
Nach dem Tod von Heike nimmt er liebevoll Abschied von ihr. Der Schulmedizin, die seiner Frau nicht helfen konnte, kehrt er den Rücken und vertraut nun mehr der Homöopathie. Er fragt sich, wie er ihre Lücke füllen soll, ganz besonders im Hinblick auf die gemeinsamen vier Kinder. Philosophische Gedanken zum Tod und zu der Seele treten in sein Bewusstsein. Für Martin Kreuels bleibt es ein nie zu lösendes Rätsel, ob Heike ihm nach ihrem Tod noch Zeichen gesendet hat, die er glaubt empfangen zu haben. Immerhin hat ihm der Glauben daran geholfen und den Weg für eine neue Liebe geebnet.
In 17 Jahre wir: Heike ist gegangen schreibt Martin Kreuels sehr einfühlsam und sensibel über seine Gefühle. Der Leser spürt, wie nahe ihm der Tod seiner Frau ging und immer noch geht. Von einem Klischee, das lediglich auf die Tränendrüse drückt, ist nichts zu merken. Martin Kreuels stellt kritisch fest, dass der Tod in unserer Gesellschaft tabuisiert wird. In einer Partnerschaft wird kaum darüber gesprochen, der Tod wird verdrängt. Und dem Gesunden wird nicht das Recht zugesprochen, auch einmal an sich zu denken, da alle Aufmerksamkeit dem Kranken, dem Sterbenden gebührt. Im Zusammenhang mit dem Sterben hat der Autor auch die Frage aufgeworfen, warum wir nicht selbst unsere Lieben waschen, wenn sie verstorben sind.
Martin Kreuels hat eigene, sehr passende Fotos in die Texte eingearbeitet, die seine Gefühle unterstreichen. Das Buch kann eine Hilfe für alle sein, die einen geliebten Menschen verloren haben, ob durch Krankheit oder Unfall. Schade ist nur, dass sich einige Rechtschreib-, Grammatik- und Kommafehler in den Text geschlichen haben.
Martin Kreuels, 17 Jahre wir: Heike ist gegangen, Books on Demand 2012, broschiert, 100 Seiten, ISBN 978-3-842-38282-4, Preis: 14,80 Euro.