Das dunkle Geld – Ein Krimi über Macht, Loyalität und Finanzmanipulation

Buchcover des Kriminalromans Das dunkle Geld

Verdeckte Geldströme und ein misstrauischer Patriarch

Im Kriminalroman Das dunkle Geld* von Claudio Cantele geht es um Steuerhinterziehungen, die sich im Graubereich der Legalität bewegen. Antonio Santini, Gründer einer bedeutenden italienischen Verlagsgruppe, hat die Leitung vor zwei Jahren an seinen Sohn Emilio übergeben. Als Antonio jedoch den Verdacht schöpft, Emilio könnte gegen Gesetze verstoßen haben, bittet er seinen Vertrauten Flavio Contarini um Hilfe. Flavio, der als Leiter der familieneigenen Stiftung fungiert, scheint ihm für diese diskrete Untersuchung besonders geeignet.

Um seine Nachforschungen einzuleiten, gibt Flavio gegenüber Emilio an, lediglich über bestimmte Finanztransaktionen informiert werden zu wollen – insbesondere über solche, die offensichtlich nichts mit dem Verlag zu tun haben.

Zypern, Geheimhaltung und ein Spiel mit der Wahrheit

Flavio stößt rasch auf ungewöhnliche Überweisungen an einen zypriotischen Anwalt und erfährt, dass Emilio nicht mehr mit der langjährigen Steuerkanzlei arbeitet, sondern mit der charmanten Steuerberaterin Marcella Castellini. Seine weiteren Recherchen offenbaren, dass Emilio nicht so offen ist, wie er vorgibt – und Flavio belügen könnte.

Verschlüsselte Hinweise in anonymen Briefen geben dem Ganzen eine zusätzliche Dimension. Doch wer steckt dahinter? In vertraulichen Gesprächen mit Commissario Caruso, dem Anwalt Constantinopoulos auf Zypern sowie mit Emilio und Marcella, bittet ihn jeder um Verschwiegenheit. Flavio jedoch fühlt sich einzig seinem Auftraggeber Antonio verpflichtet.

Ein Krimi mit Potenzial – aber ohne Höhepunkte

Claudio Cantele bringt Fachwissen mit: Als Sachverständiger für Vermögensverwaltung und Kenner der Finanzbranche kennt er die Grauzonen zwischen Legalität und Gesetzesverstoß. Doch leider kann der Roman die inhaltlich spannenden Voraussetzungen nicht in literarische Spannung übersetzen.

Das Motiv bleibt blass, die Handlung verläuft geradlinig und weitgehend vorhersehbar. Wiederholungen und Zusammenfassungen bekannter Inhalte bremsen den Lesefluss. Zwar liest man weiter – in der Hoffnung auf eine überraschende Wendung oder ein explosives Finale – doch endet der Roman so unspektakulär, wie er begonnen hat. Und man bleibt zurück mit dem Gefühl: „Wieder einmal wäscht eine Hand die andere – wie im richtigen Leben.“

Das dunkle Geld von Claudio Cantele

Buchcover des Kriminalromans Das dunkle Geld
Molden Verlag 2012
Hardcover mit Schutzumschlag
176 Seiten
ISBN 978-3-85485-298-8

Bildquelle: Molden Verlag

Teile diesen Beitrag