Challenge Ironman – Auf der Suche nach Sinn von Frank-Martin Belz

Challenge Ironman - Auf der Suche nach SinnWer über die Teilnahme an einem Ironman nachdenkt, wird sich wie ein Alpinist oder Rennfahrer von Bekannten die Frage gefallen lassen müssen, warum er die Strapazen und mögliche Verletzungen auf sich nehmen will. Frank-Martin Belz gibt in seinem Sachbuch „Challenge Ironman – Auf der Suche nach Sinn“ Antworten auf diese Frage. Zunächst gibt er einen kurzen Überblick über die Entwicklung in den 1970er Jahren vom Biathlon über den Triathlon bis hin zum ersten in Hawaii stattfindenden Ironman, bei dem gerade einmal fünfzehn Sportler am Start waren. Bis zur olympischen Disziplin zur Jahrtausendwende und den kommerziellen, weltweiten Austragungen war es noch ein langer Weg.

Aber was treibt trotz mittlerweile enormer Anmeldegebühren über einhunderttausend Menschen jährlich zur Teilnahme an einem Ironman? Auf der Suche nach dem Sinn kann Frank-Martin Belz zum einen auf über zwei Jahrzehnte gesammelte eigene Erfahrungen und auf die Erkenntnisse von zehn Triathleten blicken, die er für sein Buch interviewen durfte. Er kommt zu dem Ergebnis, dass ein Aspekt in der Steigerung des Selbstwertgefühls liegt. Je geringer das ausgeprägt ist, desto mehr bedürfen diese Menschen der Anerkennung, was ihnen wiederum als Teilnehmer eines Ironman garantiert ist. Was den Punkt der Selbstoptimierung anbelangt, die ein sich zum Teil über Jahre hinziehender Prozess ist, verweist er auf eine interessante Philosophie im antiken Griechenland.

Der Autor macht deutlich, dass in unserer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt körperlicher Einsatz eher selten ist und gerade deshalb dürfte das Körpergefühl nicht hinter der modernen Technologie zurückstehen. Der Mensch hat eine „tief verwurzelte Verbundenheit mit der Natur“ und wen Corona nicht ausbremst und ans Haus bindet, den zieht es zum Laufen, Schwimmen und Radfahren raus in die Natur. Den Wunsch zu verreisen verbinden Triathleten praktischerweise mit einem Training oder Wettkampf und häufig finden sich aufgrund des gemeinsamen Interesses neue Freunde. Nicht zuletzt kommt der Gruppenzugehörigkeit, der auf verschiedene Weise Ausdruck verliehen werden kann, eine besondere Bedeutung zu, wobei es beim Ironman eine lobende Tradition ist, dass die Letzten von den Siegern erwartet und beklatscht werden.

All diese auf der Suche nach dem Sinn gefundenen Argumente fußen, so ist Frank-Martin Belz überzeugt, in einem erfüllten Leben. Natürlich hat jeder Mensch eine andere Vorstellung davon und jeder mag für sich den richtigen Weg finden. Aber in seinem mit farbigen Bildern ausgestatteten Sachbuch „Challenge Ironman – Auf der Suche nach Sinn“ lässt er keine Zweifel daran aufkommen, dass man in der Ausübung dieses Sportes den Sinn des Lebens finden kann. Wie seine Interviewpartner, deren Erlebnisberichte zum Teil in englischer Sprache verfasst sind, spricht auch der Autor über Privates. So bekennt er, dass er sein Selbstwertgefühl nach dem erfolgreichen Finish beim Ironman steigern, in der Folge seine Habilitation abschließen konnte und aus einem Glücksgefühl heraus seiner Liebsten in Südafrika einen Antrag gemacht hat. Die Suche nach dem Sinn einer Ironman-Challenge hat sich für Frank-Martin Belz und für alle Skeptiker mit seinem Buch, das er übrigens allen „Ironman und solche, die es werden wollen“ gewidmet hat, ohne Zweifel gelohnt!

Challenge Ironman – Auf der Suche nach Sinn von Frank-Martin Belz

Challenge Ironman - Auf der Suche nach Sinn
Sportwelt Verlag 2021
Klappenbroschur
196 Seiten
ISBN 978-3-941297-49-4

Bildquelle: Sportwelt Verlag
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