Saskia Louis kam 1993 zur Welt und wuchs zusammen mit ihren älteren Brüdern in der Kleinstadt Hattingen auf. Nach dem Abitur zog sie nach Köln, wo sie den Studiengang Medienmanagement mit dem Bachelor abgeschlossen hat. Sie ist Autorin und Musikerin mit Leib und Seele und schreibt lustige Liebesromane, unterhaltsame Krimis und Fantasy-Romane fürs Herz. Bereits im Alter von einundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren Debütroman Miss Ich-Bin-Nicht-Verliebt* und kann mittlerweile mit zahlreichen Veröffentlichungen ihrer Bücher aufwarten. Doch ihr größter Traum ist es, zu der Verfilmung eines ihrer Bücher den Soundtrack zu schreiben. Saskia Louis ist Mitglied im Phantastik Autoren Netzwerk PAN und gewann 2017 den Skoutz-Award mit der Kriminalkomödie Mordsmäßig verstrickt* in der Kategorie Humor.
Grüß dich Saskia! Nachdem mir vom Verlag dein letzter Roman Ich will dies, das und dich zwecks Besprechung zugesandt wurde und ich einen Blick auf deine Internetseite Saskia Louis geworfen habe, wurde ich quasi von der enormen Menge deiner Veröffentlichungen erschlagen. Wie du auf deiner Seite selbst schreibst, hast du bereits in der vierten Klasse ein erstes Buch geschrieben. Jetzt hast du gerade einmal die Dreißig überschritten und es sollen schon über vierzig Bücher von dir geben. Wie schaffst du das? Bist du ein Workaholic, stehst vierundzwanzig Stunden am Tag unter Strom und das dann auch noch sieben Tage die Woche?
- Ich glaube, ich bin einer dieser wenigen Menschen, der das Glück hat, seine Arbeit zu lieben. Nicht nur zu mögen – zu lieben. Ich würde schon sagen, dass ich ein Workaholic bin, weil ich einfach so viel Freude aus meiner Arbeit ziehe, aber ich arbeite trotzdem nur 40 Stunden die Woche und meine Wochenenden sind frei. Das finde ich total wichtig, um auch mal aufladen zu können. Ich schreib wohl einfach … schnell. 🙂
Ok, das hast du ja schön auf den Punkt gebracht! Vor allem deine Bemerkung fast schon ironisch anmutende Bemerkung, trotzdem NUR 40 Stunden in der Woche zu arbeiten, passt so gar nicht zu den Forderungen unserer Gewerkschaften und deren Mitglieder. Sag das also besser nicht zu laut. Zurück zu deinem Roman, in dem die Protagonistin Svea einunddreißig Jahre ist und in Köln lebt. Du lebst ebenfalls in Köln und bist erst kürzlich einunddreißig geworden. Sind das eigentlich die einzigen Gemeinsamkeiten? Oder bist du auch wie Svea Vegetarierin?
- Ich hab bei der Veröffentlichung des Buchs immer gescherzt, dass ich jetzt endlich das Alter meiner Protagonisten erreicht habe. Die sind nämlich meistens um die dreißig – selbst als ich noch Anfang zwanzig war. Ich würde behaupten, dass jede Protagonistin von mir natürlich immer Gemeinsamkeiten mit mir hat, aber auch viele Eigenschaften, die absolut inkompatibel mit mir sind. Ist das nicht der Spaß als Autorin, dass man sein kann, wer man will? Ich bin allerdings Pescetarierin, Svea und ich lieben beide unseren Beruf und sind sehr kreativ. Auch wenn ich sehr viel weniger lüge …
Dass du zumindest sehr viel weniger lügst als deine Protagonistin, beruhigt mich und lässt hoffen, dass deine Antworten hier wenigstens zum Teil… 😉
Wie sieht es bei dir mit der Höhenangst aus? Konntest du diese vielleicht deshalb so gut beschreiben und dich in die Situation von Svea an der Kletterwand hineindenken?
- Ich liebe es, möglichst weit oben zu sein! Ob auf einem Berg, Fernsehturm oder im Flugzeug. Klettern war ich auch schon, ich hab kein Problem mit Höhe. Das haben Svea und ich also überhaupt gar nicht gemeinsam.
Immerhin wäre das eine Gemeinsamkeit, die du mit mir im Gegensatz zu deinem beruflichen Werdegang teilst.
Während du einen Bachelor in Medienmanagement hast, dessen Studiengang breit gefächert ist und wozu auch das Marketing gehört, ist deine Protagonistin in der Marktforschung tätig. Noch ein Zufall?
- Ich schreibe grundsätzlich gern über Dinge, die ich verstehe – oder aber Dinge, bei denen ich weiß, dass ich sie gut recherchieren kann. Die Idee mit der Marktforschung kam mir, weil eine Freundin in dem Bereich arbeitet und mir einiges dazu erzählen konnte. Außerdem habe ich per Skype jemanden interviewt, praktisch genau Sveas Job macht, sodass ich einige Insider-Infos bekommen habe.
Da sieht man mal wieder, wofür Freunde gut sein können!
In welchen Kleidungsstücken fühlst du dich am wohlsten? Mit High Heels und eleganter Kleidung konnte sich Svea nicht so ganz anfreunden, weshalb sie selbst zum langen Kleid keine Schuhe mit Absätzen trug. Wie gehst du zu einer…sagen wir mal Silvestergala oder Hochzeit?
- Da ich von zuhause aus arbeite und mich meistens nicht schick machen muss, finde ich es tatsächlich sehr toll, wenn ich mal einen Grund habe, mich hübsch anzuziehen. Auch wenn ich Keilabsätze deutlich besser finde als Stilettos …
Svea spielt Violine, wenn sie das auch vor ihren Eltern und der Schwester nicht zugegeben hat. Wikipedia scheint darüber informiert zu sein, dass du nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Musikerin bist. Welches Instrument, oder bei deinem Talent fürs Schreiben würde ich dir auch noch glatt zumuten, mehrere Instrumente zu spielen. Also welches Instrument bzw. welche Instrumente spielst du?
- Ich bin größtenteils Sängerin – und hab mir deswegen das Gitarre spielen beigebracht, einfach um mich selbst begleiten zu können. Früher hab ich noch Blockflöte und Oboe gespielt, das kann ich aber überhaupt nicht mehr. So wirklich Instrument affin war ich deshalb nie! Ich liebe einfach Musik.
Kann man denn ein Instrument zu spielen überhaupt verlernen? Ich dachte, es ist wie mit dem Fahrradfahren. Wenn man es einmal kann, dann für immer.
Dein größter Traum ist es, wie du selbst schreibst, den Soundtreck zu der Verfilmung zu einem deiner Bücher zu schreiben. Gibt es denn von dir schon Eigenkompositionen oder sind denn von dir überhaupt schon Bücher verfilmt worden?
- Auf die Verfilmung warte ich noch. Aber ich bin ja Optimistin 🙂 Ich habe schon einige Lieder geschrieben, die findet man zum Teil auch auf YouTube und Spotify. Doch wenn ich mich entscheiden würde, was ich den Rest meines Lebens tun will, Lieder schreiben oder Bücher – ich würde mich jedes Mal für Bücher entscheiden.
Dann drücken wir dir alle die Daumen dazu, dass eines Tages jemand an dich mit der Bitte herantritt, den Soundtreck zu schreiben.
Mit einem „Kerl“, so schreibst du in der Danksagung zu deinem Roman Ich will dies, das und dich, der „Schreibhochs und Stimmungstiefs mit einer Gelassenheit erträgt“, die du partout nicht verstehen kannst, lebst du zusammen in Köln. Warum Köln, wenn Hattingen für dich die schönste Stadt im Ruhrpott ist?
- Ich bin damals zum Studieren hergezogen und hab mich richtig in die Stadt verliebt. Köln ist nicht hübsch, aber man findet selten so weltoffene, direkte, hilfsbereite Menschen. Ich hab hier eine unfassbar tolle Freundesgruppe gefunden und schon allein deswegen möchte ich hier nicht mehr weg. Ich kehre immer gern nach Hattingen zurück, aber es ist und bleibt eine Kleinstadt. Köln hat da einfach etwas mehr zu bieten. Aber das ist, schätze ich, Geschmackssache.
Natürlich ist das Geschmackssache. Der eine liebt gerne auf dem Land, ein anderer zieht das pulsierende Leben einer Großstadt vor. Es hat ja auch beides seine Vor- und Nachteile.
Wenn ich dich nun nach deinem nächsten Werk frage, bin ich mir nicht mal sicher, ob es da nicht gleichzeitig mehrere gibt, an denen zu arbeitest. Sei ehrlich! Was wird es in nächster Zeit Neues von dir auf dem Büchermarkt geben?
- Tatsächlich eine Menge! Nächstes Jahr gibt es erst einmal neue Sports Romance von mir, aber auch wieder neue Fantasy, New Adult … ich schreibe einfach zu gern in verschiedenen Genres. Haltet einfach mal auf meinen Social-Media-Kanälen Ausschau, da informiere ich fast täglich darüber, was ich so treibe.
Deinem Ratschlag werden sicher viele unserer neugierig gemachten Leser nachkommen.
Ich danke dir für das Interview und darf dir beruflich, wie privat alles erdenklich Gute wünschen!
Ich will dies, das und dich von Saskia Louis
Knaur Verlag 2024
Taschenbuch
400 Seiten
ISBN 978-3-426-44664-5