Das schnelle Geld von Claudio Cantele

Das schnelle GeldDie Welt des Aktienmarktes bleibt auch für Experten unkalkulierbar und selbst sie können bei Spekulationen eine böse Überraschung erleben, die sie ein Vermögen kosten kann. Der Wirtschaftskrimi von Claudio Cantele handelt von einflussreichen Personen, die „Das schnelle Geld“ machen wollen.

Der frühere Banker Flavio Contarini trifft auf einer Beerdigung in Wien seinen alten Freund Vincent Sobieski, der die Beratungsfirma F&M überprüfen soll, die Risikopositionen über Zweckgesellschaften auf die Cayman Inseln auslagert. Wegen zu großer Risiken und Unsicherheiten kann er kein positives Urteil abgeben und so vertraut er Flavio Contarini an, dass er seitdem erpresst wird. Contarini ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er von Tancredi Falconari und Violetta Moretti auf die gleiche Weise wie sein Freund erpresst werden soll, denn bei einer Briefübergabe wird er, wie zuvor Sobieski, unbemerkt fotografiert. Die Fotos könnten als Beweis für eine Bestechung ausgelegt werden und Contarini soll Einfluss auf das Urteil seines Freundes nehmen.

Contarini und Sobieski wollen sich weder erpressen, noch ihre Karriere ruinieren lassen und sehen keine andere Möglichkeit, als den Privatdetektiv Imre Schwarz und seinen Assistenten Thadeusz Galgant zu beauftragen, im Arbeitszimmer von Guelfo Caselli, einem der Geschäftsführer von F&M, nach Dokumenten zu suchen. Guelfo Caselli ist wie Tancredi Falconari und Violetta Moretti Teilhaber des Mobilfunkunternehmens T-Cell, das von Henderson United in Amsterdam übernommen werden soll. Dort treffen sich bei Finanzchef Joost de Waal die fünf größten Gläubiger, unter ihnen Caselli, und müssen um ihre Investitionen fürchten. Während Caselli von dem Privatdetektiv observiert wird, versucht Violetta mit Hilfe von Flavio Contarini, an die Firmenanteile von Caselli zu kommen. Contarini wiederum bespricht sich in dieser Angelegenheit mit Commissario Caruso. Die Situation spitzt sich zu, als der Detektiv einen erstaunlich hohen Kreditvertrag bei Caselli entdeckt und Caruso Verbindungen zwischen Guelfo Caselli und Käufen seines Bruders Andolfo über die zypriotische Gesellschaft Pegasus Limited sieht.

Schon aus der inhaltlichen Schilderung von „Das schnelle Geld“ wird deutlich, wie verwoben das Dickicht der Aktienmärkte ist. Bei den Transaktionen geht es um enorm hohe Summen und oftmals haben die Teilhaber kein Vertrauen zueinander. Jeder will in seiner Geldgier den größten Batzen abbekommen und handelt hinter dem Rücken seiner Partner. Claudio Cantele, der bei Gericht als Sachverständiger in Vermögensgeschäften fungiert, hat mit diesem Wirtschaftskrimi eindrucksvoll aufgezeichnet, in welche Schwierigkeiten die Beteiligten, schneller als es ihnen lieb ist, geraten können. Trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen fühlen sie sich nicht sicher, misstrauen jedem und spielen mit ihrer Gesundheit. Der Roman „Das schnelle Geld“ ist spannend und weist mit der Figur des Commissario Caruso einen ungewöhnlichen Beamten auf, der messerscharf kombiniert und gerne einem frischen Orvieto zuspricht. Der Krimi, der die Risiken im Geldmarktgeschäft deutlich macht, ist für Aktienfreunde bestimmt von ganz besonderem Interesse.

Das schnelle Geld von Claudio Cantele

Das schnelle Geld
Molden Verlag 2013
Broschur
176 Seiten
ISBN 978-3-85485-318-3

Bildquelle: Molden Verlag
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