Kaum ein Elternpaar wäre heutzutage nicht stolz auf eine Tochter, die zu einem gefeierten Star aufsteigt. Doch ganz anders verhält es sich bei der Hauptfigur Käthe Schlögel in dem Roman „Die Frau im hellblauen Kleid“ von Beate Maxian. Von ihrer Freundin Anita Weinmann lässt sich Käthe im Jahr 1927 ein Kleid nähen, weil sie sich für ein Vorsprechen beim Volkstheater in Wien beworben hat, das Statisten sucht. Ohne das Wissen ihrer Eltern, einfache Gemüsehändler, geht sie zum Termin und wird prompt von Regisseur Hans Bleck engagiert. Dass ihre Mitbewerberin Else Novak für eine größere Rolle vorgesehen ist, macht Käthe nichts aus. Die Tageszeitungen loben das Talent von Käthe, die sich von ihrer neuen Freundin Else zu einem modernen Kurzhaarschnitt überreden lässt.
Der jüdische Autor Jakob Rosenbaum bietet Käthe eine Hauptrolle am Theater in Prag an. Die selbstbewusste, junge Frau nimmt das Angebot an, auch wenn das Verhältnis zu ihren Eltern darunter noch mehr leidet, und steigt zu einem gefeierten Star auf. Ihre Eltern sind enttäuscht, denn sie hofften auf eine Vermählung mit dem Weinbauern Alois Weinmann, dem Bruder von Anita.