Triathlon für Couchpotatoes!
Jayne Williams spricht in „So kommen Sie in Schwung“ aus ihren eigenen Erfahrungen: Ende Juni 1999 fasst die 1,75 m große und 269 Pfund schwere Frau den Entschluss, dass sich an ihrem Aussehen etwas ändern muss und sie beginnt zunächst damit, kurze Strecken zu laufen. Sie steigert sich langsam und beginnt im Juli 2001 mit der Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, mit dem Triathlon. Im Mai 2002 nimmt sie bereits am Wildflower, der zweitgrößten Triathlon-Veranstaltung der Welt teil. Sie fühlt sich als Missionarin, auch andere übergewichtige Menschen zu bekehren und schätzt die tolle Gemeinschaft dieser Sportler. Im September 2003 macht sie schon beim Half-Ironman mit, bei dem im Vergleich zum Ironman, bei dem 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen auf dem Programm stehen, die Hälfte jeder Disziplin abverlangt wird.
Jayne Williams gibt allen den Ratschlag, es langsam angehen zu lassen und Geduld zu haben. Die Gelenke, Bänder und Muskeln brauchen Zeit, um sich anzupassen. Sie weiß, dass sie nie zu den Topathleten gehören wird. Aber ihr sind der Spaß und die Bewunderung der Landschaft wichtiger. Sie empfiehlt, sich nur realistische Ziele zu setzen und gibt viele nützliche Tipps zum Kauf eines Schwimmanzugs und einer Schwimmbrille, welches Rad und welcher Helm geeignet sind und vieler anderer nützlicher Dinge. Sie geht auf das Material ein, aus dem die Kleidung bestehen sollte, auf die Bedeutung der Elektrolyte und auch auf eine gesunde Ernährung. Sie schreibt, wie wichtig Dehnübungen nach dem Sport sind und gibt nach jedem Kapitel unter dem Titel „Die Triathlonschnecke rät“ eine Zusammenfassung.
Außerdem richtet sie noch ein paar Worte an den Partner eines Triathleten und verweist oftmals darauf, wann ein Arzt hinzugezogen werden sollte. Im Kapitel Verletzungen werden dem Leser einige medizinische Fachausdrücke und die jeweiligen Krankheitsbilder erklärt. Die Autorin versteht ihr Buch nicht als Rezept zum Abnehmen. Denn der leicht gesagte Grundsatz, man müsse nur etwas weniger essen, als man an Kalorien verbraucht, lässt sich nicht immer in der Realität umsetzen. Sie selbst schleppt bis heute immer noch ein paar Pfunde zuviel mit sich herum, aber sie will sich nicht unter Druck setzen und sagt sich, Hauptsache Bewegung!
„So kommen Sie in Schwung“ von Jayne Williams ist in leicht lockerer Sprache gehalten, gerne auch mal etwas lustig überzogen. Es ist unverkennbar, dass ihr der Sport Spaß macht und dass sie offensichtlich auch alles aus eigener, teils leidvoller Erfahrung weitergibt. Wenn sie schreibt, dass jeder die Zeit hätte, für einen Triathlon zu trainieren, dann macht sie da sicher nicht die Rechnung mit der großen Gruppe von Menschen, die ganztags arbeiten müssen und noch für Kind, Haushalt und oft noch mehr zuständig sind. Denn nach ihren Angaben müssen fürs Training im Schnitt zweieinhalb bis drei Stunden pro Woche, verteilt auf sechs Einheiten, eingeplant werden. Wenn dazu noch Wegstrecken und das anschließende Duschen gerechnet werden, dürfte es so manch einem unmöglich sein, diese Zeiten zu erübrigen. Im Kapitel über den medizinischen Exkurs ist von einem Iliotibialband-Syndrom die Rede. Hierbei kann es sich nur um das Ilioinguinalneuralgie-Syndrom handeln. Trotz dieses kleinen Fehlers und der nicht ganz realistischen Einschätzung, dass jeder die Zeit hat für einen Triathlon zu trainieren, handelt es sich bei „So kommen Sie in Schwung“ von Jayne Williams aber doch um einen recht informativen Ratgeber, bei dem die Autorin nicht dogmatische Grundsätze verfolgt und immer wieder betont, dass der Spaßfaktor an erster Stelle steht!
So kommen Sie in Schwung von Jayne Williams
Sportwelt Verlag 2011
Taschenbuch
250 Seiten
ISBN 978-3-941297-07-4