Young Sherlock Holmes – Eiskalter Tod von Andrew Lane

Young Sherlock Holmes – Eiskalter TodBereits im Jahr 1851 zählte London über zweieinhalb Millionen Einwohner und war die größte Stadt Europas. In dieser Stadt wohnt der erst vierzehnjährige Sherlock in dem Roman „Young Sherlock Holmes – Eiskalter Tod“ von Andrew Lane mit der Hauswirtschafterin Mrs. Eglantine auf Holmes Manor. Sein Bruder Mycroft, der für das Außenministerium arbeitet, ist für ihn verantwortlich, weil der Vater in Indien und die Mutter krank ist. Der ehemalige Kopfgeldjäger Amyus Crowe unterrichtet Sherlock, der schnell lernt eine Beute zu fangen, Spuren zu lesen und wie er sich ohne Kompass orientieren kann. Sherlock ist mit Mycroft im Diogenes Club verabredet, doch als er dort zusammen mit Amyus eintrifft, finden sie dort einen Toten vor, während Mycroft ein Messer in der Hand hält. Obwohl er seine Unschuld beteuert, wird er verhaftet.

Amyus und Sherlock, die von seiner Unschuld überzeugt sind, suchen am Tatort nach verdächtigen Spuren und stoßen dabei auf ein Visitenkärtchen. Sherlock soll herausfinden, aus welcher Druckerei die Karte stammt und gerät dabei in einen Hinterhalt. Der Weg führt ihn in die Katakomben unter Waterloo Station. Gerade noch kommt er mit dem Leben davon, muss er in einem Museum gegen einen Falken kämpfen. Glücklicherweise kommt sein Bruder auf Kaution frei und hat sich schon in den Kopf gesetzt, nach Moskau zu reisen. Denn er fürchtet um seinen Agenten Robert Wormersley und glaubt auch, in Moskau eine Antwort auf den Mord zu finden, der ihm in die Schuhe geschoben wurde. Doch für Sherlock gibt es eine Überraschung, als er erfährt, dass auch Rufus Stone mitreist. Rufus hatte ihm einst das Geigenspiel gelehrt und Sherlock war die Verbindung zu seinem Bruder nicht bekannt. Im Schutz einer Theatergruppe begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise.

Das Buch „Young Sherlock Holmes – Eiskalter Tod“, könnte fast schon als historischer Roman gelten, denn Andrew Lane hat in diesem Punkt umfangreiche Recherchen betrieben. Reale Personen waren aber nicht nur Pjotr Andrejewitsch Schuwalow und Prinz Jusupow oder der 1854 eigens für einen Friedhof gebaute Bahnhof Necropolis in Brookwood, das 48 km südlich von London liegt, wie der Autor in einem Nachwort erwähnt. Sondern es gibt auch den Slawjanski Bazar und das Maly Theater in Moskau und ebenso wurde 1819 der Fluss Neglinnaja tatsächlich unter den historischen Stadtkern verlegt, so dass heute lediglich noch die Mündungsstelle in die Moskwa Nahe des Kremls zu sehen ist. Die jungen Leser erfahren darüber hinaus beispielsweise etwas über weitere Gebäude in London und Moskau, über berühmte Philosophen oder den Krimkrieg. Sie bekommen eine Vorstellung davon, wie beschwerlich und zeitraubend im Jahr 1868 Reisen waren und sie lesen von einer Kabine, die von Etage zu Etage fahren kann, denn der Fahrstuhl war im Jahr 1853 gerade von Otis erfunden worden. Andrew Lane lässt es weder an Spannung, noch an einer überraschenden Wende fehlen und schreibt in einer zeitgemäßen, recht gewählten Sprache, was für den Übersetzter Christian Dreller sicherlich nicht immer einfach war. Ein Lob in diesem Zusammenhang auch an das Lektorat von Lana Schmitz.

Young Sherlock Holmes – Eiskalter Tod von Andrew Lane

Young Sherlock Holmes – Eiskalter Tod
Übersetzung von Christian Dreller
S. Fischer Verlag 2013
Taschenbuch
352 Seiten
ISBN 978-3-596-19680-7

Bildquelle: S. Fischer Verlag
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