Ein Fall für Martha & Mischa – Die Drachen sind los von Hubert Flattinger und Petra Hartlieb

Die Drachen sind losDie ungleichen, elfjährigen Zwillinge Martha und Mischa sind mit ihren Eltern von Wien in den kleinen Ort Krähfeld gezogen. Nach vier Tagen mit heftigem Sturm und ergiebigem Regen scheint endlich die Sonne und das Freibad öffnet. Plötzlich entfährt Boris, der mit Natty, Simon, Boris, Benje, Mareike und Kerstin mit den Zwillingen zur Bande der „Glorreichen Acht“ gehört, ein lauter Schrei, mit dem er Natty aufweckt: Im Gebüsch will er eine riesige Echse gesehen haben, so groß wie sein ausgestreckter Arm. Die so alarmierten Kinder können zwar von der Riesenechse nichts mehr sehen, aber dafür entdecken sie im Gras eine Spur, die bis zum Waldrand reicht.

Zu Recherchezwecken gehen Martha und Mischa mit ihrer Mutter in die Buchhandlung zu Frau Flieder und kaufen das Buch Reptilien und Amphibien Europas*. Die Buchhändlerin ist froh, das Buch sofort nachgekauft zu haben, da sie es erst letzte Woche an einen „seltsamen Kerl“ verkaufen konnte, der alles zum Thema Reptilien, Schlangen und Echsen gekauft hat. Als Mischa bereits im Bett liegt, ruft ihn am späten Abend Boris an. Mareike hätte einen „komischen Typ“ mit einem Gecko im Käfig beobachtet. Am nächsten Tag liest ihnen der Lehrer in der Schule einen Zeitungsartikel vor, in dem von einer gesichteten Schlange die Rede ist, wobei Mischa mit seinem Wissen aus dem neu erworbenen Buch glänzen kann.

Das alles können keine Zufälle sein, weshalb sich die Bande der „Glorreichen Acht“ zum Faktencheck trifft. Könnte der von Frau Flieder und Mareike gesichtete Mann derselbe sein? Nach Mareikes Erinnerung erstellen sie ein Phantombild, und tatsächlich kann Frau Flieder, die zum Geburtstag des Vaters der Zwillinge eingeladen wurde, den Mann auf der Zeichnung als ihren Kunden wiedererkennen. Nachdem Martha und Mischa mit ihrem Vater einen Ausflug zum Tierpark mit einer Sondererlaubnis für eine besondere Führung gemacht haben, kommen sie mit einer List an die Telefonnummer des Kunden von Frau Flieder, um der Sache auf den Grund gehen zu können.

Hubert Flattinger und Petra Hartlieb lassen die lustige und zunehmend spannendere Geschichte wechselweise von ihren Protagonisten Martha und Mischa in der Ich-Form berichten. Im Plot erfahren die jungen Leser ab acht Jahren einiges über die Tiere in einem Terrarium und dass es Menschen gibt, die mit exotischen Tieren Schmuggel betreiben. Mischa gibt in einer Szene sein Wissen preis, wie man sich bei Begegnung mit einer Schlange verhalten sollte, und die Autoren weisen auf das nicht schlaffördernde, von Handys ausgesandte blaue Licht hin. Dass auch nicht nur die eigenen Eltern sparen müssen, macht die Stelle im Plot jungen Lesern deutlich, als die Zwillinge mit ihrem Vater für den Tierparkbesuch reichlich Verpflegung mitnehmen.

Während die Mutter der Zwillinge als Kinderärztin arbeitet, ist ihr Vater als Journalist für eine Zeitung tätig. Die Kinder wissen, dass er „super schreiben“ kann und sie schätzen seine toll erzählten Geschichten, doch halten sie ihn für den „größten Tollpatsch auf der ganzen Welt“. In dem Zusammenhang präsentieren die den Plot auflockernden Illustrationen von Ulrike Halvax den Vater der Zwillinge als dumm aussehende Person auf einer Bank, weil ihm seine Frau verboten hat, zwecks Reparatur des Daches auf die Leiter zu klettern. Doch nicht nur über diesen Punkt werden sich die jungen Leser köstlich amüsieren, denn Hubert Flattinger und Petra Hartlieb verdrehen zudem Wörter auf witzige Art und Weise, was bei Jungen und Mädchen bestimmt gut ankommt.

Ein Fall für Martha & Mischa – Die Drachen sind los von Hubert Flattinger und Petra Hartlieb

Die Drachen sind los
Leykam Verlag 2025
Hardcover
160 Seiten
ISBN 978-3-7011-8336-4

Bildquelle: Leykam Verlag



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