Kornblumenzeit von Simona Wernicke

Eine ostpreußische Familiengeschichte

KornblumenzeitNach Erinnerungen ihres Vaters hat Simona Wernicke den Roman Kornblumenzeit* geschrieben, eine ostpreußische Familiengeschichte nach wahren Begebenheiten: Käthe führt im Jahr 1928 mit ihren Geschwistern und den Eltern Hugo und Anna Weiß, Besitzer des Dorfkrugs in Koschainen, ein glückliches Leben. Als sie zum Pfingstfest Carl Kühnapfel nach fünf Jahren wiedersieht, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Da er die Bäckerei seines Vaters in Locken übernehmen, aber erst noch die Meisterschule in Berlin abschließen will, sehen sie sich in der Verlobungszeit selten. Endlich läuten die Hochzeitsglocken und das junge Paar freut sich auf den ersten Sohn Heinz. Die Nationalsozialisten sind im Aufwind und Käthe sorgt sich um ihre jüdische Freundin Esther, deren Mann gerne auswandern möchte, was sie jedoch ablehnt. Nach der Geburt von Doris folgt im Januar 1935 mit Rudolf das dritte Kind. Der jungen Familie, die Land und Vieh besitzt, geht es gut, sie können sich sogar ein Auto leisten. Im Jahr 1936 wird Werner geboren, gefolgt von Martin.

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Wohin gehst du, wenn ich bleibe von Lucia Sperling

Wohin gehst du, wenn ich bleibeDie siebenundvierzigjährige Olivia ist Dozentin für Kunstgeschichte an der Universität in Göttingen. Mit ihrem Ehemann Philip bewohnt sie ein großzügiges Haus, das über eine Wohnung für den mittlerweile in England studierenden Sohn Vincent verfügt. Zu Philips Geburtstag organisiert sie eine Überraschungsparty mit all seinen Freunden. Die Überraschung ist ihr auch gelungen, da Philip davon ausging, dass keiner seiner Freunde Zeit hat zu kommen. Allerdings ist Olivia von der Rede ihres Mannes überrascht, als er darin verkündet, aufs Land ziehen zu wollen, wo er einen alten Hof sanieren will. Um die Kosten zu decken, will er ihr Haus verkaufen. Olivia ist wie vor den Kopf gestoßen, zumal ihre gemeinsame Planung so aussah, dass sie in dem Haus alt werden wollten. Wie es scheint, hat Philip alles Organisatorische bereits mit seinem Partner Tom besprochen, mit dem er zusammen ein Architekturbüro leitet.

Aber für Olivia kommt es noch schlimmer, als ihr Philip wenig später eröffnet, dass er sie verlassen wird. Ausgerechnet für die viel jüngere Aimee, ihre Freundin, die ein Yogastudio leitet und von der sie selbst einen Gutschein für einen Workshop als Geschenk für ihren Mann gekauft hat.

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Ein Winter für Mörder von Friederike Schmöe

Ein Winter für MörderKsenia, die Protagonistin des Kriminalromans Ein Winter für Mörder* von Friederike Schmöe erinnert sich daran, wie sie vor fast zwanzig Jahren mit ihrer damaligen Freundin Heddy im Wald einen Rucksack gefunden hat, während sie einen Tag nach Weihnachten durch den Schnee spaziert. Ihr ist klar, dass sie den Rucksack damals nicht an sich hätten nehmen dürfen, vor allem den Inhalt nicht. Seitdem war ihre Freundschaft nie mehr so wie vor dem Fund, obwohl sie nie den Kontakt ganz verloren haben. Ksenia will Heddy anrufen, doch kommt keine Verbindung zustande. Könnte das mit ihrem Kneipenbesuch vor dreizehn Tagen zusammenhängen? Da hatte sie sich doch Micha anvertraut, einem Gast, und ihm von ihrer schlechten existenziellen Lage geschildert, weil ihr Reisebüro keinen Gewinn mehr abwirft.

Die Gedanken überschlagen sich bei Ksenia und sie will zu Micha, den sie nach dem Kneipenbesuch noch mit zu sich genommen hat. Sie weiß, dass er eine Im- und Exportfirma besitzt, fährt dorthin und findet ihn in einer Blutlache liegend vor.

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Geheimoperation Gehlen – Ein packender Kriminalroman zwischen Geheimdiensten und dunkler Vergangenheit

Buchcover des Kriminalromans Geheimoperation Gehlen

Ein Fremdenlegionär im Schatten der Nachkriegszeit

Im Jahr 1955 besitzt der ehemalige Fremdenlegionär Louis Richard zwei Wohnungen in Essen – eine davon dient konspirativen Zwecken. Als er eine junge Frau namens Monika aus den Fängen ihrer brutalen Zuhälter befreit, die er krankenhausreif schlägt, erwartet er Dankbarkeit. Doch Monika reagiert verärgert: Sie weiß, dass ihre Peiniger sich rächen werden.

Tatsächlich wird sie bald Opfer brutaler Übergriffe. Louis beschließt, sie in seiner Wohnung zu beschützen. Kurz darauf erhält er von seinem Mittelsmann einen neuen Auftrag: Er soll den berüchtigten Zuhälter Roland „Mucki“ Kahrmann davon überzeugen, dass der Kokainhandel in der Nordstadt bereits „besetzt“ ist.

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Eiffels Schuld von Stefan Haenni

Das größte Eisenbahnunglück der Schweiz

Eiffels SchuldAm 14. Juni 1891 wurde die Schweiz vom größten Eisenbahnunglück in der Geschichte heimgesucht. Annähernd zweihundert Passagiere wurden teils schwer verletzt, dreiundsiebzig fanden den Tod. Zu den Überlebenden zählte Ida Gutzwiller Gysin, die ihrem Sohn Willi siebzig Jahre später ein Geheimnis anvertraut: Ein Jahr vor dem Unglück verlobt sich die Achtzehnjährige mit Wilhelm Münch, der plötzlich spurlos verschwindet. Selbst ein vom Vater engagierter Privatdetektiv kann den jungen Mann nicht aufspüren. Da Ida ein Kind erwartet, gibt sie den Avancen von Karl Gutzwiller nach und heiratet ihn. Mit dem inzwischen geborenen Sohn Willi auf dem Arm will das Ehepaar einen Ausflug nach Münchenstein bei Basel zu einem Bezirkssängerfest machen. Noch ahnt niemand, dass der Zug sein Ziel nicht erreichen wird.

Im Jahr 1879 bewirbt sich der junge Ingenieur Maurice Koechlin in Paris bei Alexandre Gustave Eiffel. Schnell werden sich die beiden Ingenieure einig und Koechlin erhält einen ersten Auftrag.

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Canaria Criminal von Daniel Verano

Canaria CriminalDaniel Verano hat seinen Kriminalroman Canaria Criminal* dort angesiedelt, wo die Deutschen seit Jahrzehnten gerne Urlaub machen: Felix, einer seiner Protagonisten, bewohnt einen Bungalow an der Playa Besudo, unweit der bei Touristen beliebten Playa del Inglés. Der bei La Vida arbeitende deutsche Journalist muss durch ein Fernglas mitansehen, wie der neue Parteichef Francisco Fraude nach einem Fallschirmabsprung ungebremst auf einen Felsen aufschlägt. Sofort telefoniert er mit seiner Arbeitskollegin Candela: Hält sie es für möglich, dass Klimaaktivisten hinter dem Unglück stecken könnten? Immerhin ist Fraude gegen die weitere Zuwanderung von Asylanten und wollte mit dem angekündigten Fallschirmabsprung allen beweisen, was er für sein Land zu tun bereit ist. Aus Sorge vor einem wiedererstarkenden Faschismus haben sich Demonstranten am Flugplatz Aeródromo versammelt, von wo aus Fraude starten wollte, um in den Dünen von Maspalomas zu landen.

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Etwas verborgen Schönes von Arne Jensen

Etwas verborgen SchönesIm Alter von sechzehn Jahren sitzt die zutiefst verstörte Ottilie im Jahr 1944 neben ihrem im Bett liegenden erschlagenen Vater Walter Rabe. Sie hat keine Erinnerung daran, warum Blut an ihrer Hand ist. Von Kriminalrat Werner Beltheim wird verlangt, dass er den Mord an dem Gestapo-Offizier und Mitarbeiter im Sicherheitsdienst schnellstens aufklärt. Da Ottilie nichts zum Tathergang auszusagen weiß, kann Rabe, der von ihrer Schuld nicht überzeugt ist, nicht einmal erwirken, dass sie vor ein milderes Jugendgericht gestellt wird. Stattdessen wird die Jugendliche zu einer zehnjährigen Haft in der Uckermark verurteilt. Für den nicht linientreuen Kriminalrat wird klar, dass der wirklich Schuldige geschützt wird und für ihn tauchen während seiner Ermittlungsarbeit immer neue Fragen auf, wobei er aufpassen muss, nicht selbst in die Fänge der Gestapo zu gelangen.

Im Jahr 2022 beschließt die mittlerweile vierundneunzigjährige Ottilie, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Sie erwirbt das Landgut Torchau in der Uckermark, in dem sie einst ihre Haft verbüßen musste und in das sie ihre Verwandtschaft zwecks Klärung der Erbfrage einladen will.

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Vergänglich von Sabine Fitzek

VergänglichSabine Fitzek stellt in ihrem Kriminalroman Vergänglich* zwei Einzelschicksale vor: Da gibt es den wohlhabenden, über siebzigjährigen Theodor von Hausmann, dessen Ehefrau sich nach der Scheidung das Leben nahm und der nunmehr mit der wesentlich jüngeren Nadja liiert ist, für die nur ausgiebiges Shoppen zählt. Als er wegen einer Schwäche im Fuß eine Ärztin konsultiert, kann er nicht glauben, dass sie die Diagnose ALS, amyotrophe Lateralsklerose, stellt, eine Erkrankung des motorischen Nervensystems. Zu seinen Kindern Valentin und Melanie hat Theodor kein gutes Verhältnis mehr, weshalb er in seinem Testament gegen den Rat seines Freundes und Notars Frank Möbius verfügt hat, dass sie lediglich ihren Pflichtteil erhalten sollen. Nach einer dreimonatigen Kreuzfahrt geht es ihm zunehmend schlechter. Er wendet sich an den Heilpraktiker Terbrüggen, der ihm eine Adresse in der Schweiz für Sterbehilfe vermittelt.

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Das einzige Kind von Hera Lind

Roman nach einer wahren Geschichte

Das einzige KindHera Lind zeichnet in ihrem Roman Das einzige Kind* die ersten Lebensjahre von Djoko nach, dem späteren Franz Peters-Engl, der ihr dreiundachtzig Jahre danach erzählt, wie er im Frühling 1939 als kleiner Knirps von drei/vier Jahren bei seiner Mame und seinem Tate im ehemaligen Jugoslawien gelebt hat, dem heutigen Landesteil Bosnien. Wenn sein Tate im Wald war, ängstigte er sich mit seiner Mame in der Hütte vor den hungrigen Wölfen. Im Herbst 1940 suchte die Familie vor dem von Ante Pavelić gegründeten Geheimbund Ustascha Schutz bei Tates Eltern in einer Siedlung. Noch wusste der Junge nicht, dass er seine Nachbarn nie wiedersehen wird. Er musste mitansehen, wie seinem Freund das Gesicht zerschossen wurde und flüchtete des nachts in den Wald, als auch diese Siedlung überfallen wurde.

Nur wenigen gelang die Flucht. Djoko und seine Mame kamen bei ihrem Vater in der Stadt Sokolice unter. Im Oktober 1940 teilte man seiner Mutter in einem Brief mit, dass ihr Ehemann Stipan gefallen ist, der wochenlang mit den Partisanen in den Wäldern unterwegs war.

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Der Hund hat Recht von Elfriede Hammerl

Der Hund hat RechtIn dem Dialog Der Hund hat Recht* von Elfriede Hammerl unterhält sich ein namentlich nicht erwähntes Frauchen mit ihrem Hund, den sie aus einem Tierheim geholt hat. Wie der Titel bereits vermuten lässt, fühlt sich der Hund, dem im Laufe des Dialogs der Name Herbert gegeben wird, seinem Frauchen gegenüber überlegen. Von ihm ist zu erfahren, dass er für alles Britische schwärmt, von seiner Mutter getrennt und dann von einer Katzenmutter aufgezogen wurde. Das Frauchen, das im Home Office arbeitet, wenn es nicht eine Leserreise unternimmt, hat einen Sohn, der in Triest wohnt, und einen in Amerika lebenden Freund. Als dieser über Weihnachten zu Besuch kommt, stellt der Hund fest, dass die beiden nicht zueinander passen. Angeblich wäre der Freund ein Frauenversteher, nur könne er nicht mal sein Frauchen verstehen. Zudem wäre der Freund ein „handwerklicher Depp“, durch den sich Herbert gestört fühlt.

Die in sich abgeschlossenen Dialoge handeln von alltäglichen Gegebenheiten, von Übergewicht, dem Weihnachtsfest, Wehwehchen im Alter, Impfungen, von Hundehalsbändern oder auch von Larry the Cat, der Hauskatze des britischen Premierministers in der Downing Street Number Ten, um nur einen kleinen Auszug zu geben.

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