Die unterschätzten Städte in Deutschland

Die unterschätzten Städte in DeutschlandWas „Die unterschätzten Städte in Deutschland“ zu bieten haben, verrät der Bildband von DuMont, an dem eine ganze Reihe von Autoren mitgewirkt haben. In alphabetischer Reihenfolge werden zu den fünfzehn vorgestellten Städten jeweils drei Tourenvorschläge und Empfehlungen zu Museumsbesuchen und Orten gemacht, die allesamt begründen, warum gerade diese Stadt unterschätzt werden könnte. Die Beiträge liefern einen geschichtlichen Hintergrund, informieren über Stadtviertel, bedeutende Bauwerke oder wie sich die Bürger in früheren Zeiten gegenüber Angreifern zur Wehr gesetzt haben. Zudem werden bekannte Persönlichkeiten genannt, deren Geburtsort die jeweilige Stadt ist, welche Berühmtheiten den Ort für einen Aufenthalt besucht oder sogar eine Zeit dort gelebt haben.

Viele der Städte liegen am Rhein, Main, Neckar, an der Weser, Donau oder Mosel. „Die unterschätzten Städte in Deutschland“ zeichnet aus, dass sie mit den meistbesuchten Museen oder einem der ältesten Gasthäuser Europas aufwarten. Sie können den Besucher mit einem überdimensional großen öffentlichen Schwimmbecken oder einem nachhaltig angelegten Passivhaus-Hallenbad erfreuen. Quadratisch angelegte Straßen sind nicht nur in New York zu finden, eine Moai-Statue auf einem Platz, der den Blick auf die tiefer liegende Stadt freigibt, erinnert an die Osterinsel, während man die einen Zigarrenmacher darstellende Skulptur vielleicht eher auf Kuba vermutet. Die auf den Hausberg führende älteste Standseilbahn ist in einer der Städte zu finden, in einer anderen der schönste Platz, auf dem die Anwohner auch noch eine bis heute erhaltene Geheimsprache sprechen.

Tatsächlich gibt es ein in einem Wehrturm untergebrachtes Studentenwohnheim und ein Landtag residiert in einem einstigen „Märchenschloss“. Das älteste Marktkreuz von Europa gibt es in einer der auserwählten Städte zu bewundern, wenn auch nur als Nachbildung, weil das Original sicher im Museum steht, und eine mit Originaluhren ausgestattete astronomische Uhr wurde bereits vor der Entdeckung Amerikas an einer Kirche in Betrieb genommen. Eine Stadt rühmt sich, deutsche Fahrradhauptstadt zu sein, eine Altstadt kann nur über Brücken erreicht werden, es gibt eine mit bewohnten Häusern und hübschen Lädchen angesiedelte Steinbrücke und eine Seilbahngondel, mit der ein Besucher über den Deutsch-Französischen-Garten schweben kann.

Neben den unterschiedlichsten Hinweisen und Informationen sind am Rand immer wieder Zitate von bekannten Persönlichkeiten abgedruckt. Die zu den großformatigen und bunten, ausschließlich bei herrlichem Wetter und oftmals sommerlichen Temperaturen gemachten Fotos ergänzenden Texte der Autoren sind in einem lockeren und flüssig zu lesenden Schreibstil gehalten, wobei ein besseres Korrektorat wünschenswert gewesen wäre. Der Bildband „Die unterschätzten Städte in Deutschland“, von deren Aktualität die Erwähnung eines jüngsten Missbrauchsskandals zeugt, lässt dem Leser nach der Lektüre die Qual der Wahl, denn die vom Verlag getroffene Auswahl macht deutlich, dass es sich bei den Orten keineswegs um unterschätzte Städte handelt, da alle Besonderheiten aufweisen, die auf einen Besuch neugierig machen.

Die unterschätzten Städte in Deutschland

Die unterschätzten Städte in Deutschland
DuMont Reiseverlag 2020
Klappenbroschur
248 Seiten
ISBN 978-3-7701-8869-7

Bildquelle: MairDumont
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