Stimmen der Hoffnung – Drei Frauen im Aufbruch zur Radiogeschichte

Buchcover des Romans Die Radioschwestern - Klänge einer neuen Zeit

Freundschaft, Ambitionen und die Schatten der Vergangenheit

Nach dem Tod ihrer Eltern wächst Gesa Westhof bei ihrer Tante in Bielefeld auf. Im Jahr 1926 hat die 24-Jährige nur einen Wunsch: beim Südwestdeutschen Rundfunk in Frankfurt zu arbeiten. Zunächst schlägt sie sich als Servierkraft durch, wobei sie Inge Jacobs kennenlernt – eine junge Frau, die im Café mit Gesang die Gäste unterhält und Gesa als Untermieterin bei sich aufnimmt.

Inge träumt von einer Karriere als Sängerin und arbeitet als Sekretärin bei Albert Bronnen, dem Sendeleiter des Rundfunks. Über ihn hat sie Kontakt zu Margot Mikola, einer Cellistin, die sich als einzige Frau im Rundfunkorchester gegen die männlich dominierte Welt behaupten muss – nicht zuletzt, weil Dirigent Bienefeld ihr das Leben schwer macht.

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Wütende Bärin von Ingebjørg Berg Holm

Wütende BärinNina und Njål arbeiten als Klimaforscher im norwegischen Bergen an einem Computermodell, bei dem es um den Klimawandel des Gletschers auf Svalbard geht, mit dem Ziel, den Forschungsauftrag zu erhalten. Doch ihr vordergründiges Problem ist, dass sie sich auseinandergelebt haben. Beide kämpfen um das Sorgerecht für ihre Tochter Lotta, die abwechselnd bei der Mutter und beim Vater lebt. Njål, der sich von seiner ersten Ehefrau Sol getrennt hat, weil sie kein Kind austragen konnte, hat jedoch die Beziehung zu ihr nie ganz abreißen lassen. Aus Angst, dass das Jugendamt Lotta keinem Elternteil zuspricht, wollen es Nina und Njål noch einmal miteinander versuchen. Auf der abgelegenen und von hungrigen Eisbären bevölkerten Inselgruppe Svalbard will Njål seine Frau mit einer Hüttentour, zu der das romantisch aufleuchtende Nordlicht gehört, überraschen.

Ingebørg Berg Holm lässt ihren Roman Wütende Bärin* wechselweise von drei Protagonisten, jeweils in der Ich-Form, erzählen. Alle berichten gleichsam ausführlich von ihrem Sexleben.

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System Error von Solveig Engel

System ErrorAktuell werden Forderungen laut, den Datenschutz zu lockern, um die Ermittlungen bei Fällen von Kindesmissbrauch zu erleichtern. Doch wer kann garantieren, dass eine Aufweichung des Datenschutzes nicht für andere Zwecke genutzt wird? Mit einem solchen Szenario hat sich die Autorin Solveig Engel in ihrem Thriller System Error* auseinandergesetzt.

Der Informatiker Micah Marow hat mit dem System Cyb einen Algorithmus zur präventiven Verbrechensbekämpfung entwickelt, der die Kriminalitätsrate auf ein Minimum reduziert hat. Dazu werden tausende persönliche Daten aus dem Internet, von Handys und Überwachungskameras, sowie Smart Home Systemen und Fitness Trackern analysiert und potenzielle Straftaten herausgefiltert, noch bevor diese begangen werden. Mit jedem erfolgreichen Fall lernt die Künstliche Intelligenz dazu und wird immer besser. Micah, der den Code von Cyb programmiert hat, wird von den Medien wie ein Held gefeiert und von der Politik umworben.

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Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz von Markus Orths

Ewig währt am längsten - Tante Ernas letzter TanzBenno kommt für ein Wochenende zu seinen Eltern Irma und Paul Storch, die eine Doppelhaushälfte bewohnen, nach Niederkrüchten zu Besuch. In der anderen Haushälfte wohnt Irmas beste Freundin Klärchen mit ihrer neunundneunzigjährigen Tante Erna. Neuerdings, so erfährt Benno, verfügt das Haus über Internet, und sein Vater ist seit zwei Tagen sogar im Besitz eines Laptops. Als Klärchen ihre Brille nicht finden kann, glaubt Paul, die Brille über das Internet, das doch alles weiß, finden zu können. Und tatsächlich ploppt nach seiner Suche eine Liste mit Orten auf, an denen häufig eine Brille verlegt wird!

Klärchen wünscht sich, ihre Tochter Sibille öfter zu sehen, doch will diese nur ungern aus der Stadt zu ihnen kommen. Unter dem Vorwand, Tante Erna wäre verstorben, lockt sie Sibille zu sich und lädt die Familie in ein Sternerestaurant ein.

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Der Biss von Florian Scheibe

Der BissFür finanziell gut aufgestellte Menschen ist es ein Leichtes, sich in Ermangelung existentieller Sorgen für Biofleisch und -obst, geringeren CO2-Ausstoß oder weniger Plastikmüll einzusetzen. Doch wie leicht verlieren sie ihre Mitmenschen aus den Augen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen?

In dem Roman Der Biss* von Florian Scheibe haben sich David und die Psychologin Sybil nach der Geburt ihres Sohnes Jonas darauf geeinigt, dass sie weiterhin in ihrem Beruf arbeitet, währenddessen er den Haushalt organisiert und Jonas versorgt. Seit der Geburt vor zwei Jahren haben sie nur selten Sex, was besonders David bedauert. Beide wollen die Welt verbessern und leben in einem eingezäunten Wohnkomplex in Berlin mit ausgezeichneter Ökobilanz: Die aus Mineralglas gefertigten Fenster sorgen dafür, dass gespeicherte Energie ins Stromnetz geführt wird, die Häuser verfügen über eigene Klärsysteme sowie eine Biogasanlage und die Anwohner haben sich verpflichtet, batteriebetriebene Autos zu fahren.

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Der Klon von Jens Lubbadeh

Der KlonJens Lubbadeh geht in seinem Science Fiction Roman Der Klon* der spannenden Frage nach, welche Konsequenzen sich durch das Klonen von Menschen nicht nur bei den Betroffenen selbst, als vielmehr für die Gesellschaft ergeben, wenn ein „genetischer Aufguss“, wie es im Roman heißt, von einer Person wie Adolf Hitler erschaffen wird: Bernd Sörensen, Parteichef einer rechtsradikalen Partei, gibt sich mit der Juristin Alina Schalk im Jahr 2007 bei Prof. Moon Dong-soo, der inoffiziell Menschen klont, unter dem Deckmantel, künstliche Befruchtungen durchzuführen, als Ehepaar Jung aus. Sie bitten ihn, aus einem etwa sechzig Jahre alten Zahn einen Klon zu produzieren. Obwohl er die enorme Summe von fünf Millionen Euro dringend gebrauchen könnte, lehnt er ab, weil das Ausgangsmaterial zu alt ist. Seine Assistentin Park Seoyoung glaubt jedoch, aus Zahnpulpa Stammzellen gewinnen zu können. Er nimmt den Auftrag an, will aber einen Rückzieher machen, als er erfährt, dass der Zahn von Adolf Hitler stammt.

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Schmelzwasser von Patrick Tschan

SchmelzwasserZwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges lässt sich die Jüdin Emilie Reber am Bodensee nieder. Die ehemalige Résistance-Kämpferin will mit Unterstützung des für das französische Besatzungsgebiet obersten Verwalters zunächst eine Leihbibliothek für die vormals verbotenen Bücher eröffnen, wobei sie ihr Ziel, eine Buchhandlung mit Antiquariat zu eröffnen, weiter verfolgt, und das ausgerechnet im alten Parteihaus, womit sie den bei der Stadtverwaltung beschäftigten Fritz Zängler, einem Anhänger des Nationalsozialismus, von Anfang an gegen sich aufbringt. Die resolute Frau droht ihm letztlich für die Durchsetzung ihrer Ziele mit der französischen Militärregierung.

Als sich die Friseurin Ilse Krechter die gleiche Kurzhaarfrisur wie Emilie zulegt, wird sie wegen des als unmoralisch erachteten Haarschnitts entlassen. Ilse ist verzweifelt, da sie nun arbeitslos ist und ihre Mutter unterstützen muss.

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Die Apollo-Morde: Ein Thriller zwischen Mondmission und Spionage

Buchcover des Thrillers Die Apollo-Morde von Chris Hadfield

Ein Pilot verliert sein Auge – und wird Verbindungsoffizier

Nachdem Kaz Zemecki bei einem Übungsflug mit einem Kampfjet sein linkes Auge verloren hatte, konnte er nicht mehr als Testpilot eingesetzt werden. Für den letzten, streng geheim gehaltenen Apollo-18-Flug zum Mond wird der Commander von der Navy als Verbindungsoffizier zwischen Besatzung und Militär verpflichtet. Die Planungen sehen vor, dass Luke Hemming und Tom Hoffman auf dem Mond landen, während Michael Esdale den Mond umkreist.

Russische Spionage und geheime Ziele

Unterdessen äußert sich CIA-Direktor Jim Schlesinger gegenüber Sam Phillips von der NSA besorgt darüber, dass die Russen mit dem Start einer Proton-Rakete, die mit einer speziellen Kamera ausgerüstet ist und zur unbemannten Spionagestation Almaz geschickt wird, die Möglichkeit erhalten, unter anderem die geheim gehaltenen Tests auf dem Gelände von Area 51 gestochen scharf zu verfolgen.

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Der Würger von der Cater Street von Anne Perry

Der Würger von der Cater StreetDie Protagonistin des zum Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelten Kriminalromans Der Würger von der Cater Street* Charlotte Ellison lebt in einem von ihrem Vater Edward patriarchalisch geführten Haus, das zur gehobenen Mittelschicht in London zählt. Als eine junge Frau ermordet wird, verbietet Edward, dass seine Töchter Charlotte, Sarah und Emily sowie Ehefrau Caroline davon erfahren. Doch die dreiundzwanzigjährige Charlotte liest heimlich die Zeitung. Wenig später wird ebenfalls in der Cater Street ein Hausmädchen tot aufgefunden. Dessen ungeachtet geht Emily auf einen Ball, auf dem ihr Lord George Ashworth vorgestellt wird. Fortan zählt für sie nur noch, wie sie den aus höherem Hause und gutaussehenden jungen Mann für sich gewinnen kann.

Eines Abends, Charlotte ist alleine zu Hause, kommt Dienstmädchen Lily nicht mehr zurück. Aus Sorge schickt sie Butler Maddock zur Polizei, was allerdings ihren Vater erzürnt, der es für übertrieben hält, wegen eines sicher nur durchgebrannten Dienstmädchens die Polizei zu informieren.

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Der Markisenmann von Jan Weiler

Der MarkisenmannDie mittlerweile zweiunddreißigjährige Kim war zweieinhalb Jahre alt, als sich die Wege ihrer Mutter Susi und die ihres Vaters Ronald Papen trennten. Fortan lebte sie mit ihrem Stiefvater Heiko Mikulla, der ihre Mutter heiratete, und dem sechs Jahre jüngeren Bruder Geoffrey, der zu ihrem Leidwesen immer im Mittelpunkt stand. Doch dann geschah ein schreckliches Unglück, das ihr Leben für immer verändern sollte: Ihr Bruder erlitt im Frühjahr 2005 schwerste Verbrennungen und deswegen wurde Kim sechs Wochen in einer Psychiatrie behandelt sowie von ihren Eltern für die Dauer der Sommerferien zu ihrem leiblichen Vater nach Duisburg geschickt.

Kim weiß noch ganz genau, wie abgeschoben sie sich fühlte, zumal ihre Familie ohne sie in den Urlaub geflogen ist, und wie enttäuschend das erste Zusammentreffen mit ihrem leiblichen Vater auf dem Bahnhof war.

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