucht, und der während der Abwesenheit seines Vaters nach dem Rechten sehen sollte.

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Romananalyse: Was das Meer nicht will von Daniela Gerlach

Zwischen familiären Zwängen und innerer Zerrissenheit

Buchcover des Romans Was das Meer nicht will

Jährliche Rituale und familiäre Spannungen

Die namenlose Protagonistin des Romans Was das Meer nicht will* ist seit zwanzig Jahren mit dem Übersetzer Georg Brauckmann verheiratet. Gemeinsam besuchen sie jedes Jahr zu Weihnachten ihre allein lebende Mutter Erika, die großen Wert auf die Beibehaltung von Traditionen legt. Diese macht ihrer Tochter regelmäßig ein schlechtes Gewissen – wegen seltener Besuche und geplanter früher Abreise vor dem Jahreswechsel.

Im Sommer verbringen Georg und seine Frau regelmäßig drei bis vier Wochen im eigenen Appartement in Spanien. Für zwei dieser Wochen reist auch Erika an und wohnt im Gästezimmer. Doch die räumliche Nähe bringt Spannungen mit sich, und die Protagonistin fühlt sich zunehmend eingeengt. Georg behandelt sie belehrend und erinnert sie an ihren gemeinsamen Leistungskurs in der Schulzeit. Er ist pedantisch, überbesorgt und kritisiert sie oft, etwa bei kleinen Vergesslichkeiten.

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Die Ballade von John und Ines von Beate Baum

Die Ballade von John und InesDie aus Dresden stammende und gelernte Krankenschwester Ines Behrendt hat sich am LIPA beworben, dem Liverpool Institute for Performing Arts, einer von Paul McCartney gegründeten Universität, und ist stolz darauf, dass sie angenommen wurde. Mit ihrer Freundin Janine, die aus Berlin zu Besuch gekommen ist, unternehmen die beiden jungen Frauen einen abendlichen Kreuzzug durch die Kneipen und Bars von Liverpool. Sie treffen den talentierten John Raymond, den Ines als ihren Studienkollegen vorstellt.

Nach der Abreise von Janine wird Christopher Henley, der Chef des legendären Cavern Clubs, tot aufgefunden. John wird festgenommen, weil er zuvor einen Streit mit Henley hatte. Von einem Polizisten erfährt Ines, für die John mittlerweile mehr als nur ein Studienkollege ist, dass er der Polizei als ehemaliger Junkie bekannt ist. Von Johns Mitbewohner Mark hört Ines, dass Nicolas Olsen, der sich auf der Suche nach Talenten bei ihr bereits vorgestellt hat, eine Beatles-City mit Einbeziehung des Cavern Clubs plant. Doch dann wird John freigelassen und dafür sein Freund Thomas Duncan, der Chef vom Cabin Club, verhaftet.

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