Septemberwut von Rolf Düfelmeyer

SeptemberwutIn seinem Roman „Septemberwut“, einem Krimi aus Ostwestfalen, hat Rolf Düfelmeyer die Handlung in seiner Heimat an realen Orten angesiedelt. Wie der Autor glaubhaft versichert, ist die Geschichte frei erfunden, aber Bielefeld gibt es wirklich.

Gleich am ersten Tag an seinem neuen Arbeitsplatz, dem 11. Kommissariat in Bielefeld, hat Frank Sommer als Leiter der Mordkommission bereits seinen ersten Fall aufzuklären. In einer Realschule in Herford wird nach einer Brandstiftung eine verkohlte Leiche im Büro der Schulleitung gefunden. Der zunächst unbekannte Mann wurde zuvor erschlagen und dann demonstrativ auf dem Stuhl des Schulleiters platziert. Die zu den Ermittlungen hinzugezogene Polizeipsychologin Hanna Hülsmeier ist davon überzeugt, dass es sich um einen Rachefeldzug handelt, bei dem der Täter seine Wut entlädt, die sich über Jahre angestaut hat. Deshalb muss er schnell gefunden werden, denn sie befürchtet weitere Morde.

Nur zwei Tage später findet der Tierpfleger Waldemar Klassen im Tierpark Olderdissen eine weitere Leiche. Der Mann wurde durch einen Stich ins Herz getötet und anschließend ins Wildschweingehege geworfen. Obwohl der erste Kriminalhauptkommissar Frank Sommer zunächst davon ausgeht, dass es sich bei den zwei Morden um verschiedene Täter handelt, wird schnell klar, auch dieser Mord wurde vom gleichen Täter begangen. Im Laufe der weiteren Ermittlungen kommen Hauptkommissar Peter Schwameyer und seine Kollegin Sonja Rosenfeld unabhängig voneinander dem Mörder auf die Spur, doch dabei gerät Sonja Rosenfeld, ohne es zu ahnen, selber in Gefahr.

Nach nur fünf Tagen ist in dem Kriminalroman „Septemberwut“ von Rolf Düfelmeyer der Fall bereits gelöst. Der erste Kriminalhauptkommissar Frank Sommer und sein Team lösen quasi an einem längeren Wochenende einen Fall, der im realen Leben die Ermittler einer Sonderkommission über Wochen oder Monate beschäftigen würde. Doch trotz dieses enormem Tempos bei den Ermittlungen findet Frank Sommer auch noch die Zeit sich in aller Ruhe mit seiner Frau in einen Gottesdienst zu setzen, um zur Ruhe zu kommen und eine Kleinigkeit aus der Predigt mitzunehmen. Den evangelischen Pfarrer hätte Rolf Düfelmeyer besser im Vorruhestand belassen, denn der Leser ist darüber genauso verwundert wie Sommers Ehefrau.

Der eigentlich sehr spannende und mitreißende Roman wird abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt. Es werden einmal die Ermittlungsarbeiten von Frank Sommer und seinem Team geschildert und in eingeschobenen, zur besseren Unterscheidung kursiv gesetzten Abschnitten, fungiert der Täter als Ich-Erzähler. Wodurch der Leser dem Ermittlerteam zwar etwas voraus hat, was aber keineswegs die Spannung nimmt, sondern diese noch erhöht. Hätte Rolf Düfelmeyer den Ermittlern in „Septemberwut“ etwas mehr Zeit gegeben, vielleicht einen ganzen September, dann wäre dieser spannend und unterhaltsam geschriebene Krimi wesentlich realistischer.

Septemberwut von Rolf Düfelmeyer

Septemberwut
CW Niemeyer Buchverlage 2012
Taschenbuch
273 Seiten
ISBN 978-3-827-19561-6

Bildquelle: CW Niemeyer Buchverlage
PGltZyBsb2FkaW5nPSJlYWdlciIgc3JjPSJodHRwczovL3NzbC12ZzAzLm1ldC52Z3dvcnQuZGUvbmEvZTc1ZmNiMDI1NzNiNDU5NTlmYjFkNDk1NzljZGFiMTkiIHdpZHRoPSIxIiBoZWlnaHQ9IjEiIGFsdD0iIj4=

Teile diesen Beitrag