Alle Dinos freuen sich auf den Ausflug zum Museum. So wie Linseblick, der schon seine Lesebrille aufgesetzt hat, ist auch Langhals dinotopp vorbereitet. Stego weiß, dass es im Museum noch größere Dinos gibt als er selbst einer ist, während Windikus darüber informiert, dass sie im Museum die Stars sein werden. Minisaurus ist schon ganz aufgeregt, und Rex ist leider verschnupft und nimmt deshalb seinen Rotzeimer mit. Endlich kommt der dinofreundlich gebaute Museumsbus, an der Kasse grüßt Windikus mit seinen Flügeln. Da der Eintrittspreis erst ab einem Alter von zwölf Jahren gilt, sie aber erst elf sind, wenn auch elf Millionen Jahre!, kommen sie umsonst ins Museum, und aufgrund einer List ist für sie auch die Garderobe frei.
Im ersten Raum sehen die Dinos nur Steine, zu denen Windikus „frühe Kreidezeit, guter Jahrgang“ anmerkt. Mit Krach stößt verspätet mit seinem dicken Po auch Stego zu ihnen ins Steinezimmer. Erst die Taschenlampe von Minisaurus offenbart im nächsten dinodunklen Raum ein riesiges T-Rex-Skelett. Langhals zeigt sich darüber enttäuscht, dass nichts von ihm oder Linseblick zu sehen ist, und Minisaurus ist traurig, weil ihm das Skelett auf Zurufen nicht antwortet. Daraufhin wird er von Langhals getröstet. Seiner Meinung zählt nur, dass sie trotz Unterschiede alle Freunde sind. Viele von ihnen pflanzen Grünzeug an und brüllen nicht den ganzen Tag, andere debattieren, diskutieren oder machen Gymnastik.
Kurz entschlossen dekorieren die Dinos das Museum um. Als Minisaurus auf den Rücken von Stegosaurus klettert, fällt auch noch das Skelett um und der Knochenkopf kullert über den Boden. Die Stühle, die als Aufpasser fungieren, schreien „raus mit euch“. Doch da sich die neue Ausstellung herumgesprochen hat, kommen immer mehr neue Dinos. Am Abend warten die Dinos wieder an der Bushaltestelle und träumen, vom langen Tag müde geworden, vom nächsten Besuch im Museum.
Mit dem Kinderbuch Was macht ein Dino im Museum?* trifft Marie Gamillscheg mit der kindlichen Begeisterung über Dinosaurier den Nagel auf den Kopf. Besonders wird den Kleinen ab einem Alter von vier Jahren die verschnupfte Figur der Rexi gefallen, die immerzu in ihren mitgebrachten Rotzeimer rotzt. Super witzig ist auch die Szene, in der Stego mit einem lauten Wuuuuums endlich in das Steinezimmer passt, wozu natürlich die Illustration von Anna Süßbauer die Vorstellungskraft mit einer Bruchlandung des Stegosaurus unterstützt. Ihre farbigen und auf dem gewählten Großformat gut zur Geltung kommenden Illustrationen unterstützen auch sehr eindrucksvoll ein Gespräch, in dem Langhals dem Minisaurus rät, an eine Verwandte zu denken, die bei sengender Sonne ein kühles Bad nimmt. Beim Gedanken an eine Tante zieht ein Dino einen anderen auf dem Schlitten und in einer weiteren Episode machen Dinos in der Tiefsee eine Party.
Besonderen Spaß haben Kinder, wenn sie selbst schon mehr wissen als die Protagonisten, denn dass ein Skelett nicht mehr antworten kann, ist schon jedem Kind im Alter von vier Jahren klar. Ziemlich abgedreht werden sie auch auf die Frage reagieren, ab welchem Alter ein Dino alleine mit dem Bus fahren darf. Kernaussage in dem Kinderbuch Was macht ein Dino im Museum?* ist die Freundschaft, die sich über alle Hürden hinwegsetzt. Egal, so schreibt es die Autorin an einer Stelle, welche Frisur jemand hat, welche Form sein Äußeres hergibt und egal welches Outfit jemand wählt, das alles ist unbedeutend, wenn man sich versteht und alle in Freundschaft miteinander verbunden sind.
Was macht ein Dino im Museum? von Marie Gamillscheg und Anna Süßbauer
Leykam Verlag 2025
Hardcover
32 Seiten
ISBN 978-3-7011-8361-6