Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel von Jan Zweyer

Das Haus der grauen Mönche – Das MündelDer historische Roman „Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel“ von Jan Zweyer ist Auftakt einer Trilogie, deren zweiter Teil im Herbst 2015 und der letzte im Frühjahr 2016 erscheinen werden. Er handelt von einer Zeit, als die Kirche noch eine weitreichende Macht besaß, Heilpflanzen eine alleinige Schmerzlinderung versprachen und Ehen zum Zwecke einträglicher Geschäftsverbindungen von den Eltern besiegelt wurden.

Im ersten Teil der Trilogie fordert Herzog Johann ein Darlehen von den Benediktinermönchen, wobei Bruder Bartholomäus im Gegenzug ein Grundstück fordert, das allerdings dem Bauern Linhardt gehört, der es vom Vater des Herzogs zum Dank für die Rettung seines Lebens erhielt. Linhardt und seine Frau Ursell stehen dem Geschäft damit im Weg. Der Gardehauptmann des Herzogs, Philip von der Schadeburg, lauert deshalb mit seinen Männern dem Paar auf. Während Linhardt die Ehre seiner Frau retten will, wird er ermordet. Ursell greift daraufhin den Hauptmann an, der später behauptet, zuerst angegriffen worden zu sein. So wird Ursell in den Kerker geworfen und zum Tode verurteilt. Der Dominikanermönch Bruder Bernardo will ihr die Beichte abnehmen, und obwohl er an ihre Unschuld glaubt, kann er ihr nicht helfen. Doch erfährt er, dass sie ein Kind erwartet, so dass sie erst nach der Geburt hingerichtet werden kann. Ursell nimmt Bruder Bernardo das Versprechen ab, sich um ihren Sohn zu kümmern.

Der Dominikaner hält sein Versprechen und gibt Jorge für die ersten zehn Jahre seines Lebens zu einer Pflegefamilie. Im Jahr 1488 holt er den Jungen zu sich in „Das Haus der grauen Mönche“, wo Jorge in einer Scheune untergebracht wird. Dass der Junge im Lesen, Schreiben und Rechnen von Bruder Bernardo unterrichtet wird, erregt den Missmut des Hattinger Pfarrers Lucius, der Philip von der Schadeburg deshalb von Jorge erzählt und ihn gegen den Jungen aufhetzt. Jorge, der nur in dem Juden Aron und der Kaufmannstochter Marlein van Enghusen heimliche Freunde gefunden hat, ist dem Benediktiner Bruder Bartholomäus immer mehr ein Dorn im Auge. Zum Erreichen seiner Ziele bedient er sich der Hilfe einer Hure und schreckt selbst vor einem Mord nicht zurück.

Schauplatz dieses ersten Teiles „Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel“ ist das Ruhrgebiet mit Hattingen als Mittelpunkt und umfasst die Jahre von 1488 bis 1502. Der Leser findet auf den ersten Seiten des Buches eine hilfreiche Namensliste und eine Darstellung der mittelalterlichen Stadt sowie am Ende ein Glossar. In einer Nachbemerkung hält Jan Zweyer noch vertiefende Informationen bereit, was auf umfangreiche Recherchen hindeutet. Seinen Protagonisten Jorge beschreibt er als sehr wissbegierigen und das Recht liebenden jungen Menschen. Wie für einen historischen Roman üblich, wird auch hier der Leser gleich zu Beginn mit einer herzzerreißenden Szene konfrontiert. Trotz einiger sich ergebender Zufälle und absehbarer Ereignisse in der Handlung kann Jan Zweyer den Leser fesseln und macht ihn neugierig auf die Fortsetzung dieser Trilogie.

Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel von Jan Zweyer

Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel
Grafit Verlag 2015
Taschenbuch
446 Seiten
ISBN 978-3-89425-619-7

Bildquelle: Grafit Verlag
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