Das Erbe der Welt

Alle Kultur- und Naturmonumente der UNESCO!

Das Erbe der WeltDie UNESCO hat im Jahr 1972, fast dreißig Jahre nach ihrer Gründung, die Welterbekonvention unterzeichnet, nach der Stätte von „außergewöhnlichem universellen Wert“, bis heute zählen 1154 dazu, geschützt werden sollen. Zum fünfzigjährigen Jubiläum sollten im Juni 2022 weitere Welterbestätten ernannt werden. Doch die Sitzung war ausgerechnet im russischen Kasan geplant, weshalb sie aus naheliegenden Gründen verschoben werden musste. Der Bildband „Das Erbe der Welt“ setzt mit formellen Daten und Fakten zur Entstehungsgeschichte der UNESCO sowie deren Aufgaben an und nennt deren Fachgremien. Es werden vom Menschen verursachte und dem Klimawandel geschuldete Faktoren genannt, die zur Gefährdung oder bereits Zerstörung einiger Kultur- und Naturstätten geführt haben, deren Titel durchaus auch wieder aberkannt werden können.

Es folgt die Vorstellung aller zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Stätten, jeweils von Nord nach Süd, wobei Europa den Anfang macht, gefolgt von Asien, Australien & Ozeanien, Afrika und schließlich Amerika. Zu den Stätten zählen Stadtviertel, Landschaften, Gebirge, Parklandschaften, archäologische Stätte, prächtige Schlösser, Sakralbauten, Ruinen, Höhlen mit Felsmalereien, Befestigungsanlagen, Burgen, Aquädukte, Grabstätten, Brücken, Tempel und vieles mehr. Leider muss auch häufig darauf hingewiesen werden, dass all diese „Wunder“ nicht selten der Ausbeutung der Ureinwohner und Sklaven geschuldet sind. In das Gesamtwerk eingefügt sind Seiten, die über das Immatrielle Kulturerbe, bei dem es um Traditionen und Brauchtum geht, zu denen beispielsweise die Krabbenfischerei, Menschentürme oder auch Sandzeichnungen zählen, informieren.

Immer wieder ist in den Texten, für die eine Reihe von Autoren verantwortlich zeichnen, vom „Schaufenster der Evolution“ die Rede. Es wird deutlich, dass die Welt dauernden Veränderungen unterworfen ist, sei es durch Erosion, Vulkantätigkeit oder Erdbeben, aber leider auch durch Eingriffe von Menschenhand. Einige der vorgestellten zum Welterbe gehörenden Stätte werden dem einen oder anderen Leser bekannt sein, von anderen wird er noch nie gehört haben. Manches wird ihn in Erstaunen versetzen. Das könnte der Fall sein, wenn vom Stuve-Bogen die Rede ist, der Vermessung von Entfernungen, von einem Wattenmeer in Korea anstatt an der Nordseeküste oder von den frühesten Vorfahren der Wale, die nämlich Landbewohner gewesen sein sollen!

Damit wird schon deutlich, dass der fantastische Bildband „Das Erbe der Welt“ das Allgemeinwissen erweitert oder zumindest auffrischt und geschichtliche Hintergründe verständlich macht. Als Nachschlagewerk kommt diesem Buch, das übrigens nur den klitzekleinen Nachteil hat, dass es sehr gewichtig und damit unhandlich ist, eine enorme Bedeutung zu, denn es verinnerlicht ein unerschöpfliches Quantum an Wissen auf immerhin über siebenhundert großformatigen Seiten. Wer wird schon von sich behaupten können zu wissen, warum der Stadt St. Petersburg nachgesagt wird, dass sie auf „menschlichem Gebein“ errichtet wurde oder kann erklären, wie Weihrauch gewonnen wird? Die über eintausend vorgestellten und schützenswerten Stätte, die mit ausdrucksstarken, den Betrachter in den Bann ziehenden Farbfotos ergänzt wurden, zeugen von der Größe unseres Erdballs. Es erscheint fast unmöglich, dass all diese Landschaften und Bauwerke darauf Platz gefunden haben. Während einige der von Menschenhand geschaffenen prachtvollen Bauwerke schier die Vorstellungskraft ihrer Erschaffung sprengen, zeugen andere wiederum von den gewaltigen Naturkräften. Zur besseren geografischen Einordnung gibt es in dem Bildband Landkarten und am Ende ein Verzeichnis zum Auffinden einer bestimmten Stätte, nach Orten auf der Welt gegliedert.

Das Erbe der Welt

Das Erbe der Welt
Kunth Verlag 2022
Gebundene Ausgabe
736 Seiten
ISBN 978-3-96965-094-3

Bildquelle: MairDumont
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