Nach einem Autounfall ist der nunmehr dreizehnjährige Carl inkomplett querschnittgelähmt. Sein Vater, der an dem Unfall keine Schuld trägt, hat die Familie verlassen, da er den Anblick seines Sohnes im Rollstuhl nicht ertragen konnte. Für die Ferien hat seine Mutter ein Ferienhaus an der Ostsee gebucht, obwohl Carl viel lieber in ein Rollstuhl-Skate-Camp nach Bayern gefahren wäre. Bei der Ankunft entpuppt sich das angeblich behindertengerecht ausgebaute Haus als eine Bruchbude mit geschmackloser Einrichtung. Um die vier Stufen zur Veranda mit einem Treppenlift zu überwinden, benötigt dieser eine Ewigkeit. Da das im oberen Stockwerk gelegene Schlafzimmer für Carl unerreichbar ist, muss er nachts mit dem Sofa im Wohnzimmer Vorlieb nehmen. Anstelle der fünf Gehminuten zum Strand kommt Carl erst nach einer halben Stunde dort an und muss dort zu allem Überfluss in einen hässlichen Strandrollstuhl wechseln. Nur seiner Mutter zur Liebe erträgt er das alles, da er weiß, wie wichtig ihr der Urlaub ist.
Jugendbuch
Der Geruch von Ruß und Rosen von Julya Rabinowich
Madina, die mit ihrer Mutter, Großmutter, Tante Amina und ihrem Bruder Rami zusammenlebt, vermisst ihren Vater Eli, den wie sein Bruder Miro ein unbestimmtes Schicksal ereilte. Sie erinnert sich, dass sie ihm assistierte, während er heimlich im Keller auf dem Küchentisch operiert hat, bevor die Familie eines nachts nur mit Rucksäcken ausgerüstet überstürzt zur Flucht aufbrechen musste. Damals, als sie ihr wochenlanger Weg zu Fuß „durch Wälder, Schluchten, Bäche“, ohne Socken und mit Blasen an den Füßen führte. Die Großmutter verlor alles, ihr Haus, den Garten, ihre Hühner und jetzt auch noch die Söhne Eli und Miro. Bevor Madina an der Seite ihrer neuen Freundin Laura ein glückliches Leben führen und mit ihr eine Reise nach Italien machen konnte, kam sie in einer Flüchtlingsunterkunft unter.
Im Café bei Johann trifft Madina auf Becca, die neue Kellnerin, die ebenfalls ihre Sprache spricht, allerdings sehr abweisend reagiert. Wiederholt versucht sie, Kontakt zu der Landsmännin aufzunehmen.
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Ganz schön kaputte Tage und wie Noah Oakman sie sieht von David Arnold
Alles begann im ersten Jahr an der Highschool von Iverton, als Noah Oakmans bester Freund Alan ihm vorschlug, dem Schwimmteam beizutreten, denn Noah war schnell, wenn auch nicht der Schnellste. Immerhin gewann er ein Wettschwimmen nach dem anderen, und im nächsten Jahr wurden seine Zeiten aberwitzig gut. In der 11. Klasse verbesserten sich seine Zeiten weiter, und die ersten Colleges boten ihm ein Schwimmstipendium an. Im Gegensatz zu seinen Eltern war Noah davon nicht begeistert, denn am Anfang machte ihm das Schwimmen einfach nur Spaß, doch als er plötzlich richtig gut wurde, hatte er hohe Erwartungen geweckt. Bei einem Langdistanztraining bekam er einen Krampf und musste aus dem Wasser gezogen werden. Er behauptete, schmerzen im Rücken zu haben, war damit aus der Mannschaft raus und musste auch nicht mehr schwimmen.
Um seine Lüge aufrecht zu erhalten, geht Noah seitdem regelmäßig zu einem Chiropraktiker und muss in der Früh zu einem Fitnesstraining bei seinem Coach antreten. Doch die meiste Zeit verbringt er mit seinen besten Freunden, den Zwillingen Val und Alan Rosa-Haas, in deren Pool.
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October, October – Die weite, wilde Welt wartet auf mich von Katya Balen
Nach der Geburt von October zog es ihre Mutter immer häufiger wegen der dortigen Annehmlichkeiten in die Stadt, bis sie nach vier Jahren gar nicht mehr zurück kam, wofür ihre Tochter sie hasst. Mit ihrem Vater lebt sie seitdem allein im Wald. Das Holzhaus hat er selbst gebaut, bei dem weit entfernten Nachbarn Bill tauschen sie das geerntete Gemüse gegen Milchprodukte und nur für dringend benötigte Dinge fahren sie mit dem Land Rover in den nächsten Ort. October liebt das Leben unter dem Sternenhimmel an der Seite ihres Vaters, mit dem sie in eiskaltem Wasser badet und sich anschließend am Lagerfeuer wärmt.
Nach einem Sturm dreht October mit ihrem Vater noch eine Runde mit dem Quad durch den Wald und entdeckt eine Babyeule. Sie kann nicht verstehen, dass sie sich nicht um das Tier kümmern darf, obwohl sogar der Wald jedes Jahr ihrer Hilfe bedarf, indem die Kettensäge zum Ausdünnen der Bäume zum Einsatz kommt.
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Der Riss in unserem Leben von Barry Jonsberg
In einer nahen Zukunft leidet die Welt unter den Folgen des Klimawandels, und während der größte Teil der Menschheit in Armut lebt, gibt es eine kleine Gruppe von Privilegierten, die ihren Wohlstand genießen können. Diejenigen, die für die Wohlhabenden arbeiten, können ihren Lebensunterhalt bestreiten und hoffen auf eine bessere Zukunft. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist Selbstversorger, der Tauschhandel betreibt um zu überleben, denn für Geld können sie nichts kaufen. Für sie gibt es keine medizinische Versorgung und viele sterben nur, weil sie nicht die notwendigen Medikamente bekommen können.
Die Zwillinge Amanda und Aiden sind die Kinder einer der bedeutendsten Wissenschaftlerin und es fehlt ihnen an nichts. Aiden sieht es als seine Aufgabe, seine Schwester zu beschützen. Doch während eines Schulcamps verunglückt Amanda mit einem Kajak, und Aiden versucht sie zu retten.
Hörst du, wie der Himmel singt? von Kirsten Miller
Der achtjährige Ash lebt mit seiner Mutter Yanela in einem kleinen Haus in Südafrika, in dem schon seine Vorfahren gelebt haben. Regelmäßig besucht ein fremder Mann seine Mutter und zieht sich mit ihr zurück, so dass Ash noch die Geschwister Honey und Zuko bekommt. Obwohl schon der kleine Zuko ein guter Beobachter ist, kann er nicht sprechen und somit auch nicht artikulieren, dass er lieber barfuß läuft, weil die Schuhe drücken. Als Ash zwölf Jahre alt ist, besucht sie der Fremde ein letztes Mal. Da mit seinem Fortgang die Geldzuwendungen ausbleiben, geht es der Familie zunehmend schlechter. Für die kränkliche Honey fehlt es an Medikamenten. Sie verstirbt, woraufhin die Mutter hinter dem Haus eine Grube aushebt. Eine Beerdigungsfeier kann sie sich nicht leisten, denn sie ist ohne Arbeit.
Als Ash siebzehn Jahre alt ist, verrät ihm seine Mutter auf dem Sterbebett, dass der Fremde ein teurer Anwalt in der Stadt ist und Dominic Rahl heißt. Sie rät ihrem Sohn, von dem Ort, an dem alle krank werden, wegzugehen und bittet ihn, sich um Zuko zu kümmern.
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Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan von Anni E. Lindner
Für die sechzehnjährige Gymnasiastin Talitha Kramer, die von allen Tally gerufen wird, bricht mit dem Tod ihres Vaters eine Welt zusammen. Obwohl er selbst Facharzt für Lungenchirurgie an der Charité war, ist er an einem Lungenkarzinom verstorben. Mit ihrem Paps, der sie wegen ihrer Haarfarbe gerne Füchslein nannte, hatte sie sich von klein auf bestens verstanden. Doch mit seinem Tod, so ist sie überzeugt, ist auch die „alte“ Tally gestorben. Entschlossen unterzieht sie sich einer drastischen äußeren Veränderung. Über ihre beste Freundin Sanna lernt sie Timo, den süßesten Jungen der Schule kennen und sie errötet, wenn sie ihm nur begegnet. Da er Mitglied in einem Bibelkreis ist, dem Tally nicht angehören möchte, macht sie sich keine Hoffnungen, ihn für sich gewinnen zu können. Eines Tages macht sie zufällig die Bekanntschaft einer alten, Marzipan liebenden Frau mit einem Papagei, die ihre trüben Gedanken vertreibt.
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Darius der Große fühlt sich klein von Adib Khorram
Der sechzehnjährige Darius Kellner lebt mit seinen Eltern Stephen und Shirin sowie seiner acht Jahre jüngeren Schwester Laleh in Portland. Er geht auf die Highschool, wo er von seinen Mitschülern Trent Bolger und Chip Cusumano immer wieder tyrannisiert wird, indem sie sein Fahrrad auseinandernehmen oder seinen Rucksack zerstören. Niemand soll in der Schule wissen, dass Darius, dessen größter Wunsch es ist, nach dem Schulabschluss in einem Teefachgeschäft zu arbeiten, in einem Einkaufszentrum aushilft und die Kunden beim Teekauf berät.
Als Babu, der im Iran lebende Großvater von Darius, an einem Hirntumor erkrankt, beschließt die Familie in den Iran zu reisen, wo die Eltern von Shirin und zwei ihrer Brüder leben, die sie seit siebzehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Darius ist aufgeregt und darauf gespannt, was ihn im Iran erwartet. Seine Mutter hat zwar seiner Schwester Laleh Farsi gelehrt, doch Darius selbst versteht von dieser Sprache nur einzelne Wörter und von den persischen Traditionen weiß er auch nicht viel.
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Eins zwei. Eins zwei drei. von Ryeo-Ryeong Kim
Wan-Duk ist siebzehn Jahre alt und lebt mit seinem Vater Jeong-Bok und dessen Bruder Min-Gu in bescheidenen Verhältnissen. In einem Betonkasten, der auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses in Seoul steht, bewohnen sie eine Einzimmerwohnung. Nachdem das Tanzlokal, in dem sein Vater und der Onkel als Tänzer gearbeitet haben, geschlossen wurde, verkaufen sie in U-Bahnen Gemüseschneider und Strumpfhosen. Es kommt vor, dass sie für ein paar Wochen auf den umliegenden Märkten unterwegs sind, dann ist Wan-Duk alleine. Von seinem Klassenlehrer Dung-Ju erfährt er, dass er eine Mutter haben soll, die Vietnamesin ist, von der er allerdings noch nie gehört hat. Obwohl sein Vater dagegen ist, meldet sich Wan-Duk zum Kickboxen an. Um die Gebühren aufzubringen, arbeitet er am Wochenende. Mit Unterstützung seines Trainers bereitet er sich auf einen Wettkampf vor.
Der Jugendroman Eins zwei. Eins zwei drei.* von Kim Ryeo-Ryeong handelt von dem ärmlichen Alltag des jugendlichen Protagonisten, der ohne Hoffnung in die Zukunft blickt. Während sich seine Klassenkameraden Gedanken über ein Studium machen, muss er den Alltag bewältigen.
Kascha Nord-Nordost von Anne C. Voorhoeve
Valentina Natzweiler, dessen Sinti-Name Kascha lautet, lebt mit ihren Eltern, dem Großvater und ihren Geschwistern Zippi, Janko, Hanno und Gecko in Groß-Mooren an der Ostsee. Am 28. Dezember bittet sie ihr Nachbar Hugo Müller, für ihn einen Brief einzuwerfen. Bei noch milden Temperaturen macht sie sich mit dem Fahrrad und in Begleitung ihres Bruders Janko auf den Weg. Spontan entscheiden sie, bei ihrer Tante Lonny vorbeizuschauen. Doch der Wind gewinnt an Kraft und es wird merklich kälter. Als die fast Zwölfjährige mit ihrem jüngeren Bruder durchgefroren bei der Tante ankommt, knallt ihnen ihre Cousine Bettina die Tür vor der Nase zu. Sie will mit den „Scheißzigeunern“ nichts zu tun haben, da ihre Mutter einen Gadsche, einen Nicht-Sinti, geheiratet hat.
Während des kurzen Besuchs am Nachmittag gibt es einen plötzlichen Wintereinbruch und es schneit ununterbrochen. Da die Kinder nicht mehr mit dem Rad nach Hause fahren können, soll ihnen ihr Bruder Hanno mit dem Geländewagen entgegenkommen, während sie von ihrem Onkel Harald mit dem Auto gefahren werden.