Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente von Ali Standish

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen TalenteArthur Conan Coyle lebt mit sechs Schwestern in ärmlichen Verhältnissen bei seinen Eltern in Edinburgh, die kaum alle Esser bei Tisch satt bekommen. Der Vater ist Kinderbuchillustrator, doch aufgrund seiner Alkoholsucht stellt er keine Arbeiten mehr fertig. Als Arthur für die Mutter die Einkäufe tätigt, kann er dank seiner Vorausschau einer jungen Mutter und ihrem Neugeborenen das Leben retten. Seine schnelle Reaktions- und Beobachtungsgabe fällt einem Mann auf, der ihn dafür lobt.

In dem Jungen reift der Gedanke, bald beim Metzger nach Arbeit zu fragen, um so die Ernährung seiner Familie zu sichern. Unerwartet erhält er einen Brief von Professor George Edward Challenger, den Direktor von Baskerville Hall. Arthur wäre dort angenommen und soll bereits ab dem nächsten Tag, zu Beginn des neuen Schuljahres 1868 anfangen, wobei seiner Familie keine Kosten entstehen. Obwohl Arthur von dem Angebot begeistert ist, zögert er zunächst dennoch, da er seine Familie finanziell unterstützen wollte. Aber seine Mutter, die immer schon der Meinung war, dass er aus sich etwas machen sollte und Baskerville Hall eine der erlesensten und fortschrittlichsten Bildungseinrichtung der Britischen Inseln ist sowie die größten Gelehrten hervorgebracht hat, kann ihn überreden.

Am nächsten Tag wartet Arthur vergeblich am vereinbarten Treffpunkt auf eine Kutsche. Er glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als er mit einem Luftschiff abgeholt wird. Schon hat er die ersten Abenteuer zu bestehen, denn während sich der Kapitän schlafen gelegt hat, muss er das Luftschiff alleine durch ein plötzlich auftretendes Gewitter steuern. Auf Baskerville Hall freundet er sich mit Irene, der von allen nur Pocket genannten Mary und Jimmie an, mit dem er sich ein Zimmer teilt. Es dauert auch nicht lange, da ist Sebastian sein größter Feind, der dafür sorgt, dass sich alles gegen Arthur verschworen zu haben scheint und dem Direktor nichts anderes übrigbleibt, den enttäuschten Jungen wieder nach Hause zu schicken.

Ali Standish informiert in ihrem Kinderbuch „Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente“ über Reales wie beispielsweise den Hadrianswall, die Chemie, Hypnose, zur Person von Franz Mesmer oder der Leidener Flasche, ein im Jahr 1745 erfundenes Gerät zur Speicherung elektrischer Ladung. Auf dem Gelände von Baskerville Hall gibt es einerseits den fiktiven Didi, eine letzte Nachfahrin von Dodo, ein flugunfähiger Vogel, der tatsächlich bis Ende des 17. Jahrhunderts ausschließlich auf Mauritius existierte. Dem Fantasy Bereich sind die im Plot erwähnte verjüngungsmachende Uhr sowie die Möglichkeit zuzuordnen, dass noch in unserer Zeitrechnung aus einem versteinerten Ei ein Flugsaurier der Gattung Pterodactylus schlüpft, dessen Geburt der Protagonist miterlebt.

Arthur, der über eine scharfsinnige Beobachtungsgabe verfügt, fällt schon frühzeitig eine kaputte Scheibe am Eingang auf, was ihn gleich an einen Einbruch denken lässt. Mit seinen neu gewonnenen Freunden will er einem geheimen Klub beitreten, für dessen Aufnahme jeder drei Prüfungen bestehen muss. Während der gefahrvollen zu erledigenden Aufgaben öffnen sich auf wundersame Weise Gegenstände und Wände, wodurch die Prüflinge in unbekannte Kammern gelangen. Wer sich übrigens hinter dem Herrn verbirgt, den Arthur zu Anfang beim Einkauf kennenlernt, wird erst zum Schluss verraten. Ebenfalls am Ende ist ein kurzer Abriss über das Leben des echten im Jahr 1859 geborenen Arthur Conan Doyle samt Fotos und Zeichnungen von ihm zu finden.

Das Kinderbuch „Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente“ von Ali Standish, das von Sandra Knuffinke und Jessika Komina aus dem Englischen übersetzt wurde, ist für junge Leser ab einem Alter von zehn Jahren gedacht. Wünschenswert wäre eine kurze Anmerkung zur Erwähnung der aus römischer Zeit stammenden Grenzbefestigung Hadrianswall, die kaum jemand für real halten wird. Auch hätte man den Begriff des Investigativberichts und erst recht den der vom französischen Maler Louis Daguerre entwickelten Daguerreotypie erklären können, von der kaum Erwachsene wissen, dass es sich dabei um eine Fotografie auf einer spiegelglatt polierten Metalloberfläche handelt. Doch damit soll keineswegs infrage gestellt werden, dass der Roman jede Menge Abenteuer, Spannung und Grusel verspricht und die jungen Leser von Anfang bis zum Ende an den Plot fesselt!

Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente von Ali Standish

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
Übersetzung von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Carl Hanser Verlag 2024
Hardcover
336 Seiten
ISBN 978-3-446-27979-7

Bildquelle: Carl Hanser Verlag


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