Talberg 2022 von Max Korn

Talberg 2022Vor zwei Jahren zog Adam Wegebauer wieder in sein Heimatdorf Talberg, nachdem er in München als Kommissar tätig war und nun als Dorfpolizist für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Während eines schweren Unwetters wird er telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Wurzeln eines umgestürzten Baumes ein Skelett freigelegt haben. Die Zeit drängt, da der Hang komplett abzustürzen droht und das Skelett damit unter den Geröllmassen verschüttet würde. Immerhin gelingt es Adam, den Schädel zu bergen und er denkt im alten Schulhaus, das nunmehr sein Dienstzimmer beherbergt, über die weiteren Schritte nach. Da die Zufahrtstraßen wegen umgestürzter Bäume blockiert sind und vorerst keine Gerichtsmediziner aus Passau nach Talberg gelangen, schickt Adam über sein Handy Fotos an das Revier. Doch als ihn sein Vorgesetzter Ascher daraufhin anruft, bricht die Verbindung plötzlich ab.

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Dann rennen wir von Paula McGrath

Dann rennen wirDrei Handlungsstränge durchziehen den Roman Dann rennen wir* von Paula McGrath: Da ist zum einen eine Mittvierzigerin aus Dublin, die mit dem in London lebenden Jeffrey eine Fernbeziehung führt. Auf seinen Wunsch hin hat sich die Ärztin an einer Entbindungsklinik in London beworben, doch noch zögert sie, weil sie ihrer an Alzheimer leidenden und in einem Heim lebenden Mutter einen Umzug nicht zumuten möchte. Zur selben Zeit des Jahres 2012 betrauert die noch nicht volljährige Alison in Maryland den Tod ihrer Mutter, die während eines Asthmaanfalls vom Boot fiel, auf dem sie mit ihrer Tochter gelebt hat. Unmittelbar darauf taucht ein Rechtsanwalt mit einer gerichtlichen Verfügung und einem Ehepaar auf, das sich Alison als ihre Großeltern vorstellt. Nur widerwillig geht sie mit ihnen, hält es aber in ihrem neuen Zuhause nur zwei Monate aus. Nachdem sie an einer Privatschule angemeldet wurde, reißt die naive Alison aus und schließt sich kurzentschlossen einer Bikertruppe an.

Im Jahr 1982 hält es die ebenfalls noch Minderjährige Jasmine in Rathlowney bei ihrer dem Alkohol verfallenen Mutter nicht mehr aus. Längst hat sie die Schule vernachlässigt und führt den Haushalt.

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Aus einer Zeit von Maximilian Zech

Aus einer ZeitSeit sieben Jahren arbeitet Dr. Matthias Bode als Assistenzarzt in einem Privatkrankenhaus mit Onkologischem Zentrum in Göttingen. Sein Alltag ist bestimmt durch Besuche am Krankenbett seiner Patienten, mit denen er auch Gespräche über ihr privates Leben führt. So auch mit Louna Lamiga, die ihm vom Hintergrund ihres Tatoos erzählt, das einen wichtigen Tag in ihrem Leben markiert. Mit Frau Sievert, deren chronische Leukämie er seit Jahren therapiert und der nur noch durch eine risikoreiche und im schlimmsten Fall tödlich verlaufende Stammzellentherapie geholfen werden kann, plaudert er über ihre Familie. Auch über die bitteren Lebensjahre des vom Tod gezeichneten Gerhard Wolfang Lutz weiß Bode Bescheid. Eines Tages entschließt sich der Arzt, der stets hilfreich für seine Kollegen eingesprungen ist, zur Überraschung aller ein paar Tage frei zu nehmen.

Maximilian Zech lässt in seinen Roman Aus einer Zeit* eine Menge Lokalkolorit einfließen, beispielsweise über die urige Kellerkneipe Trou oder den Gänseliesel-Brunnen als das Wahrzeichen des Handlungsortes Göttingen, wo er selbst studiert hat.

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Es war schon immer ziemlich kalt von Ela Meyer

Es war schon immer ziemlich kaltVor acht Jahren haben Insa und Hannes, die seit der Kindergartenzeit unzertrennlich sind, ihrem Dorf in Friesland den Rücken gekehrt und sind nach Hamburg gezogen. Als er entschlossen erklärt, wieder nach Friesland zu ziehen, um die von seinem Großvater betriebene Autowerkstatt wiederzueröffnen, fällt Insa aus allen Wolken und fragt sich, was dann aus ihr werden soll. Zudem sorgt sich die Siebenundzwanzigjährige über die zunehmende Taubheit ihrer linken Hand. Während ihr schwuler Freund Hannes seine neue Wohnung renoviert, lässt sie sich im Krankenhaus untersuchen. Auch wenn die Diagnose noch unklar ist und in drei Monaten ein MRT gemacht werden soll, besteht bei ihr der Verdacht auf Multiple Sklerose.

Noch zwei Wochen jobbt Insa zur Aushilfe als Briefträgerin, bevor sie wieder Arbeitslosengeld beantragen muss. Da meldet sich Nico bei ihr, ebenfalls ein Freund aus Kindheitstagen von ihr und auch von Hannes, mit dem beide gemeinsam in einer Band gespielt haben. Sein Angebot, für drei bis vier Wochen nach Spanien zu fahren, kommt ihr gerade recht.

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„Talberg 1977“ von Max Korn – Eine düstere Chronik zwischen Schuld, Einsamkeit und Gesellschaftskritik

Buchcover des Romans Talberg 1977

Die Einsiedlerin im Wald – Maria Steiners abgeschiedenes Leben

Die 72-jährige Maria Steiner lebt seit Jahrzehnten allein in einem abgelegenen Haus im Wald, das sie von ihrer Tante Bruni geerbt hat. Nur selten zieht es sie in das fünf Kilometer entfernte Dorf Talberg, wo sie aufgrund ihres zurückgezogenen Lebens und mysteriöser Gerüchte gefürchtet wird. An jenem schicksalhaften Tag, an dem der Jäger auf Marias Wunsch hin einen ihr einst anvertrauten Hund erlöst, erhält sie Besuch von der jungen Metzgerstochter. Das Mädchen bittet Maria, ihre ungewollte Schwangerschaft geheim zu halten – in der Hoffnung auf Hilfe von der als „Hexe“ verschrienen Alten. Tatsächlich überreicht Maria ihr einen Kräutertrank.

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Nachtarbeiter von Brian Selfon

NachtarbeiterShecky Keenan hat seinen Neffen Henry Vek mit zehn Jahren zu sich geholt, um ihm ein neues Zuhause zu geben. Über die Jahre hat er den mittlerweile Zweiundzwanzigjährigen für die von ihm praktizierte Geldwäsche mit Steuertricks und Gesetzeslücken vertraut gemacht, so dass auch Henry den „Kunden“ ein nach außen hin legales und regelmäßiges Einkommen verschaffen kann. Shecky hat neben Henry auch Kerasha Brown in sein Haus in Brooklyn geholt, Henrys ein Jahr ältere Cousine, die sechs Jahre im Gefängnis einsaß und nun auf Bewährung entlassen wird. Sie muss regelmäßig zu Dr. Xu, dessen Gutachten darüber entscheiden wird, ob sie weiterhin bei ihrem Onkel Shecky wohnen darf.

Als Henry gegen den Rat seines Onkels Emil Scott, der mit ihm als aufstrebender Künstler die Liebe zur Malerei teilt, für einen Kurierdienst anheuert, wird dieser kurz darauf tot aufgefunden. Schlimm genug, dass der neue Kurier damit ausgeschieden ist, doch viel schlimmer ist, dass die zur Geldwäsche bestimmte Summe verschwunden ist.

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Singe ich, tanzen die Berge von Irene Solà

Singe ich, tanzen die BergeDomènec lebt mit seiner Frau Sió, den beiden Kindern Hilari und Mia sowie seinem Vater Ton auf dem Bauernhof Matavaques in einem von Bergen umgebenden Tal in den Pyrenäen. Als er das Haus bei einem Gewitter verlässt, weil er nur fernab von Babygeschrei dichten kann und zudem nach den Kühen sehen will, wird er von einem Blitz tödlich getroffen. Das Unglück wird von den Frauen Joana, Eulàlia, Dolceta und Margarida beobachtet. Siò lebt fortan alleine mit ihren Kindern, das Jüngste erst zwei Monate alt, und Großvater Ton auf dem Matavaques. Nachdem sie bereits den Tod ihres Ehemannes verkraften musste, wird einige Jahre später auch ihr Sohn Hilari als 20-jähriger bei einem Jagdunfall von seinem Freund Jaume versehentlich erschossen. Daraufhin muss Jaume für fünf Jahre ins Gefängnis. Er kehrt nach seiner Haft nie mehr in das Dorf zurück, obwohl er Mia liebt und sie ein Paar waren. Doch glaubt er, Mia kann ihm niemals verzeihen, dass er ihren Bruder erschossen hat.

Einige Jahre, nachdem Mias Großvater Ton und auch ihre Mutter Siò bereits verstorben sind, lebt sie verbittert und allein mit ihrem Hund Lluna auf Matavaques. Sie betreibt inzwischen die Metzgerei im Dorf, in der sie schon als Mädchen gearbeitet hat.

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Der erste letzte Tag von Sebastian Fitzek

Der erste letzte TagIn der Hoffnung, seine Ehe retten zu können, will Livius Reimer zu einem Treffen mit seiner Ex von München nach Berlin fliegen. Als bereits alle Fluggäste an Bord der Maschine sind, wird der Flug wegen eines drohenden Schneesturms plötzlich abgesagt. Auch die Bahn hat alle Zugverbindungen eingestellt, was zu einem enormen Andrang bei den Autovermietungen führt, und Livius hofft, noch einen der begehrten Wagen zu ergattern. Leider hat er seinen Führerschein vergessen, weshalb ihm kein Fahrzeug ausgehändigt werden darf. Da macht ihm die junge, flippige Lea von Arnim, um die er normalerweise einen großen Bogen gemacht hätte, den Vorschlag, dass sie den Wagen mietet und er ihn mit seiner Kreditkarte bezahlt.

Lea überfordert den eher langweiligen Linus gleich zu Beginn der Fahrt mit ihrer unkonventionellen Art. Um nicht uncool zu erscheinen, lässt sich Linus auf das Gedankenexperiment von Lea ein, die gemeinsame Fahrt so zu verbringen, als wäre es ihr erster letzter Tag, ohne zu ahnen, dass er sich damit auf einen abenteuerlichen Roadtrip begibt, der nicht nur einen völlig anderen Verlauf nimmt, sondern auch sein Leben vollkommen verändern wird.

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Alsterherzen von Sofie Berg

AlsterherzenDie beiden Schwestern in dem Roman Alsterherzen* von Sofie Berg könnten kaum unterschiedlicher sein: Für die in einem Warenhaus beschäftigte ältere Eva zählen nur „Mode, Filme, Jungs und Musik“. Sie schwärmt für die Beatles, während Anne am liebsten Tschaikowsky hört und sich im Jahr 1962 eine Lehrstelle als Fotografin wünscht. Umso größer ist die Enttäuschung, dass ihre Eltern Ingrid und Georg Reimers für ihre vierzehnjährige Tochter eine Ausbildung in einem Büro vorgesehen haben.

Fünf Jahre später ist Eva mit Jürgen Hoffmann verlobt und hofft auf eine baldige Heirat. Doch dieser Traum zerplatzt ausgerechnet im Warenhaus. Als sie ihre Tränen vor den Kollegen nicht mehr zurückhalten kann, nimmt sich der Kaufhausdirektor Lothar Christensen ihrer an und tröstet sie über den Verlust des Verlobten hinweg. Unterdessen lernt Anne auf einer Demonstration Peter Schäfer kennen, einen Studenten der Politikwissenschaft. Anders als Familie Reimers wohnt dieser in dem vornehmen Vorort Blankenese.

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Weltmacht ohne Menschen von Erik D. Schulz

Weltmacht ohne MenschenWissenschaftler wie der 2018 verstorbene Stephen William Hawking warnten bereits davor, dass der Menschheit die Auslöschung droht, ob durch einen Atomkrieg, genmanipulierte Viren oder die Erschaffung von außer Kontrolle geratener künstlicher Intelligenz (KI). Erik D. Schulz beschreibt in seinem KI-Thriller Weltmacht ohne Menschen* ein solches Szenario im Jahr 2075: Der Arzt Philip Rogge erfährt von seinem Patienten Friedrich Cannavale, dass dessen Team um Dorian, Carlo, Sophie und Bastian an einer Superintelligenz namens Omniscient arbeitet. Daguo MIC, das unter anderem Androiden der neuesten Generation baut, will nach Befürchtungen von Friedrich Cannavale aus dem perfekten Überwachungsstaat eine Diktatur mit einem autoritären Regime machen. Doch Philip kann nicht glauben, dass das Volk durch gleichgeschaltete Medien manipuliert werden könnte und ein Überwachungsstaat droht. Er vermutet eine Verschwörungstheorie und Wahnvorstellungen seines Patienten.

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