Zerbrochene Freundschaften und ein gefährlicher Flirt
Eigentlich wollte Sophie gemeinsam mit ihren Freundinnen Vanessa und Susa zur Party von Gloria. Doch Susa erscheint nicht zum Treffen im Coffeeshop, und Vanessa streitet sich mit ihrem Freund Jonas und geht. Jonas bietet daraufhin Sophie an, sie mit seinem Motorrad mitzunehmen. Auf der Party lernt sie Moritz kennen, den Bruder der Gastgeberin, und beobachtet, wie sich Jonas an Gloria heranmacht. Als sie später Vanessa davon erzählt, glaubt diese ihr nicht und meint, Sophie habe sich das nur ausgedacht, weil sie womöglich selbst ein Auge auf Jonas geworfen habe.
Moritz, der Sophie nach der Party mit seinem Cabrio nach Hause gefahren hat, holt sie seitdem öfter von der Schule ab. Auf der Autobahn tritt er so kräftig aufs Gaspedal, dass Sophie sich in einen Schwebezustand versetzt fühlt. Doch eines Tages wird sie von Moritz versetzt. Zunächst behauptet er, sie gar nicht zu kennen – nur um sie anschließend in eine lebensgefährliche Situation zu bringen.
Sophies Alltag zwischen familiären Sorgen und emotionaler Verwirrung
Handlungsort des Jugendromans von Andreas Jungwirth ist Wien. Im Mittelpunkt steht das Leben der Jugendlichen Sophie, die sich mit ihrer besten Freundin Vanessa zerstritten hat. Doch das ist nicht das Einzige, was ihr zusetzt: Das Verhältnis ihrer Eltern verschlechtert sich zunehmend, und sie fürchtet, dass sie sich trennen werden.
Das Alter der Protagonistin ist nicht eindeutig definiert; vermutlich ist sie etwa vierzehn Jahre alt. Ein vergleichender Hinweis lautet: „Sie ist in Sophies Alter, vielleicht aber auch schon fünfzehn oder sechzehn.“
Pauls Perspektive: Tagebuch eines Beobachters
Ein zweiter Handlungsstrang erzählt von Paul, der neuerdings im selben Haus wie Sophie wohnt. Seine Mutter liegt nach einem Unfall im Koma, weshalb er zu seinem Großvater ziehen musste. Auf Anraten seines Lehrers führt Paul ein Tagebuch, in dem er alle Beobachtungen festhält – vornehmlich die über Sophie. Denn das Mädchen aus dem neunten Stock geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, und er fragt Alfred, einen Nachbarn, nach ihrem Namen.
Sophie will zunächst nichts von Paul wissen, freundet sich jedoch mit ihm an und ist dankbar, während eines Panikanfalls auf seine Hilfe bauen zu können.
Zwischen Spannung und Enttäuschung: Eine kritische Einschätzung
In der ersten Hälfte des Jugendromans Schwebezustand* steht ein „Zickenkrieg“ unter Mädchen im Vordergrund. Etwa ab der Mitte wird die Handlung interessanter, denn nun möchten die jungen Leser erfahren, für wen sich Sophie entscheiden wird: für Moritz oder Paul.
Witzige Einlagen sind nicht zu erwarten; allenfalls sorgt eine Spritztour von Moritz und Sophie am Ende für etwas Spannung. Was die Rolle des Nachbarn Alfred betrifft, so weckt der Autor Erwartungen auf die Auflösung eines ihn umgebenden Geheimnisses – Erwartungen, die letztlich unerfüllt bleiben.
Der Verlag empfiehlt den Roman ab einem Alter von zwölf Jahren. Angesichts der pathologischen Veranlagung von Moritz sollte diese Empfehlung jedoch nicht uneingeschränkt übernommen werden.