Silver Linings von Matthew Quick

Silver LiningsAls der 34-jährige Pat Peoples auf Betreiben seiner Mutter aus der Psychiatrie entlassen wird, hat er nur ein Ziel: Er möchte seine Frau Nikki zurückgewinnen, denn die beiden befinden sich, seiner Meinung nach, in einer vorübergehenden Auszeit. Da sie Männer mit gut entwickeltem Oberkörper mag, hat er „an dem schlimmen Ort“, wie er die Psychiatrie nennt, mit einem tagesfüllenden Sportprogramm begonnen und besitzt inzwischen einen durchtrainierten Körper. Er liest ihre Lieblingsbücher, die er sich von seiner Mutter aus der Bibliothek besorgen lässt und versucht lieber nett zu sein, als Recht zu haben. Alles, um endlich der Mann zu werden, den sie verdient hat.

Doch seine Familie scheint von einer Wiedervereinigung mit Nikki nicht überzeugt zu sein. So hat seine Mutter die Hochzeitsfotos an den Wänden entfernt und behauptet, dass sie wegen der wertvollen Rahmen von einem Einbrecher gestohlen worden sind. Der Vater ignoriert ihn einfach und ist ständig schlecht gelaunt, wenn die Eagles ein Footballspiel verloren haben. Bei einem gemeinsamen Footballabend mit seinem Bruder Jake schenkt der ihm ein Trikot und eine Dauerkarte für das Stadion der Eagles. Dabei findet Pat heraus, dass er vier Jahre in der Psychiatrie zugebracht hat und glaubt zu halluzinieren, weil er keinerlei Erinnerung daran hat.

Als er von seinem Freund Ronnie zum Abendessen eingeladen wird, versucht dieser ihn mit seiner Schwägerin Tiffany zu verkuppeln. Sie macht ihm ein eindeutiges Angebot, als er sie nach Hause begleitet. Woraufhin er bei seiner nächsten Sitzung seinem Therapeuten Dr. Patel gesteht, dass er sie für eine Nymphomanin hält. Denn seit diesem Abend verfolgt sie ihn. Wenn er zum Laufen aus dem Haus tritt, wartet Tiffany bereits in einem knappen Sportoutfit auf ihn.

Die Psychiatrie ist für Pat Peoples „der schlimme Ort“, an dem niemand an Silberstreifen am Horizont glaubt. In Filmen gibt es schließlich immer ein Happy End und so betrachtet er, in seiner scheinbar ausweglosen Situation, sein Leben wie einen Film. Sehr anschaulich schildert Matthew Quick in dem Roman „Silver Linings“ den Gedächtnisverlust des Protagonisten, der sich in einer Lebenskrise befindet und sich erst im Laufe der Handlung an Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern kann. Es ist diese fast unerschütterliche, positive Einstellung des Protagonisten, der die Geschichte aus seiner Sicht in der Ich-Form erzählt, die den Leser fesselt und mitfiebern lässt. Matthew Quick ist es gelungen, dem eigentlich tragischen Schicksal von Pat Peoples durch seine liebevoll gezeichneten, verschrobenen Figuren eine gewisse Komik zu verleihen, die dem Leser gelegentlich ein Schmunzeln abgewinnt. „Silver Linings“ ist ein Buch, das Hoffnung macht auf einen Silberstreifen am Horizont und ein Happy End.

Silver Linings von Matthew Quick

Silver Linings
Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Kindler Verlag 2013
Hardcover mit Schutzumschlag
352 Seiten
ISBN 978-3-463-40081-5

Bildquelle: Kindler Verlag
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