Ein Urlaub mit Folgen: Shiva stößt auf einen rätselhaften Fall
Endlich ist es Shiva, Journalistin einer Boulevardzeitung, nach zwei Jahren gelungen, der beruflichen Tretmühle zu entkommen, um ein paar Tage Urlaub in Oberhof zu verbringen. Kaum angekommen, zieht es sie mit ihren Langlaufskiern in die Loipe, wo sie auf Susanna trifft – eine Frau mit einem seltsamen Verhalten. Doch schnell freunden sich Shiva, Susanna und deren Freundin Judith an. Bevor Shiva den Hintergründen von Susannas Verhalten auf den Grund gehen kann, wird sie jedoch vom Chefredakteur nach Berlin zurückbeordert.
Alte Kriminalfälle – Neue Schlagzeilen?
Um die sinkenden Auflagen der Zeitung zu steigern, will die Redaktion alte Kriminalfälle neu aufrollen. Shiva soll den sogenannten Kreuzworträtselmord bearbeiten – ein über 30 Jahre zurückliegender Fall, der scheinbar restlos aufgeklärt wurde. Der Täter wurde gefasst, war geständig, verurteilt und weggesperrt. Was gibt es da noch zu recherchieren?
Unerwartete Wendungen und gefährliche Recherchen
Widerwillig beginnt Shiva mit ihrer Recherche und erhält dabei überraschende Unterstützung von Kriminalrat Glosswig, der damals an den Ermittlungen beteiligt war. Sie entdeckt, dass der Täter Sven G. mittlerweile aus dem Gefängnis entlassen wurde und im nahegelegenen Schaulern lebt – nur wenige Kilometer von Oberhof entfernt. So kann Shiva ihren Urlaub mit der Recherche kombinieren.
Doch dann folgt ein beunruhigender Zwischenfall: Am nächsten Morgen sind alle vier Reifen ihres Autos zerstochen. Dennoch setzt sie ihre Nachforschungen fort und findet Sven G., der jedoch nicht mit ihr sprechen will. Kurz darauf wird sie in ihrem Hotelzimmer von einem vermummten Mann überfallen und brutal zusammengeschlagen. Offensichtlich will jemand verhindern, dass sie weiter in dem Fall herumschnüffelt.
Ein Roman auf wahren Begebenheiten – und mit kontroverser Wirkung
Der Roman Der Kreuzworträtselmord* von Kerstin Apel basiert auf einer wahren Begebenheit. Wer den Fall von 1981 in der DDR nicht kennt, wird von der spannungsgeladenen Erzählweise beeindruckt sein. Doch die Geschichte sorgt auch für moralische Diskussionen.
Die Autorin war zum Zeitpunkt des Verbrechens die Freundin des Täters, der einen siebenjährigen Jungen missbraucht und brutal ermordet hat. Im Roman zwingt der Täter die Freundin, bei der Beseitigung der Leiche zu helfen – ein Straftatbestand, für den unter Berücksichtigung ihres jungen Alters und des psychischen Drucks mildernde Umstände gelten könnten.
Zwischen Aufarbeitung und Grenzüberschreitung
Unter dem Vorwand, eigene traumatische Erlebnisse literarisch zu verarbeiten, beschreibt die Autorin den Todeskampf des Kindes mit erschütternder Detailtreue. Die Schilderung dieser Szenen wirft ethische Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der möglichen Traumatisierung noch lebender Angehöriger des Opfers. Der Verlag und die Autorin scheinen sich der emotionalen Belastung, die diese Passagen auslösen könnten, nicht bewusst zu sein – ein Vorwurf, der schwer wiegt und die Wirkung des Romans über das rein Literarische hinaushebt.