Faszination Lofoten und Färöer
Allein schon der Name Lofoten verheißt ein geheimnisvolles Gebiet, in das es Daniel Ernst wiederholt gezogen hat. In seinem Bildband Nordwärts* zeigt er fantastische, großformatige Farbfotos und berichtet von persönlichen Erfahrungen auf seinen Reisen, bei denen ihn häufig seine Freundin Natascha Klein begleitet hat. Trotz Minustemperaturen heißt es an einsamen Stränden, umgeben von riesigen Bergen, ein Zelt aufzuschlagen. Wie er schreibt, waren es die Nordlichter, die seine Begeisterung für die Lofoten entfacht haben. Doch auch die Inselwelt der Färöer mit ihren steil abfallenden Klippen hat es ihm angetan – dort gab es noch vor gar nicht langer Zeit von der Außenwelt abgeschiedene Dörfer.
Unterwegs in Schweden und Norwegen
Ganz andere Eindrücke gewinnt er in Schweden, das er mit Natascha in einem eigens umgebauten Van bereist – ausgestattet mit Schlafplatz, Kochgelegenheit und dem Nötigsten. Dank der Mitternachtssonne können sie die Nacht zum Tag machen und, wenn sie Glück haben, inmitten einer verzauberten Märchenwelt erwachen. Die wärmende Mitternachtssonne genießen die beiden auch in Norwegen, wo idyllisch gelegene Inseln ebenso locken wie steile Abbruchkanten zum Fjord oder anspruchsvolle Gratwanderungen.
Island, Finnland und die Kraft der Natur
Daniel Ernst bereist auch Island – ein Land, das vielen erst durch den Ausbruch des unaussprechlichen Vulkans Eyjafjallajökull in Erinnerung gerufen wurde. Schwarze Sandstrände und bizarre Gletscherlagunen erwarten den Reisenden, der wegen der weit ins Land ragenden Fjorde oftmals nur langsam vorankommt. Wer sich in die Eiseskälte Finnlands wagt, kann sich von Huskys auf einem Schlitten ziehen lassen oder Saunagänge samt Untertauchen in einem Eisloch erleben. Für einen ganz außergewöhnlichen Saunagang verrät der Autor in seinem Buch Nordwärts*, wo dieser zu finden ist.
Persönliche Erlebnisse und spektakuläre Aufnahmen
Der großformatige Bildband wird durch sehr persönlich gehaltene Reiseberichte ergänzt, die Daniel Ernst zumeist mit seiner Freundin unternommen hat. Seine Fotos – teils mithilfe einer Drohne aufgenommen und oft nur durch schwindelerregende, anstrengende Klettertouren möglich – zeigen auf eindrucksvolle Weise Wasserfälle, Gletscherseen, Schluchten und kurvenreiche Passstraßen. Seine Reisen führen ihn auf die Spuren der Wikinger, in ein Land der Trolle und Elfen, wo noch heute kuriose Überbleibsel der Eiszeit zu finden sind.
Zwischen Tradition und Tourismus
Outdoor-Reisenden gibt Daniel Ernst praktische Tipps zu Regeln, die sie befolgen sollten, und zu Dingen, die unbedingt mitgeführt werden müssen. Er schreibt vom einsamen Leben vieler Bewohner und ihren Traditionen, aber auch von der Kehrseite der Medaille: neu angelegte, sicherere Wege bedeuten auch mehr Touristen. Zudem weist er auf ausbleibende Kabeljauschwärme hin, die einst für Wohlstand in der Region sorgten.
Eine Reise, die verzaubert
Der Autor zeigt auf berührende Weise, dass an einigen seiner Reiseziele die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Seine atemberaubend schönen Fotos – insbesondere die der Nordlichter, mit denen wohl keine Lasershow konkurrieren kann – wirken auf den Betrachter schön schaurig und mystisch und entführen ihn in eine unwirklich erscheinende Welt. Natürlich sind solche Unternehmungen auf eigene Faust nicht jedermanns Sache. Doch auch wenn die professionellen Aufnahmen nur annähernd die Eindrücke einer Reise wiedergeben können, erfreuen sich an dem Bildband sowohl Leser, die bereits nordwärts gereist sind, als auch jene, die es für die Zukunft planen.