Stahlstück von Sebastian Guhr

Stahlstück„Stahlstück“ von Sebastian Guhr ist eine Sammlung von 15 in sich geschlossenen Erzählungen. Ein ehemaliger Ministrant berichtet in „Echnaton der Zweite“ von stumpfsinniger Anwaltsarbeit und dass seine Kollegen ihre Gleichgültigkeit sogar vor sich selbst verbergen können. Nach einem alles vernichtenden Feuer hält sich das Gerücht, ein Junge kann durchs Feuer gehen ohne Schaden zu nehmen. In „Hüben wie drüben“ besucht eine Schwester ihren Bruder und es entwickeln sich Gespräche mit weiteren Gästen. Dabei geht es unter Anderem um die Arbeitsmoral, wobei ein Großteil der Bevölkerung nur zu Leistungen fähig ist, wenn sie sich prostituiert. Die Frage bleibt offen, wer hier auf Kosten anderer lebt.

Die Titelgeschichte „Stahlstück“ spielt an einem Ort, wo Fixerutensilien und Hundekot herumliegen und es nur unbrauchbare Bänke gibt. Eine Musikerin trifft auf einen Menschen mit nicht augenfälligem Geschlecht und unförmigem Körper.

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Die Welt in Weiß von Joachim Zelter

Betrachtungen eines Krankenhausgängers und andere Vorkommnisse!

Die Welt in WeißJoachim Zelter führt in „Die Welt in Weiß“ in acht Kapiteln, die in sich abgeschlossen sind, Erlebnisse und Erfahrungen rund um die Themen Krankheit und Tod auf. Teils berichtet er von neuen medizinischen Errungenschaften, ein anderes Mal spielt die Handlung in vergangenen Zeiten und abgelegenen Dörfern, wo schnelle medizinische Hilfe nicht zu erwarten war. In einem Kapitel wartet er mit einer für den Leser überraschenden Wendung auf. In einem anderen geht es um eine fast schon philosophische Betrachtungsweise eines zur Operation vorbereitenden Patienten.

Joachim Zelter klagt in „Die Welt in Weiß“, ohne es direkt zu erwähnen, die Anonymität in den Krankenhäusern an. Alles ist zur allgegenwärtigen Routine geworden. Der Autor nimmt die Sprache der Ärzte mit ihren Patienten „aufs Korn“ und verdeutlicht, dass wir die verschiedensten und widersprüchlichsten Meinungen erhalten, je mehr Ärzte konsultiert werden.

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Heimwege von Gerd Fuchs

HeimwegeIn seinen autobiografischen Erzählungen „Heimwege“ schreibt Gerd Fuchs über seine Kindheit in einem Dorf im Hunsrück, das nach und nach durch Bombengeschwader zerstört wird. Von seinen Erlebnissen der Kinderlandverschickung und wie er schließlich als 16jähriger beschließt zu schreiben. Bücher will er schreiben, ein Schöpfer sein. Obwohl er damals glaubt, dass Schreiben und Glücklichsein einander ausschließen.

Ein unvorbereiteter Wechsel in die Großstadt ist für Fuchs seine Zeit an der Universität in Köln und einem Leben als Untermieter in möblierten Zimmern. Die Arbeit in einem Bergwerk in Herne, eine Burschenschaft, in der er Mitglied wird und wieder austritt, die schlecht bezahlten Tätigkeiten, die das Studentenwerk vermittelt, sind weitere Stationen bis zum Beginn seiner Karriere als Journalist.

Bei einer Tagung der Gruppe 47 wird Fuchs zunächst als Springer-Knecht an den Pranger gestellt. Um dann als junger Autor aus einer seiner Erzählungen zu lesen. Siegfried Lenz und Günter Grass loben ihn, woraufhin er Angebote von zwei Verlagen erhält.

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