Gold – Pirate Latitudes von Michael Crichton

Gold – Pirate LatitudesCharles Hunter gehört zu den Freibeutern, die im 17. Jahrhundert die karibischen Gewässer unsicher machen. Ihm ist zu Ohren gekommen, dass vor Leres, einer kleinen Insel in der östlichen Karibik, ein spanisches Handelsschiff mit Tonnen von Gold an Bord ankert. Und genau um dieses Gold dreht es sich in dem Abenteuerroman „Gold – Pirate Latitudes“ von Michael Crichton. Charles Hunter hat in Sir James Almont, dem Gouverneur von Jamaika, einen Vertrauten und Verbündeten und gemeinsam beschließen sie, die spanische Schatzflotte zu kapern. Natürlich ist auch genau festgelegt, wer welchen Anteil am Gold erhalten soll.

Captain Charles Hunter will schnell aufbrechen und mit der Cassandra in See stechen. Er plant nur zwei Tage für die Aufstellung seiner Mannschaft, um keine Zeit zu verlieren. Von Whisper lässt er sich das Gelände um die Festung Matanceros genau erklären, die als uneinnehmbar gilt. Don Diego de Ramano kann er zu dem gefährlichen Unternehmen überreden, da dieser mit Cazalla, dem Kapitän des Handelsschiffes, noch eine persönliche Rechnung zu begleichen hat. Don Diegos Aufgabe in dieser Mission ist es, ein spezielles Schießpulver zu entwickeln. Mr. Enders wird angeheuert, weil er wie kein anderer Segelschiffe lenken kann. Bassa ist zwar stumm, aber wird zur Überwindung einer steilen Felswand benötigt und Lazues Augen sehen mehr als andere. Darüber hinaus verfügt Lazue als Frau, die sich als Mann ausgibt, über Möglichkeiten von unschätzbarem Wert. Und schließlich will Hunter auch nicht auf den skrupellosen Killer Sanson verzichten.

Auf ihrem gefahrvollen Weg durch die Karibik haben die Freibeuter mit Schlangen und Kraken zu kämpfen, begegnen kannibalischen Indianerstämmen und werden auch nicht von einem Hurricane verschont. Obwohl sie gegen eine Überzahl an Gegnern kämpfen müssen, schlagen sie sich tapfer. Doch dann werden sie von dem gefürchteten Cazalla überwältigt und werden Zeuge seiner Grausamkeiten. Sie suchen verzweifelt nach einer Lösung, den Segler El Trinidad in ihre Gewalt zu bringen. Zu ihrer Überraschung hält Cazalla auch die Nichte des Gouverneurs Almont gefangen. Unterdessen kommt es auf Jamaika zu einem Umsturz und der neue Sekretär von Sir Almont, Mr. Hacklett, reißt die Gewalt an sich.

Wer die Romane von dem mittlerweile verstorbenen Autor Crichton kennt, mag leise Zweifel daran hegen, ob das vorliegende Werk überhaupt von ihm stammt. Denn es fehlt die unverkennbare Handschrift des ausgebildeten Arztes, der seine diesbezüglichen Kenntnisse für gewöhnlich mehr oder weniger in seine Romane einfließen ließ. Was allerdings für Crichton als Autor spricht, ist die anhaltende Spannung, die den Leser das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Der Leser ist Teil der Schiffscrew und fiebert ausnahmsweise nicht mit den eindeutig „Guten“. Denn bei den Freibeutern handelt es sich ja offensichtlich nicht um Gesetzestreue. Es gibt ungewöhnlich viele Tote zu beklagen, wobei es zu vielen barbarischen Folterszenen kommt. Über weite Längen ist der Roman ein strategisches Kriegsspiel, wozu vielleicht auch eine kürzere Form ausgereicht hätte. Obwohl die Spannung auch hier über die vielen Seiten anhält! „Gold – Pirate Latitudes“ von Michael Crichton ist nicht unbedingt etwas für eingefleischte Fans dieses Autors, dafür aber für alle, die Piratenabenteuer lieben. Vielleicht wäre eine kleine Erklärung zu dem in der Seemannssprache üblichen Ausdruck „Glas“ angebracht gewesen. Denn wer weiß schon, dass es sich dabei um eine Zeitangabe handelt?

Gold – Pirate Latitudes von Michael Crichton

Gold – Pirate Latitudes
Übersetzung von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel
Goldmann Verlag 2011
Taschenbuch
368 Seiten
ISBN 978-3-442-47661-9

Bildquelle: Goldmann Verlag
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