Amanda Hockings „Verborgen“ – Der Auftakt zur Tryll-Trilogie

Buchcover des Jugendromans Die Tochter der Tryll – Verborgen

Vom Selfpublishing-Phänomen zur Bestsellerautorin

Mit ihrer Fantasy-Trilogie Die Tochter der Tryll gelang Amanda Hocking ein beispielloser Erfolg: Ihre im Selbstverlag veröffentlichten Romane verkauften sich millionenfach und machten sie zur weltweit erfolgreichsten Selfpublishing-Autorin. Verborgen* ist der erste Band dieser Reihe und führt in eine Welt zwischen Realität und Magie.

Wendys Kindheit: Außenseiterin mit dunkler Vergangenheit

Protagonistin Wendy Everly wächst bei ihrem Bruder Matt und ihrer Tante Maggie auf. Ihr Vater starb früh, und ihre Mutter versuchte an Wendys sechstem Geburtstag, sie mit einem Küchenmesser zu töten. Seitdem lebt sie in einer psychiatrischen Klinik. Die Mutter glaubte, ein Junge sei geboren worden – Wendy hingegen sei nicht ihr Kind.

Wendy fühlt sich isoliert, hat Schwierigkeiten, Freunde zu finden, und eckt in der Schule immer wieder an. Ihre emotionale Verschlossenheit und ihr ungewöhnliches Verhalten führen Matt und Maggie auf die traumatische Vergangenheit zurück.

Die Begegnung mit Finn – Wendys wahre Herkunft

An einer neuen Schule begegnet Wendy dem geheimnisvollen Finn, der sie offenbar schon länger beobachtet. Er offenbart ihr, dass sie ein Changeling ist – ein Kind des Volkes der Tryll, das bei der Geburt gegen ein Menschenbaby ausgetauscht wurde. Barfußlaufen, ungewöhnliche Essvorlieben und unbändiges Haar sind äußere Anzeichen ihrer Herkunft. Wendy ist die Tochter der mächtigen Königin Elora – eine Wahrheit, die ihr bisher verborgen blieb.

Trolle statt Vampire: Fantasy mit bekannten Mustern

Der Plot von Verborgen* bedient sich vieler Elemente, die in der Jugendliteratur bereits vielfach verwendet wurden. Statt der üblichen Vampire oder Werwölfe tauchen in Hockings Universum menschenähnliche Trolle auf, die angepasst inmitten der menschlichen Gesellschaft leben. Neu ist dieser Ansatz nicht – doch das Genre Fantasy erlaubt kreative Spielräume.

Der Schreibstil ist einfach, flüssig und richtet sich an eine jugendliche Zielgruppe. Die Handlung bleibt jedoch über weite Strecken spannungsarm und wirkt eher wie ein romantischer Jugendroman ohne tiefgreifende Entwicklung.

Fazit: Ein Roman mit offenem Ende

Als Auftakt einer Trilogie endet der Roman nicht abgeschlossen, sondern wirkt eher unvollständig. Trotz des persönlichen Schicksals der Hauptfigur und magischer Elemente gelingt es Verborgen* kaum, emotionale Tiefe oder Spannung zu erzeugen. Die Neugier auf den zweiten Band „Entzweit“ dürfte daher bei vielen Leserinnen und Lesern ausbleiben.

Die Tochter der Tryll – Verborgen von Amanda Hocking

Buchcover des Jugendromans Die Tochter der Tryll – Verborgen
Übersetzung von Violeta Topalova
cbt Verlag 2012
Broschur
304 Seiten
ISBN 978-3-570-16144-9

Bildquelle: cbt Verlag

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