Für Arthur Conan Doyle beginnt in dem Kinderbuch „Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf“ ein neues Schuljahr. Besonders freut er sich auf ein Wiedersehen mit seinem Zimmernachbarn Jimmie und den Freunden Irene, Grover und Pocket. Schon am Bahnhof, zu dem ihn seine Mutter und fünf Schwestern begleiten, fällt ihm auf, dass er von einem Mann beobachtet wird. Wie sich herausstellt, wurde dieser von Professor Sherlock Holmes beauftragt, Arthur vor dem grünen Ritter zu beschützen. Bei der anschließenden Begrüßung im Internat wundert sich der aufgeweckte Junge über die schwieligen Hände von Irenes Vater und die außerordentlichen Reflexe ihrer Mutter. Sind ihre Eltern wirklich Opernsänger, oder doch Spione? Unbeabsichtigt hört Arthur, wie Jimmies Vater von seinem Sohn das Wiederaufleben des geheimen Klubs Kleeblatt verlangt, dessen Anführer Thomas ist und zu dem auch seine weiteren Widersacher Ollie und Sebastian gehören. Ist Jimmie ein Verräter?
Als Arthur den Professor in seinem Büro aufsuchen will, findet er ihn mit nur noch ganz schwachem Puls vor. Sobald der Bewusstlose zur Untersuchung bei Dr. Watson ist, sucht Arthur nach Hinweisen auf ein Verbrechen. In einer noch feuchten Zeichnung entdeckt er einen Stern, den Grover, den Parapsychologie und Okkultismus fasziniert, als Pentagramm deutet. Arthur weitet seine Recherchen auf die Bibliothek aus, wo ihm wie von Geisterhand ein Buch aus dem Jahr 1828 in die Hände fällt, als Baskerville Hall noch Baker-Akademie hieß. Drei Namen fallen ihm dabei auf: Sherlock Holmes, George Edward Challenger und Agatha Fox. Sein Lehrer Professor Holmes musste demnach schon aus der Schulzeit seinen Direktor Challenger sowie seine Lehrerin Professorin Fox gekannt haben.
Leider bleibt Professor Holmes nicht das einzige Opfer. Nach ihm gibt es noch zwei weitere Bewusstlose zu beklagen. Inspektor Smith von Scotland Yard ist um Aufklärung bemüht und ist immer wieder für die Unterstützung von Arthur dankbar. Tatsächlich kommt Arthur mit Irene hinter ein Geheimnis und beide hoffen, dass rechtzeitig ein Gegengift gefunden wird. Dann überschlagen sich die Ereignisse und ausgerechnet Jimmie, den Arthur verdächtigt hat, mit dem Kleeblatt hinter den Vergiftungen zu stecken, gilt es in letzter Sekunde zu retten!
„Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf“ ist bereits der zweite Band dieser Reihe, in dem die Protagonisten von ihren Lehrern mit SIE angesprochen werden und in Fächern wie Parapsychologie Logik von Professor Holmes unterrichtet werden. Ihre Professorin Fox ist in der Lage, glühende Kohlen mit bloßen Händen hin und her zu schieben, Irene hat eine zum Fernrohr zu verwandelnde Taschenuhr und Schuldirektor Challenger hat ein Luftschiff, mit dem Arthur bereits im ersten Band Bekanntschaft machte. Recherchen der Vergiftungsfälle führen zum Jahr 1828, wobei die Schüler den Geist einer Verstorbenen mittels einer Planchette rufen. Dass es sich dabei um ein Hilfsmittel zum automatischen Schreiben im Spiritismus oder Okkultismus handelt, hätte für die Leser erklärt werden können.
Was die im Plot erwähnte Erfindung des Telefons anbelangt, so gilt sein Erfinder als nicht gesichert. Doch tatsächlich hat Michael Faraday die ersten Voraussetzungen dafür geschaffen und Philipp Reis soll im Jahr 1861 ein Telefon, wie er es nannte, vorgestellt haben. Das Kinderbuch, das von Sandra Knuffinke und Jessika Komina aus dem Englischen übersetzt wurde, informiert über die legendären Ritter der Tafelrunde, und endlich wird in diesem Band auch das Geheimnis des grünen Ritters gelüftet. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Saurierbaby Sprotte.
Junge Leser ab zehn Jahren werden das spannende Buch regelrecht verschlingen, bei dem es um detektivische Aufklärung und geheime Bande geht. Bedeutungsvoll auch das Zusammenhalten der Schüler, das aufzeigt, wie wichtig es ist, gute Freunde zu haben. Der Plot überrascht mit einer Falle, in die alle blindlings tappen und bietet am Ende noch Hintergrundinfos zum 1859 geborenen echten Arthur Conan Doyle mit Fotos, deren zweite Ehefrau das automatische Schreiben praktizierte, wie es sich Grover in der Geschichte beigebracht hat. Wer wissen will, was Arthur auf dem beschwerlichen und mitunter einsamen Weg im Integralzirkel erwartet, wird sich bis zur Erscheinung des dritten Bandes im Frühjahr 2026 gedulden müssen.
Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf von Ali Standish
Übersetzung von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Carl Hanser Verlag 2025
Hardcover
324 Seiten
ISBN 978-3-446-27980-3